Der Echte Beinwell (Symphytum officinale) wird seit der Antike gegen Entzündungen, Verletzungen und Schmerzen des Bewegungs-Apparates angewendet. „Symphytum“ leitet sich vom Griechischen „ symphýein“ ab und bedeutet „ zusammenwachsen“. Ebenso der Wortstamm „ well“, der vom Verb „wallen“ kommt und „verheilen“, besonders von Knochen meint.

Vorkommen

Echter Beinwell ist in ganz Eurasien verbreitet, wobei er als feuchtigkeitsliebende Pflanze in Südeuropa seltener vorkommt. Das mehrjährige, krautige Gewächs ist in Mitteleuropa auf nährstoffreichen Böden an Waldrändern, in Auen, auf Wiesen und an Wegrändern häufig zu finden.

Merkmale

Der mehrjährige, krautige Beinwell wird bis zu 60 cm hoch. Die dunkelgrünen, länglich-spitzen Blätter laufen am Stängel herab und tragen derbe Borsten. Dieses Merkmal kennzeichnet die Pflanze als Raublattgewächs (Boraginaceae), das mit dem Borretsch verwandt ist. Diesem sieht er auch mit seinen trichterförmigen, violetten Blüten auch recht ähnlich.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Verwendet werden die Wurzeln (Symphyti radix) und die Blätter (Symphyti herba).

Inhaltsstoffe und Wirkung

Der Hauptwirkstoff im Beinwell ist das Allantoin, das die Zellneubildung fördert. Das ebenfalls enthaltene Cholin regt die Durchblutung an und ist daher für einen Teil der entschwellenden Wirkung verantwortlich.

Daneben kommen in der Pflanze Schleimstoffe und Rosmarinsäure sowie ätherische Öle vor. Diesen Fraktionen wird die entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.

Antimikrobiell wirken die Terpene der Heilpflanze. Damit empfiehlt sich Beinwell auch als Mittel gegen Bakterien- und Pilzbefall.

Die bevorzugten Indikationen vom Beinwell sind:

  • Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen
  • Entzündungen der Gelenke, Sehnen und Bänder
  • Rückenschmerzen
  • Darmkrankheiten
  • Lungeninfekte
  • Hautentzündungen

Anwendung

Das Pyrrolizidin-Alkaloid macht die Pflanze leicht giftig. Deswegen wird heute von der oralen Aufnahme heute im Allgemeinen abgeraten. Nebenwirkungen wie ein Leberschaden sind aber nur bei mehrwöchiger Einnahme zu erwarten. In früheren Zeiten diente Beinwell noch als Wildgemüse.

Heute sind Beinwell-Präparate oder Saatgut erhältlich, die gezüchteten Pflanzen entstammen. Der Alkaloid-Gehalt ist in diesen speziellen Sorten sehr niedrig. Tees zur Bekämpfung von Darm- oder Lungenkrankheiten sollten nur mit solchen Präparaten zubereitet werden.

Umschläge mit den zerstampften Blättern oder Wurzeln werden auf die Haut appliziert. Dabei sollen offene Wunden niemals Kontakt zum Präparat bekommen. Öle und Salben zum Auftragen auf die Haut sind als fertige Präparate erhältlich.

Es ist möglich, Beinwell draußen zu sammeln, wenn die Rohdrogen nur der äußerlichen Behandlung dienen sollen. Dann gieße man ein gutes Pflanzenöl (am besten Olivenöl) über die zerkleinerten Wurzeln und Blätter und lasse die Mischung ein paar Wochen ziehen. Dann versetzte man die Mischung mit etwa 10 % Bienenwachs und erhitze das Ganze langsam. Die Zubereitung kann gut durchgemischt werden und man erhält eine Beinwellsalbe.

Homöopathie

Symphytum-Globuli werden bei längerer, einmal täglich einzunehmender Medikation in der Potenz D30 empfohlen. Bei notfallmäßiger Anwendung bei akuten Symptomen wird zur Potenz D12 geraten.

Die Beschwerden, gegen die das homöopathische Mittel „Symphytum“ helfen soll, entsprechen im Wesentlichen denen der allopathischen Indikationen. Hinzu kommt noch die Empfehlung, das Mittel bei Nervenschmerzen auszuprobieren.

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Bild von Kathy Büscher auf Pixabay

Dieser Beitrag wurde am 24.07.2024 erstellt.