Gelber Enzian (Gentiana lutea)

Der Gelbe Enzian hat seit alters her einen festen Platz in der europäischen Volksmedizin. Wie viele andere Arten aus der Familie der Enziangewächse (Gentainaceae) dienen die Pflanzen wegen ihrer Bitterstoffe als Zugabe für Schnäpse.

 

Vorkommen
Der Gelbe Enzian ist in den Mittel- und Hochgebirgen Zentral- und Südeuropas heimisch. Dort bevorzugt die Art Wiesen und Weiden auf kalkhaltigem Boden mit mittlerem Nährstoffangebot.

Als schmucke Gartenpflanze und durch die kommerzielle Kultivierung ist die Staude auch außerhalb ihres originären Verbreitungsgebietes stellenweise anzutreffen.

 

Merkmale
Die bis zu 1,5 m hohe Staude kann ein Alter von mehreren Jahrzehnten erreichen. Dank ihrer bis zu 10 cm dicken unterirdischen Ausläufer kann die Pflanze leicht überwintern, denn diese Rhizome speichern Nährstoffe, die im Frühjahr ein schnelles Aussprossen ermöglichen.

Die gekreuzt-gegenständigen, ungestielt am Stängel sitzenden, blaugrünen Blätter sind elliptisch und spitz zulaufend gestaltet. Entlang der unverzweigten Sprossachse stehen die quirligen Blütenstände in schalenförmigen Hochblättern.

Die rund 5 cm breiten, fünfzähligen gelben Blüten tragen schmale Kronblätter. Die Kapselfrucht gibt im Herbst die nur 1 mg wiegenden Samen frei, die durch den Wind verbreitet werden. Jede Pflanze erzeugt bis zu 10.000 der winzigen Körnchen in einer Saison.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge ist die geschnittene und getrocknete Wurzel (Gentianae radix).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Neben einer Reihe von Kohlenhydraten wie Fructose, Glucose, Saccharose, Gentianose und Gentiobiose sowie Pektinen enthält die Wurzel auch ätherische Öle. Hinzu kommen die Xanthone  Gentisin, Gentisein und Gentiosid sowie Isogentisin und Methylgentisin.

Die Hauptwirkung geht von den Gentianaceen-Bitterstoffen aus, die die Geschmacks-Rezeptoren  reizen und über das vegetative Nervensystem die Sekretion von Speichel und Verdauungs-Enzymen anregen. Auch der Gallenfluss wird gefördert und die Durchblutung der Magen- und Darmschleimhaut gesteigert.

So wird die Verdauung beschleunigt und daneben wurde auch festgestellt, dass die Bitterstoffe leichte antibiotische Eigenschaften innehaben. Beispielsweise wird die Vermehrung von Helicobacter pylori gehemmt, der die Magenschleimhautentzündung und Magengeschwüre verursacht.

 

Anwendung
Aus 1 bis 2 g der  Rohdroge pro Tasse kann ein Tee zubereitet werden, der eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit getrunken werden soll. Fertig-Präparate sind ebenso einzunehmen, die als Tinktur und Kapseln mit Trocken-Extrakt erhältlich sind.

Gelber Enzian regt den Appetit an und ist empfehlenswert für Menschen, die zu Verdauungsstörungen wie Blähungen, Verstopfung neigen oder an Bauchschmerzen leiden. Hilfe bietet die Heilpflanze auch bei Sodbrennen und Übelkeit mit Erbrechen. Linderung verschafft Gentiana lutea auch bei  Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

 

Homöopathie
Die homöopathischen Präparate  Gentiana lutea HAB1 werden bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

 

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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2021 erstellt.