Radieschen – ein sehr gesundes Wurzelgemüse

Wenn gleich die kleinen Radieschen in vielen Küchen ein eher unscheinbares Dasein fristen, sind sie für unseren Organismus ausgesprochen wertvoll und sogar optisch ganz reizvoll, sind sie doch in so vielen Farbnuancen von Weiß über Lila bis Schwarz erhältlich, wobei auch ihr Formenreichtum lang und zylindrisch einschließt. Ganz nach individuellem Geschmack können Radieschen roh gegessen, gekocht oder eingelegt werden und es gibt sogar Radieschensaft.

In der arabischen Welt sowie in der griechischen Volksmedizin sind Radieschen ein Hausmittel gegen Magenbeschwerden und Verdauungsstörungen, Gallensteine, Gelbsucht, Leberprobleme und Rektumprolaps, bei dem sich der Enddarm aus dem Anus herauswölbt. Die moderne Forschung hat inzwischen die folgenden gesundheitlichen Vorteile der Radieschen wissenschaftlich untermauert:

Verdauung

Eine halbe Tasse roher Rettich, das entspricht ungefähr zwölf mittelgroßen Radieschen, stellt dem Körper bereits ein Gramm der wichtigen Ballaststoffe bereit. Es gilt die Regel: Je mehr Ballaststoffe, desto besser die Verdauung und desto geringer die Wahrscheinlichkeit, an Fettleibigkeit, Diabetes, Herzinsuffizienz oder Krebs zu erkranken. Schon länger bekannt ist, dass Radieschen die Aktivität der Galle anregen. Und die Blätter der Radieschen unterstützen unsere Verdauung in besonderem Maße. Dies wurde zum Beispiel durch eine Tiermodell-Studie des Jahres 2008 nachgewiesen.

Harnaustreibung

Radieschen erhöhen die Urinproduktion deutlich. Schon in der Antike wurden Extrakte der Pflanze gegen Harnwegsinfektionen eingesetzt. Heute wissen wir, dass Radieschen Glucosinolate, Polyphenole und Isothiocyanate enthalten, die genau dafür verantwortlich sind. Darüber hinaus führt eine Ernährungsweise, die viel Rettich enthält, zu einer erhöhten Ausscheidung von Calciumoxalat-Kristallen, die für die Bildung von Nierensteinen verantwortlich sind.

In einer Studie des Jahres 2012 konnte gezeigt werden, dass Rettich gegen Candida albicans vorgeht, der eine häufige Ursache für orale und vaginale Hefeinfektionen ist, indem die Wurzelpflanze effektiv den Zelltod des Pilzes beschleunigt.

Schutz für Leber und Gallenblase

In einer Tiermodell-Studie des Jahres 2012 wurde aufgezeigt, dass Enzymextrakte aus weißem Rettich vor Hepatotoxizität schützen. Dabei ist es vor allem das Blattpulver, welches die Transaminase und das Gesamtbilirubin, zwei wichtige Marker für die Lebergesundheit, deutlich reduziert.

Eine weitere Studie konnte aufzeigen, dass schwarzer Rettichsaft die Triglyceride senkt und somit Cholesterin-Gallensteine signifikant vermindert. Der HDL-Cholesterinspiegel wurde dadurch im Mausmodell erhöht. Tatsächlich ist in Mexiko der schwarze Rettichsaft eine Volksmedizin gegen Gallensteine.

Radieschen gegen Krebs

Eine Studie aus dem Jahre 2010 verrät, dass die Rettich-Wurzel verschiedene Isothiocyanate enthält, die in Krebszelllinien eine Apoptose (Zelltod) durch Modulation einiger Gene induzieren. Neun Jahre später konnte für Rettichsamenextrakt gezeigt werden, dass dieser die Migration oraler Plattenepithelkarzinome reduziert.

Stärkung der kardiovaskulären Gesundheit

Radieschen enthalten sehr gesunde Anthocyane und Flavonoide, was auch ihre leuchtende Farbe erklärt. Dass eine erhöhte Aufnahme von Anthocyanen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen herabsetzt, wurde schon in mehreren epidemiologischen Studien gezeigt.

Jeder kann leicht seine eigenen Radieschen ziehen

Bereits im späten Winter können Sie Ihre Radieschen in einem geschützt liegenden Frühbeet, im Blumenkasten oder auf der Terrasse anpflanzen. Die Samen der Frühlingssorten sollten dazu ungefähr einen Zentimeter tief in den Boden eingesät werden. Winterradieschen sollten dagegen bis zu zehn Zentimeter tief in die Erde eingebracht und auch nicht so dicht gesät werden, weil sie etwas größere Wurzeln entwickeln. Dabei kommt es auf die Bodenart gar nicht so sehr an, sondern vielmehr auf eine natürliche Düngung und ausreichende Feuchtigkeit. Da Radieschen ziemlich schnell reifen, sollten Sie sie stets gut im Auge behalten, um den optimalen Erntezeitpunkt nicht zu verpassen.

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Quellenangaben:

  • Banihani S.: „Rettich (Raphanus sativus) und Diabetes“ – Nutrients; September 2017; 9(9): 1014. Epub 14. Sep. 2017
  • University of Illinois Extension – Radish – https://web.extension.illinois.edu/veggies/radish.cfm
  • Lattimer J. et. al.: „Effects of Dietary Fiber and ist compounds for metabolic health“ – Nutrients; Dezember 2010; 2(12): 1266-1289. Epub 2010
  • Jang H.S. et. al.: „Effect of Radish Leaves Powder on the Gastrointestinal Function and Fäcal Triglyceride, and Sterol Excretion in Rats Fed a Hypercholesterolemic Diet“; 2008
  • Jang H.S. et. al.: „Wirkung von Radieschenblätter-Pulver auf die Magen-Darm-Funktion und fäkale Triglyceride, Antilithiasische und hypolipidämische Wirkungen von Raphanus sativus L. var. niger on Mice Fed with a Lithogenic Diet“ – Journal Biomed Biotechnol; 2012: 161205. Epub 2012
  • Beevi S. et. al.: „Hexane Extract of Raphanus sativus L. Roots Inhibits Cell Proliferation and Induces Apoptosis in Human Cancer Cells by Modulating Genes Related to Apoptotic Pathway“ – Plant Foods Hum Nutr. 2010; 65 (200-9)
  • Ahn K. et. al.: „L. Samenextrakte induzieren Apoptose und reduzieren die Migration von oralen Plattenepithelkarzinomen und KB-Zellen durch Herunterregulierung von β-Catenin“; Nutr Cancer; 2019 Nov 25:1-12. Epub
  • Wallace T. et. al.: „Anthocyanins in Cardiovascular Disease“; Adv Nutr. Jan. 2011; 2(1): 1-7
  • Muleke E. et al.: „Coordined Regulation of Anthocyanin Biosynthesis Genes Confers Varied Phänotypic and Spatial-Temporal Anthocyanin Accumulation in Rettich ( Raphanus sativus L.)“; Front Plant Sci. 2017; 8: 1243. Epub 19. Juli 2017
  • OrganicFacts.net – Gesundheitliche Vorteile von Rettich: https://www.organicfacts.net/health-benefits/vegetable/health-benefits-of-radish.html

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