Grüner Tee (Camellia sinensis)

Grüner Tee besteht aus den unfermentierten Pflanzenteilen der Teepflanze und hat in Asien eine lange Tradition als Genuss- und Heilmittel.

Vorkommen

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Teepflanze erstreckt sich von Südost-Asien über China bis Japan.  Tee gedeiht optimal auf sandigen Böden mit vulkanischen Anteilen sowie Beimischungen mit Gneis und Granit. Staunässe vertragen die Sträucher nicht, können aber auch in Höhen von bis zu 2.500 Metern gut wachsen.

Merkmale

Die Pflanze gehört zu der namensgebenden Familie der Teestrauchgewächse (Theaceae). Die höchstens 9 Meter hohen Sträucher mit wechselständig angeordneten immergrünen, ovalen, gesägten Blättern bringen weiße, fünfzählige Blüten hervor. Die Staubblätter bilden gelbe Büschel in der Blütenmitte.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Verwendet werden vor allem die Blätter (Folia  Camelliae sinensis), aber auch Stängel, Knospen und Blüten gehören zu den Rohdrogen.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Grüner Tee soll nach allgemeiner Ansicht eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. So behaupten viele Anhänger des asiatischen Heißgetränks, dass dessen Inhaltsstoffe einigen Krankheiten vorbeugen können.

Dem gegenüber steht die Frage nach Rückständen gefährlicher Chemikalien, die leider in vielen Naturprodukten vorkommen. Eine einhellige Meinung hierüber gibt es unter Wissenschaftlern nicht. Aber sie können Teetrinkern einige Tipps geben.

Grüner Tee beinhaltet zahlreiche biogene Verbindungen aus dem Sekundär-Stoffwechsel der Pflanze. Hervorzuheben sind hier die Polyphenole, auf die die Hauptwirkung des Tees zurückgeführt wird. Der wichtigste Wirkstoff ist das Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG).

Zu den Polyphenolen zählen auch die Flavonoide, die als Antioxidantien toxische Stoffwechselprodukte entsorgen. Solche „Radikalfänger“ könnten die Entstehung von Krebs eindämmen. In wissenschaftlichen Studien ist aber vor allem die Gesamtwirkung des grünen Tees untersucht. Demnach dokumentieren diese Arbeiten den Effekt der kompletten Mixtur der in den Pflanzenblättern enthaltenen Stoffe.

Die Studien stützen die Vermutung, dass grüner Tee kardiovaskulären Erkrankungen vorbeugen soll. Grund dafür ist die blutzuckersenkende Wirkung und die Verstärkung der Inulinsensitivität. Beides hilf Diabetes Typ 2 zu vermeiden, ebenso wie die gesteigerte Fettverbrennung, die das Abnehmen erleichtert.

Die neuroprotektive Wirkung der Inhaltsstoffe trägt zum Schutz vor Demenz bei. Auch bösartige Tumore soll das Getränk verhindern helfen. Allerdings weisen die Forscher darauf hin, dass ein stichhaltiger Beweis der Thesen noch aussteht.

Anwendung

Unterstellt, die Vermutungen wären richtig, müssten Menschen allerdings etwa 1 Liter grünen Tees am Tag trinken. Bei geringeren Mengen sind die Konzentrationen der Sekundärstoffe zu gering um zu wirken. Bluthochdruck-Patienten sollten dabei den Gehalt von Koffein berücksichtigen und dies mit dem Hausarzt besprechen. Kritisch zu beurteilen sind auch die teils erheblichen Rückstände von Giftstoffen.

Doch sind es nicht Insektizide, sondern Pyrrolizidinalkaloide aus Unkräutern, die den Experten Kopfzerbrechen bereiten. Teile der Giftpflanzen geraten bei der Ernte versehentlich zwischen die Teeblätter. Empfehlenswert ist hier eine einfache Methode zur Risikostreuung: Wer die Teesorte regelmäßig wechselt, kann damit die Gesamtschädigung durch Rückstände minimieren.

Das Polyphenol EGCG kann in hohen Dosierungen auch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen, Herz-Rhythmus-Störungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Tremor und sogar Krampfanfälle. Auch Leberschäden sind nicht auszuschließen, die in einigen Fällen auch den Tod zu Folge hatten.

Diese Gefahren bestehen aber nur bei einer Überdosierung von Grüntee-Kapseln, die teils bis zu 250 mg  EGCG pro Stück enthalten. Damit wird die von der EFSA (European Food Safety Authority) tägliche Höchst-Dosis von 800 mg EHCG schnell erreicht. Eine Tasse Grüner Tee beinhaltet nur 90 mg des Polyphenols und hat auch keine Verarbeitung durchlaufen, die unerwünschte Neben-Produkte hervorbringt.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.