Wissenschaftler des Föderalen Wissenschaftszentrums für terrestrische Biodiversität Ostasiens, einer fernöstlichen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften, haben aus einer Kultur der Bartwurzel (Aristolochia manshuriensis) Substanzen extrahiert, die eine hohe antitumorale Wirkung zeigen. Ihre Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift „International Journal of Molecular Sciences“ veröffentlicht: https://www.mdpi.com/1422-0067/24/14/11240/

Dabei wurde auch eine spezielle Anbaumethode entwickelt, die zum einen zu einer Verdoppelung der nützlichen Verbindungen in den Pflanzen führt und zum anderen die Toxizität der Pflanzen auf nur noch zehn Prozent des Ausgangswertes reduziert.

Bei der mandschurischen Pfeifenwinde (Aristolochia manshuriensis) handelt es sich um eine Schlingpflanze, die vor allem im Nordosten von China, in Korea und im südöstlichen Russland vorkommt. Die Pflanze gehört der Familie Osterluzeigewächse (Aristolochiaceae) an, deren fast 500 Arten vornehmlich in den Tropen verbreitet sind.

Der Name Pfeifenwinde leitet sich von der gebogenen Form der Blüten ab, die ein bisschen wie alte Tabakspfeifen aussehen. Viele Pflanzen von dieser Art enthalten medizinisch wirksame Stoffe. Die mandschurische Pfeifenwinde wird zum Beispiel in der traditionellen chinesischen Medizin zur Schmerzlinderung, insbesondere bei Schlangenbissen und zur Bekämpfung mikrobieller Infektionen eingesetzt.

Aber Vorsicht, diese Pflanze enthält auch gefährliche Gifte. Einige Arten der Pfeifenwinde können sogar Harnwegskrebs oder Nierenfibrose auslösen. Aus diesem Grunde wurden die Pflanzen als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel unter anderem in den USA und in Russland verboten.

Zu den gefährlichen Stoffen in der Pfeifenwinde gehören zwei Varianten der Aristolochiasäure und deren Derivate. Aristolochiasäuren wurden als giftig und krebserregend identifiziert und deshalb als Zusatzstoff in Arzneimitteln in den USA, Russland und in der Europäischen Union verboten. Man darf aber sehr wohl davon ausgehen, dass die antibakterielle und antimykotische Wirkung der Pfeifenwinde etwas mit ihrer Toxizität zu tun hat.

Unter Verwendung von Bodenbakterien (Agrobacterium tumefaciens) konnten im Labor per horizontalem Gentransfer Bartwurzel-Kulturen gezüchtet werden, die deutlich schneller wachsen, die sechsfache Menge an antioxidativen Substanzen enthalten und dabei ihre Toxizität auf zehn Prozent herunterfahren.

Neben den Derivaten von Aristolochiasäuren beinhaltet die Pflanze Alkaloide wie Magnoflorin, Manchurienin und Tetrandrin. Die Wissenschaftler machten den Vorschlag, auch diese nützlichen Verbindungen im Labor zu modifizieren und nicht länger aus den holzigen Lianen der Pfeifenwinde zu gewinnen, da die originäre Pflanze eher selten vorkommt und zudem nur langsam wächst.

Um Bartwurzelkulturen zu generieren, werden Pflanzenteile wie Blätter und Stängel mit dem Bakterium Agrobacterium rhizogenes gezielt infiziert. Dadurch werden deren Gene der rol-Gruppe durch einen sogenannten horizontalen Transfer auf die Pflanze übertragen. So kommt es zur Ausbildung charakteristischer Bartwurzeln, die massiv wachsen, und zu einer günstigen Veränderung des Stoffwechsels der Pflanze, eben mit dem Ergebnis, dass nützliche Stoffe für unsere Gesundheit effizienter produziert werden.

So konnte der Gehalt an Magnoflorin auf über 5,7 mg pro Gramm Trockengewicht gebracht werden, ungefähr sechsmal mehr als bei den natürlichen Pflanzen und nahezu doppelt so hoch wie in den holzigen Lianen der Pfeifenwinde. Was besonders erfreulich war: Die Toxizität der Aristolochiasäuren ist bei den Kulturen gleich um das Zehnfache geringer.

Die Wissenschaftler konnten zudem nachweisen, dass Extrakte aus derartigen Bartwurzel-Kulturen nahezu die Hälfte der vorhandenen Gebärmutterhals-, Glioblastom- und Darmkrebszellen zerstören können. Gegen Brustkrebs helfen diese Mittel allerdings nicht.

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Dieser Beitrag wurde am 02.06.2024 erstellt.