Eisenkraut (Verbena officinalis)

Das Echte Eisenkraut, auch Katzenblutkraut oder Sagenkraut genannt, ist eine der bekanntesten und wichtigsten Heilpflanzen. In Europa stellte Eisenkraut bereits in der Antike ein wertvolles, teilweise sogar heiliges Kraut dar. In Ägypten hatte es den Beinamen „Träne der Göttin Isis“ und wurde für rituelle Reinigungen sowie für die Versorgung von Kriegsverletzungen verwendet. Im alten Rom wurde regelmäßig der Tempel Jupiters mit Bündeln von Eisenkraut gefegt, während die Heilpflanze in Gallien einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Mistel innehatte.

Vorkommen

Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, ist das Eisenkraut heute in Mitteleuropa weit verbreitet. Man findet es an Wegrändern, auf Weiden sowie in Gärten.

Merkmale

Die ein- bis mehrjährige krautige Pflanze wächst meist 30 – 70 cm hoch und besitzt vierkantige, reich verzweigte Stängel. Während der Blütezeit von Mai bis zum Einsetzen des Frostes trägt sie Ähren voller kleiner rötlicher bzw. hellvioletter Blüten, welche in üppigen Trauben zusammengefasst sind.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Eisenkraut wird zur Blütezeit vor allem in den Monaten Juli und August gesammelt. Verwendbar sind die getrockneten Blätter sowie die oberen, etwas zarteren Abschnitte der Stängel.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Eisenkraut enthält drei verschiedene Wirkstoffgruppen: Bei den Iridoid-Glykosiden stellt nach neuestem Kenntnisstand das Verbenalin die wichtigste Substanz dar. Es soll sowohl entzündungshemmende als auch schleimlösende Eigenschaften besitzen.

Außerdem verfügt Verbena officinalis über Flavonoide sowie Kaffeesäurederivate, zu welchen auch das antibakteriell wirkende Verbascosid gezählt wird. Darüber hinaus lassen sich auch Bitter- und Gerbstoffe, Kieselsäure sowie geringe Mengen von ätherischen Ölen und Schleimstoffen nachweisen.

Traditionell werden Extrakte aus dem Eisenkraut aufgrund ihrer antiviralen, immunstimulierenden, harntreibenden und hustenreizstillenden Effekte angewandt. Dank ihres bitteren Geschmacks soll Verbena zudem der Verdauung zuträglich sein.
Die Wirksamkeit der seit Jahrhunderten beliebten Heilpflanze ist durch klinische Studien meines Wissens nicht sonderlich belegt. Hierzu werde ich aber noch eine umfangreiche Recherche durchführen.

Anwendung

Innerlich werden Eisenkrautextrakte vor allem als Tee oder als bitteres Tonikum angewendet. Für einen Eisenkraut-Tee überbrüht man 1,5 g getrocknetes Kraut mit 150 ml kochendem Wasser. Der Aufguss gilt als Hausmittel bei Nierenproblemen und Blasenbeschwerden, Sodbrennen, Rheuma und Gicht, zur Regulierung des Menstruationszyklus, bei Blutarmut sowie bei Schmerzzuständen.

Auch dient er stillenden Müttern zur Anregung des Milchflusses. Zudem werden Atemwegserkrankungen und Halsentzündungen traditionell mit Eisenkraut behandelt. Der Tee eignet sich auch für Teilbäder, Waschungen und zur Herstellung von Kompressen, welche beispielsweise zur Behandlung von Augenentzündungen und Wunden eingesetzt werden.

Für fertige Teemischungen verwenden die Hersteller meist Verbena aus Südamerika, da es deutlich stärker nach Zitrone schmeckt als einheimische Pflanzen.

Homöopathie

In der Homöopathie werden als Indikationen von Verbena officinalis z. B. Blutergüsse, Epilepsie, Nervenleiden, Schlaflosigkeit, Durchfall sowie Appetitlosigkeit angeführt. Zudem ist Eisenkraut Bestandteil der Bachblütentherapie (Bachblüte Vervain) und soll in diesem Zusammenhang ruhefördernde Eigenschaften besitzen und gegen „Übereifer“ helfen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.