Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Einige weitere Namen des Ackerschachtelhalms deuten auf seine praktischen Anwendungen hin. Die Einlagerungen von Silikaten in den Zellwänden machen das Kraut zu einem hervorragenden Putz- und Scheuermittel, weswegen das Gewächs auch Pfannenputzer, Zinnkraut und Scheuerkraut genannt wird. Die Bezeichnungen Fegekraut und Katzenwedel weisen auf den Gebrauch als Besen hin. Daneben sind die Namen Pferdeschwanz,  Schaftheu und Katzenschwanz verbreitet.

Vorkommen

Ackerschachtelhalm ist auf der Nordhalbkugel der Erde von den arktischen Regionen bis zur mediterranen Zone heimisch. Isolierte neophytische Populationen auf der Südhalbkugel gibt es beispielsweise auf Neuseeland. Die Pflanze bevorzugt feuchte Standorte in Wiesen, Gräben und an Böschungen.

Merkmale

Der Ackerschachtelhalm bildet unterirdische Ausläufer (Rhizome), aus denen im Frühjahr die bis zu einem halben Meter hohen Triebe aussprossen. Die derben, fadenförmigen Blätter sind quirlig an den Nodien angeordnet. Neben den grünen vegetativen Trieben bringt die Pflanze bleiche sporentragende Einzelsprosse hervor. Die Schachtelhalme gehören also nicht zu den Blütenpflanzen.

Es besteht beim Sammeln die Gefahr einer Verwechslung mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre). Während der Ackerschachtelhalm 6 bis 16 Zähne an den Blattscheiden aufweist, sind dies beim Sumpfschachtelhalm nur 4 bis 12.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Die Rohdroge vom Ackerschachtelhalm ist das getrocknete grüne Kraut (Herba equiseti) des oberen Drittels der Frühlings- und Sommersprosse. Geerntet wird von Mai bis August.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Unter  den  Silizium-Verbindungen im Ackerschachtelhalm ist die Kieselsäure die wichtigste. Das Mineral ist verantwortlich für die Stärkung der Nieren und des Bindegewebes. Die Pflanze ist auch reich an Flavonoiden, die Entzündungen hemmen, Schleim lösen, die Durchblutung fördern und das Blut reinigen, Krämpfe lösen und freie Radikale unschädlich machen. Daneben enthält Ackerschachtelhalm eine Reihe organische Säuren, Glycoside und Mineralien, besonders Kalium.

Die Zubereitungen aus dem Gewächs werden eingesetzt bei Husten, blutigem Erbrechen, Ödemen, Blutungen, Hautreizungen, Krampfadern, Rheuma und Erfrierungen.

Anwendung

Zur inneren Anwendung wird das frische oder getrocknete Kraut als Tee zubereitet. Dazu wird ein Teelöffel der Rohdroge mit 250 ml kaltem Wasser übergossen und nach 24 Stunden kurz aufgekocht. Nach dem Abseihen ist der Tee trinkfertig.  Man nehme 5 Tassen täglich davon ein, im Zuge einer Kur über 3 Wochen.

Eine Tinktur wird mit mindestens 38-prozentigem Alkohol hergestellt, in dem die Rohdroge einen Monat ziehen muss. Neben der inneren Anwendung können Tee und Tinktur auch äußerlich als Wickel sowie als Badezusätze genutzt werden. Die Zubereitung einer Lotion erfolgt mit Ackerschachtelhalm-Tee, der mit erwärmten Jojoba- oder Mandel-Öl sowie etwas geschmolzenem Bienenwachs langsam verquirlt wird. Dazu geeignet ist ein Schneebesen oder ein elektrischer Pürierstab.

Homöopathie

Equisetum arvense wird in den Potenzierungen von D2 bis D12 gegen Blasen- und Nierenschwäche einschließlich entzündlicher Erkrankungen der Harnwege verordnet. In diesem Zusammenhang helfen die Präparate auch gegen Harn-Inkontinenz und Ödeme.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.