Brunnenkresse (Nasturtium officinale)

Die Brunnenkresse, auch Wassersenf oder Bachbitterkraut genannt, war bereits im alten Rom ein gerne verwendetes Würzkraut dar. Im vierzehnten Jahrhundert erfreute sich das Kraut besonders in Frankreich großer Beliebtheit und wurde dort in großem Umfang kultiviert. Auch Napoleon soll ein großer Liebhaber von Brunnenkresse gewesen sein, weshalb er auch ihren Anbau nahe Paris befohlen hat.

Vorkommen

Die Brunnenkresse findet sich in und am Ufer von Bächen und Seen in Eurasien und Nordafrika. In sauberem und klarem Wasser gedeiht sie beinahe ganzjährig.

Merkmale

Am Grund des Gewässers bildet die Pflanze bis zu 60 cm lange Triebe aus. Diese stellen die Basis für die hohlen Stängel dar, an deren Ende über der Wasseroberfläche schließlich die kleinen fleischigen, runden Blätter wachsen. Im Hochsommer trägt die Brunnenkresse zudem zarte weiße Blüten.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Von der Brunnenkresse werden lediglich die Blätter verwendet. Haupterntezeit sind die Monate April und Mai, aber auch im restlichen Jahr ist eine Sammlung möglich.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Heilpflanze ist reich an Vitamin C und enthält außerdem pflanzliche Antibiotika, Bitterstoffe, Eisen, Arsen, Jod, Salicylat, Senföl und Zink.

Sie eignet sich hervorragend, um im Rahmen einer Frühjahrskur die Vitamindepots wieder aufzufüllen. Vor allem regt Brunnenkresse den Stoffwechsel an und besitzt daher eine belebende und blutreinigende Wirkung. Sie wird traditionell als Hausmittel bei Blasenentzündungen, verschleimten Atemwegen, zur Verdauungsförderung sowie zur Anregung der Nierentätigkeit verwendet. Auch Rheuma und Hautprobleme, wie z. B. Akne oder Juckreiz, finden sich unter den Heilanzeigen von Brunnenkresse.

Anwendung       

Brunnenkresse sollte frisch verzehrt werden, da durch Trocknung die wesentlichen Wirkstoffe zerstört werden. Meist wird sie als Würzkraut in der Küche eingesetzt, z. B. in Salaten, Suppen und Soßen. Ihr leicht bitterer und zugleich scharfer Geschmack verleiht auch Kräuterquark eine besondere Note und passt gut zu Eierspeisen.

Allerdings wird von einem täglichen Verzehr abgeraten, da das enthaltene Senföl bei übermäßigem Verzehr die Schleimhäute reizen kann. Aus Brunnenkresse lässt sich auch ein Frischsaft zubereiten. Von diesem nimmt man bis zu dreimal täglich einen Teelöffel in einem Glas Wasser zu sich.

Bei Appetitlosigkeit wird ausnahmsweise die Zubereitung eines Tees aus den getrockneten Blättern empfohlen.

Homöopathie               

In der Homöopathie wird Nasturtium officinale hauptsächlich bei Reizungen bzw. Entzündungen der Harnwege eingesetzt. Es ist ein sogenanntes „kleines Mittel“, welches nur sehr selten Anwendung findet.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.

Cannabis (Cannabis sativum und indica)

Den Hanf, besonders den Indischen Hanf (Cannabis indica), kennen wir als Rauschpflanze und hat gemeinhin nicht den besten Ruf. Inzwischen sind jedoch Präparate aus der Pflanze auf Rezept für Schwerkranke erhältlich.

Vorkommen

Der Ursprung des Hanfgewächses (Cannabaceae) liegt im mittleren Asien, von wo aus der Mensch die Pflanze schon in der Frühgeschichte bis nach Mitteleuropa und in den Orient verbreitete. Heute finden wir Vorkommen auf allen Erdteilen, wo er auch als Feldfrucht angebaut wird. Dabei sind vornehmlich die Fasern von industriellem Interesse.

Hanf gedeiht optimal auf neutralem bis schwach alkalischem Boden, der gut mit Nährstoffen versorgt ist und einen leichten Wasserzug aufweist.

Merkmale

Das einjährige Kraut wird bis zu 5 m hoch und ist getrenntgeschlechtlich. Einhäusige Pflanzen kommen nur ausnahmsweise vor. Die gegenständig an der Sprossachse austreibenden Blätter zeigen den typischen, geteilten Bau mit den länglich-zugespitzten Fiedern, die einen gesägten Rand innehaben. Die kleinen grünen Blüten stehen in rispenartigen Knäueln  in den Blattachseln oder, wie die männlichen Blüten, an der Triebspitze.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Pharmazeutische Verwendung findet das Kraut (Cannabis herba), insbesondere die Blätter (Cannabis folia). Diese Pflanzenteile werden auch, sofern sie Rauschmittel enthalten, als Marihuana bezeichnet. Die weiblichen Blüten (Cannabis flos) enthalten wesentlich mehr Wirkstoffe und werden zum bekannten Haschisch verarbeitet.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Vor allem in den weiblichen Blüten sind über 100 Cannabinoide enthalten, die sich in ihrer Wirkung unterscheiden.  Der psychotrope Effekt geht vom Tetrahydrocannabinol  (THC) aus. Daneben löst THC auch Krämpfe, steigert den Appetit, dämpft Schmerzen und unterdrückt den Brechreiz. Der Wirkstoff hemmt neueren Studien zufolge auch das Krebswachstum. An den Wirkungen sind auch Flavonoide beteiligt, die ebenso in von Der Pflanze gebildet werden.

Das nicht psychotrope Cannabidiol (CBD) hat die positiven Eigenschaften des THCs, ohne einen Rausch zu erzeugen. Darüber hinaus dämpft die Verbindung entzündliche Reaktionen,  und wird als Nervenschutz-Faktor und Antioxidans beschrieben.

Das einprägsame Aroma von Cannabis beruht auf ätherischen Ölen.

Anwendung

Das getrocknete Kraut und das Harz der weiblichen Blüten kann geraucht oder in Lebensmitteln gemischt verzehrt werden. Sicherer sind jedoch Präparate mit Cannabis-Öl, die standardisierte Mengen THC und CBD enthalten. Allerdings sind Cannabis-Blüten in Deutschen Apotheken unter Auflagen ebenfalls erhältlich. Zu den Indikationen, die vom Arzt auf entsprechenden Rezepten zu bescheinigen sind, gehören Krebs, HIV-Infektionen, Multiple Sklerose und andere schwere chronische Erkrankungen.

Homöopathie

Homöopathische Präparate von Cannabis indica werden bei psychischen Beschwerden eingesetzt.

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Chia Samen – Wirkung und Erfahrungen

Da gab es wieder einmal eine Welle mit einem neuen „Super-Food“, das diesmal den Namen „Chia-Samen“ trug.

Und dieses neue „Super-Food“ sollte angeblich geeignet sein, überflüssige Pfunde „wirklich“ purzeln zu lassen. Aber das ist ja das Tolle an diesen Abnehmkuren und Diäten: Weil keine „wirklich“ hilft, kann man neue Produkte auf den Markt werfen, die dann angeblich „wirklich“ bei der Gewichtsabnahme helfen.

Nach einiger Zeit sieht man dann, dass die auch nicht helfen, so dass man sich die Basis für eine neue „wirkliche“ Abnehm-Diät wieder einmal erhalten hat. Und einige Zeit später geht das ganze „Theater“ von vorne los.

Bevor ich aber zu den Chia-Samen komme (Wirkungen, Erfahrungen, Studien usw.) möchte ich Sie in diesem Zusammenhang gleich auf meinen kostenlosen Newsletter zum Thema Abnehmen aufmerksam machen:

Jetzt aber zum heutigen Superstar der neuen Abnehm-Vorstellung: Chia-Samen.

Frauenzeitschriften wie „Jolie“ [jolie.de/artikel/chia-samen-2267954.hhtml] jubeln mit altbekannten Sprüchen: „Chia Samen – Abnehmen mit dem neuen Superfood“. Es soll sich hier um ein „echtes Geheimrezept“ handeln, das „tolle Haut“ und „Hilfe beim Abnehmen“ garantiert.

Außerdem sollen die Samen in der Pflanzenwelt die ergiebigste Quelle von Omega-3-Fettsäuren sein. Wie wichtig für die Artikelschreiberin von „Jolie“ diese Erkenntnis ist, bringt sie so zum Ausdruck: „Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren sind die einzigen »essentiellen Fettsäuren«, die der Körper nicht selbst bilden kann.“

Aha! Und welche essentiellen Fettsäuren kann dann der Körper selbst herstellten? Antwort: Keine, denn der Begriff „essentiell“ bedeutet eben genau dies, dass nämlich diese Fett- oder auch Aminosäuren nicht vom Organismus synthetisiert werden können. Solche „essentiell“ falschen Erklärungen tragen natürlich nicht zur Glaubwürdigkeit der Erklärungen zu diesem Thema bei.

Daher richte ich einmal mein Augenmerk auf andere, für mich glaubwürdigere Quellen mit etwas mehr wissenschaftlichem Hintergrund. Und da haben wir dann die:

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Ergebnisse vom Elfenbeinturm!

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt nicht sonderlich viele wissenschaftliche Arbeiten zu Chia-Samen und Chia-Öl. Die Arbeiten, die es gibt, zeigen Licht- und Schattenseiten der Pflanze, wobei die Lichtseite die Oberhand behält.

https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25837222: Diese Arbeit zeigte an Ratten, dass Chia-Öl körpereigene Antioxidantien erneuern hilft und zwei unterschiedliche Hitzeschockproteine in der Skelettmuskulatur aktiviert. Allerdings sahen die Autoren der Studie keine Abnahme von Körpergewicht oder Abdominalfettgewebe bei übergewichtigen Ratten. Dies lässt zumindest den Verdacht zu, dass Chia-Samen und -öl für die Gewichtsreduktion möglicherweise nicht geeignet sind.

https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25403867: Diese Arbeit wurde mit 26 Probanden mit Hypertonie durchgeführt. Die Probanden unter Chia-Samenmehl zeigten eine zufriedenstellende Verringerung des systolischen Blutdruckwerts. Ob aber 26 Probanden in 3 Gruppen aufgeteilt eine aussagekräftige Aussage zulassen, das muss in Zweifel gezogen werden.

https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24811150: Diese Laborarbeit untersuchte die physiologisch wirksamen Substanzen in Chia-Samen. Das Ergebnis zeigte, dass der Samen eine hohe anti-oxidative Eigenschaft haben, was sich auch schon in der zuvor diskutierten Arbeit angedeutet hatte.

https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23778782: In dieser Arbeit wurden 13 gesunde Probanden mit Weißbrot versorgt, in das Chia-Samen eingebacken worden waren. Untersucht wurden Blutzuckerwerte 2 Stunden nach Verzehr des Brots mit einem Vergleich mit Brot ohne den Samen. Das Ergebnis zeigte, dass nach dem Verzehr von Brot mit Chia-Samen die postprandialen Werte signifikant unter den Werten lagen, die sich nach dem Verzehr von normalem Brot ergaben. Es gab keine Unterschiede zwischen zerriebenem oder ganzen Chia-Samen im Brot.

Auch hier stellt sich die Frage nach der Aussagekraft einer solchen Studie mit nur 13 Teilnehmern.

https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21339125: In dieser Arbeit kommen wir auf Fragen nach „essentiellen“ Substanzen in Chia-Samen zurück. Während die Aussage der „Jolie“-Autorin („Chia Samen sind allerdings die Pflanze mit dem höchsten Omega-3-Vorkommen überhaupt.“) fast richtig ist (Leinöl und Perillaöl haben in etwa gleich viel und etwas mehr an Omega-3-Fettsäuren zu bieten), geht es in dieser Arbeit um den Aminosäuren-Gehalt von Chia-Samen. Und hier zeigten die Samen ein signifikantes Defizit beim Profil essentieller Aminosäuren. Die Autoren konnten daher Chia-Samen nicht als zuverlässigen Lieferanten von essentiellen Aminosäuren empfehlen.

Eine neuere Arbeit, leider ohne Abstract veröffentlicht, charakterisiert Chia-Samen als ein neues allergieauslösendes Nahrungsmittel (Allergen characterization of chia seeds (Salvia hispanica), a new allergenic food.). Ein Pendant dazu aus dem Bereich der Heilpilze gibt es beim Shiitake Pilz (Lentinus edodes), der ebenfalls zu allergischen Reaktionen, in diesem Fall Hautreaktionen, führen kann (Shiitake Dermatitis). Daher ist Vorsicht geboten. Ein erster Verzehr sollte vorsichtig und kontrolliert durchgeführt werden, um die Reaktion des Organismus auf die Substanzen im Chia-Samen zu beobachten und im Falle des Falles erst einmal klein zu halten. Damit wäre die Bezeichnung „Super-Food“ nach meiner Meinung in keinster Weise berechtigt. Denn ein Super-Food löst keine Allergien aus.

Die letzte Arbeit an dieser Stelle beschäftigt sich mit der Behauptung, dass Chia-Samen sich für die Gewichtsreduktion eignen. Die erste hier diskutierte Arbeit an Ratten hatte keinen Hinweis auf eine Gewichtsabnahme unter Chia-Samen gezeigt.

https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19628108: „Chia seed does not promote weight loss or alter disease risk factors in overweight adults.“ Diese Arbeit verrät das Ergebnis ja schon in der Überschrift. Immerhin wurden hier 90 übergewichtige Probanden in die Studie einbezogen, von denen 76 bis zum Ende der Studie durchhielten. Das Ergebnis war nicht nur für die Gewichtskontrolle negativ. Auch andere Parameter, wie Körpermasse und -zusammensetzung per Röntgenanalyse, Entzündungsparameter im Blut, oxidativer Stress (Trolox), Blutdruckwerte und Serumlipide, fielen bei der Verum- und Plazebogruppe gleich gut oder schlecht aus, ohne signifikante Unterschiede zu ergeben. Es zeigten sich auch keine Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Teilnehmern.

Fazit

Chia-Samen sind alles andere als ein „Super-Food“. Mögliche Allergien unter den Samen beziehungsweise dem Öl und keine belegte Fähigkeit, das Körpergewicht zu reduzieren, widersprechen den Marketingstrategen, die mal wieder eine neue Verkaufsmasche unter dem Namen „Super-Food“ in Bewegung gebracht zu haben scheinen.

Auch die fehlende entzündungshemmende und anti-oxidative Wirkung bei der letzten Studie sind Beleg dafür, dass der Samen und sein Öl noch keine gründliche wissenschaftliche Abklärung erfahren haben. Denn es gibt andere natürliche Substanzen von Mutter Natur, die hier ein vielfach bestätigt besseres und günstigeres Profil hergeben.

Aber auch die sind fürs Abnehmen nicht geeignet. Wer abnehmen möchte, der sollte sich nicht (nur) auf natürliche oder synthetische Substanzen verlassen (dreimal täglich eine Pille wird es richten), sonst ist er/sie verlassen. Was unternommen werden muss, damit man dennoch ans Ziel gelangt, das können Sie hier nachlesen: Wie Sie dauerhaft und gesund Abnehmen

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Beitragsbild: fotolia.com – flaviuz

Chinarindenbaum (Cinchona spec.)

Der Chinarindenbaum stammt mitnichten aus China, sondern aus Südamerika. Der Name leitet sich vom Wort “Kina“ ab und bedeutet in der Quechua-Sprache “Rinde“. Als Rötegewächs (Rubiaceae) ist der Baum mit dem Kaffeestrauch und unserem Waldmeister verwandt.

Der Bitterstoff Chinin, den Chinchona produziert,  ist eines der wirkungsvollsten Fiebermittel überhaupt. Die Verbindung dient auch zur Aromatisierung von Limonaden.

 

Vorkommen
Alle rund 20 der bisher beschriebenen  Arten der Gattung Cinchona entstammen der neotropischen Region. In Asien und Afrika sowie in ihrer Heimat Südamerika werden heute 4 Spezies der Heilpflanze kommerziell angebaut: Cinchona pubescens, Cinchona officinalis,  Cinchona ledgeriana und  Cinchona calisaya.

 

Merkmale
Die bis zu 15 m hohen Bäume mit rotbrauner, glatter Rinde tragen gegenständige, elliptische, dunkelgrün glänzende Blätter. In rispenartigen Infloreszenzen sitzen die Blüten mit ihrem etwa 6 cm langen, schmalen rosa bis roten Tubus, der apikal 5 weiße, behaarte, zurückgeklappte Kronblätter trägt. Die Kapselfrüchte entstehen aus 2 Fruchtblättern.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge ist die getrocknete Rinde (Cinchonae cortex), seltener auch die Wurzel (Cinchonae radix).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Chinarindenbaums sind die rund 30 bisher nachgewiesenen Chinaalkaloide wie beispielsweise Chinin, Chinidin, Cinchonidin und Cinchonin. Diese Verbindungen sind die fiebersenkenden Wirkstoffe, die schon seit langem als Mittel gegen Malaria eingesetzt werden.

Die Alkaloide töten auch die Zellen des Malaria-Erregers im Teilungs-Stadium. Chinidin ist nachweislich auch ein Mittel gegen Herz-Rhythmus-Störungen.

Daneben sind in der Chinarinde auch Gerb- und Bitterstoffe sowie Carbonsäuren enthalten, die zur Appetitanregung verwendet werden.

 

Anwendung
Mit der getrockneten Rinde kann ein Tee zubereitet werden. Alkoholische Auszüge, Trockenextrakte sind für die effektiver Medikation oft besser geeignet. Technisch-synthetische Präparate mit Chinin-Sulfat sind ebenfalls gängige Mittel, jedoch fehlt hier die bioorganische Wirkstoff-Kombination.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate von Cinchona werden angeboten zur Stärkung in der  Rekonvaleszenz, zur Behandlung von Gelenkbeschwerden und Fieber sowie gegen Luftnot, Schlafstörungen und Verdauungs-Problemen.

 

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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2021 erstellt.

Chlorella Vulgaris und Chlorella Pyrenoidosa: Wirkung und Nutzen

Die Chlorella Alge ist für mich eine der interessantesten und bedeutendsten „Heilpflanzen“. Warum das so ist, möchte ich Ihnen im folgenden Beitrag näher bringen…

Die Chlorella vulgaris (auch: Chlorella pyrenoidosa) ist eine Grünalge, die als Nahrungsmittelergänzung auf dem alternativen Speiseplan mancher gesundheitsbewusster Menschen steht.

Die Bezeichnung „Chlorella pyrenoidosa“ ist eigentlich insofern irreführend als man 1992 erkannte, dass es diese Art gar nicht gibt. Dies beschreibt der Biologe Jörg Ullmann übrigens gut auf seiner Webseite im Dokument www.algomed.de  (media/publikationen/algomed10.pdf):

Abb.1: Auszug aus dem Dokument von Jörg Ullmann. Ich habe diesen Auszug eingefügt, weil das Dokument bereits aus dem Internet verschwunden war.

Also: Häufig wurden und werden die Chlorella vulgaris und ähnliche Arten als Chlorella pyrenoidosa bezeichnet. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch aber „geistert“ dieser verfälschte Begriff immer noch umher und ist tatsächlich relativ gebräuchlich. Ein Grund für die Hartnäckigkeit des falschen Begriffs mag in dem hohen wissenschaftlichen Bekanntheitsgrad der Alge liegen.

Chlorella vulgaris alias Chlorella pyrenoidosa ist einer der best untersuchten „Modellorganismen“ in der wissenschaftlichen Forschung.

Bedeutung als Nahrungsergänzungsmittel

Es ist dieser Alge zu verdanken, dass wir heute die Mechanismen der Photosynthese verstehen. Aber nicht nur wissenschaftlich ist die Alge von Interesse. Da sie relativ leicht zu kultivieren ist, hat sie auch als Nahrungsergänzungsmittel an Bedeutung gewonnen.

Immerhin enthält die getrocknete Biomasse der Alge bis zu 50 Prozent Proteine. Der Ertrag liegt mit 120 Tonnen pro Hektar weit über dem von Weizen, der nur auf 7 Tonnen kommt.

Chlorella pyrenoidosa ist mittlerweile auch bekannt als Quelle von mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Carotinoiden. Alle diese Informationen sprechen dafür, dass Chlorella pyrenoidosa eine gesunde Nahrungsquelle zu sein scheint.

Es erhebt sich daher die Frage, ob der Verzehr von Chlorella pyrenoidosa vielleicht sogar so gesund ist, dass man von einem medizinischen Nahrungsmittel sprechen kann.

Nahrung sei Eure Medizin!

Nahrung sei eure Medizin, und Medizin sei eure Nahrung In der alternativen Medizin wird gesunder Nahrung eine weitaus größere Bedeutung eingeräumt als dies in der Schulmedizin der Fall ist.

Aber seit ca. 30 Jahren nimmt in der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung ein gewisses Interesse an der Phytomedizin zu. Immerhin gibt es in der Schulmedizin bereits eine Reihe von Medikamenten, die zu 100 Prozent aus pflanzlichen oder tierischen Bestandteilen gewonnen werden (Digitalis, Insulin etc.). Diese Forschung hat es sich zur Aufgabe gemacht, pharmakologisch wirksame Komponenten von Pflanzen zu isolieren und in Medikamente zu „verwandeln“.

Aber eine Reihe dieser Forscher sind dabei einen anderen Weg gegangen, indem sie die fragliche Pflanze als Ganzes untersuchten auf Fragen nach Ernährungswerten und spezifischen medizinischen Qualitäten.

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Studien und Anwendungsbeobachtungen zu Chlorella vulgaris

Für Chlorella pyrenoidosa liegen einige interessante Arbeiten vor, die die Möglichkeit einer medizinalen Nahrung bekräftigen.

So zeigte eine japanische Studie bei stillenden Müttern, dass der Verzehr von Chlorella pyrenoidosa während und nach der Schwangerschaft den Dioxingehalt in der Muttermilch deutlich senkte, bei gleichzeitiger Erhöhung von IgA. Da Dioxin keinen Einfluss auf die IgA Produktion hat, folgerten die Wissenschaftler, dass Chlorella pyrenoidosa hier zwei voneinander getrennte Wirkmechanismen zeigt, die für die Säuglinge von Vorteil sind: Neben einer verringerten Dioxinbelastung bewirkt Chlorella pyrenoidosa eine Verbesserung der Abwehrlage der Säuglinge durch die IgA Erhöhung.
Siehe dazu: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17472477

Eine klinische Studie in den USA aus dem Jahr 2001 untersuchte die Verbindung zwischen dem Verzehr von Chlorella pyrenoidosa (Chlorella vulgaris) und Erkrankungen wie FibromyalgieBluthochdruck und Colitis ulcerosa. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass die Supplementierung mit Chlorella pyrenoidosa einen blutdrucksenkenden Effekt zeigte, die Serumcholesterinspiegel senkte, die Wundheilung beschleunigte und den Immunstatus verbesserte.
Siehe hierzu: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11347287

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2002 zeigte ebenfalls einen milden antihypertensiven (blutdrucksenkenden) Effekt von Chlorella pyrenoidosa.
siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12495586

Eine neuere Studie (2009) zur antihypertensiven Wirkung von Chlorella pyrenoidosa (Chlorella vulgaris) ging der Frage nach, in welchem Ausmaße und bei welchen Blutdruckwerten eine Blutdrucksenkung erfolgt. Das Ergebnis zeigte eine deutlich ausgeprägtere Blutdrucksenkung in Abhängigkeit von der Höhe der Ausgangswerte. Dies legt nahe, dass Chlorella pyrenoidosa keine blutdrucksenkenden Effekte bei normalen Blutdruckwerten zeigt. Damit wäre eine Neigung zur Hypotonisierung, wie sie bei pharmakologischen Präparaten bei Normotonen (Patienten mit normalem Blutdruck) eintritt, auszuschließen.
Siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19811362

Bei Ratten wurde ein Schutz gegen durch Kadmium induzierte Lebertoxizität beobachtet.
siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18800895, auch: Leberschäden durch Gifte.

Ein Verzehr von Chlorella pyrenoidosa hatte (zumindest bei Ratten) einen Schutz der intestinalen Mukosa gegen oxidativem Stress gezeigt.
siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19589628

Quecksilberbelastungen bei Mäusen zeigten nach Chlorella pyrenoidosa Gabe eine vermehrte Ausscheidung des Schwermetalls. Die Forscher schlossen eine ursächliche Beziehung zu Chlorella pyrenoidosa nicht aus, obwohl die Mechanismen noch ungeklärt sind.
Siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20118630

Eine interessante, „frische“ Studie aus Japan an Schwangeren (März 2010) untersuchte die Frage, inwieweit Chlorella pyrenoidosa (Chlorella vulgaris) eine Schwangerschaftshypertonie günstig beeinflussen und Anämien verhindern kann. In beiden Fällen zeigte die Chlorella pyrenoidosa Gabe einen statistisch signifikanten Effekt auf die Verhinderung von diesen Schwangerschaftskomplikationen. Die Forscher vermuten, dass der hohe Anteil an Folat, Eisen und Vitamin B12 Gehalt von Chlorella pyrenoidosa hier eine entscheidende Rolle spielt.
Siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20013055

Aber: wo viel Licht ist, da ist auch ein wenig Schatten

Nicht alle Berichte über Chlorella pyrenoidosa fallen positiv aus. In einem isolierten Fall wurde eine tubulointerstitielle Nephritis (Nierenmarkentzündung) nach einem 3-monatigen Chlorella pyrenoidosa Verzehr beobachtet, die auf ein Allergiegeschehen zurückgeführt wurde. Damit wäre es nicht auszuschließen, das Chlorella pyrenoidosa auch einen allergenen Charakter haben kann.

Da die Alge in Tablettenform eingenommen wurde, ist es aber auch denkbar, dass Verunreinigungen im Herstellungsprozess Ursache des Problems sein könnten. Die mir vorliegende Fallschilderung ging auf diese Möglichkeit nicht ein. In isolierten Fällen wurde bei medizinischen Pilzen eine hepatotoxische Reaktion beobachtet, die aber in allen Fällen auf Verunreinigungen zurückzuführen war.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17273860

Ein weiterer Fall aus dem Jahr 2005 berichtet von einer Manganintoxikation durch den regelmäßigen Verzehr von Chlorella pyrenoidosa Extrakten. Bei dem betroffenen Mann wurde ein Mangan-induzierter Parkinson festgestellt, der sich nach Hämodialyse und Absetzen des Nahrungsergänzungsmittels im Verlauf von vier Monaten verbesserte.

Fazit

Das, was die wissenschaftliche Literatur und Forschung bislang über Chlorella pyrenoidosa alias Chlorella vulgaris zu bieten hat, scheint mehr als viel versprechend zu sein.

Zumindest scheint ein nicht übertriebener Verzehr der Alge mit einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen verbunden zu sein. Die beobachteten Nebenwirkungen waren auf Einzelfälle reduziert, was auf eine überdurchschnittlich hohe Verträglichkeit schließen lässt (im Vergleich zu den pharmako-chemischen Produkten allemal).

Um dies zu gewährleisten halte ich es für notwendig ein Chlorella-Produkt zu finden, dass „rein“ ist und nicht mit Schwermetallen u.ä. belastet sind.

Für mich persönlich ist die Chlorella pyrenoidosa eine gute Bereicherung in der Gesundheitsprophylaxe.

weitere Algen-Arten und Gattungen:

Afa Algen – Blasentang – Blaugrüne Algen – Chlorella Algen – Klamath Algen – Kombu Algen – Nori Algen – Spirulina Algen – Wakame Algen

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Beitragsbild: fotolia.com – Foot of Jetty

Das Multitalent Sanddorn

Der ursprünglich aus Nepal stammende Sanddorn ist den Menschen schon sehr lange bekannt und heute fast im gesamten asiatischen Raum anzutreffen. Bereits vor mehr als tausend Jahren breitete er sich vor allem in der Mongolei und Russland immer weiter aus, wobei er auch vielseitig genutzt wurde. Dabei machten die Menschen sehr gute Erfahrungen hinsichtlich der Verwendung der Früchte in der Volksmedizin, und zwar vorrangig in den russischen Gebieten Altai, Burjatien, Tuwa und noch weiteren Regionen im weitläufigen Sibirien.

Dort gab es Völker, die Sanddornpräparate zum Beispiel bei Hautausschlägen, Ekzemen oder Lupus äußerlich auftrugen. Bald bemerkten sie, dass diese Heilpflanze auch bei Erfrierungen oder Verbrennungen, trophischen Geschwüren sowie bei Wunden, die einfach nicht verheilen wollten, sehr gute Dienste leistet. Da nimmt es nicht wunder, dass Sanddorn in jenen schmerzlindernden Säften, Aufgüssen und Abkochungen, Sirupen, Ölen und Tinkturen geradezu einen Hauptbestandteil darstellte. Selbst zur Regulierung des Stoffwechsels, bei Magengeschwüren, Dysenterie (Darmentzündung) oder Krebs haben sich diese vitaminreichen Mittel als sehr hilfreich erwiesen.

Auch die traditionelle chinesische und tibetische Medizin verwenden Sanddorn schon seit gut 2000 Jahren, weil davon ausgegangen wurde, dass die Heilpflanze die Lebensgeister mobilisiert, gerade wenn man sich müde, schwach oder abgeschlagen fühlt.

Inzwischen hat sich die Pflanze auch in Europa von Frankreich bis zum Kaukasus weit verbreitet. Gerade in Frankreich und in Deutschland gibt es riesige Anbauflächen und mit Blick auf Österreich sollten die „Steirische Bergregion Joglland Bio-Sanddorngärten“ nicht unerwähnt bleiben, weil dort zurzeit immerhin um die 6.000 Sträucher kultiviert werden.

Was macht Sanddorn so besonders?

Mit mehr als 190 bioaktiven Substanzen sind seine orangen Beeren für uns ein Geschenk der Natur. Da ist zunächst der außerordentlich hohe Gehalt an Vitamin C zu nennen. Je nach Sorte variiert dieser zwischen 150 und 900 Milligramm pro 100 Gramm Fruchtfleisch, das ist ein Vielfaches im Vergleich zu Zitrusfrüchten. Lediglich unsere Hagebutte bringt ähnlich viel Vitamin C auf die Waage.

Insofern können wir hier mit Fug und Recht von einem Superfood sprechen, denn der nächste Vorteil liegt sogleich in seinen wertvollen B-Vitaminen. Sogar Vitamin B12, das sonst kaum in pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden ist, liefert Sanddorn in größeren Mengen. Gerade für die Netzhaut und den Sehnerv sind die B-Vitamine essenziell. Außerdem beugen sie Linsentrübung vor und helfen den Blutdruck zu senken.

Dann ist da auch noch der hohe Gehalt an Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), der jenen von Karotten übertrifft. Wie das Vitamin C fördern Flavonoide die Durchblutung wichtiger Komponenten des Auges, wobei der Augeninnendruck gesenkt wird. Damit beugt Sanddorn Entzündungsprozessen durch freie Radikale im Augengewebe aktiv vor.

Sanddorn in der Augenheilkunde

Im Rahmen von Experimenten an der Hornhaut des Auges wurden die regenerativen Eigenschaften von Sanddorn-Öl entdeckt. Zum Beispiel lassen sich Verletzungen und Verbrennungen der Bindehaut gut damit behandeln. Aber auch bei anderen ophthalmologischen Erkrankungen wie Bindehautentzündungen, Blepharitis, schleichende Hornhautgeschwüre, Rosaceakeratitis, Trachom oder skrofulöse Keratitis wurden gute Erfahrungen damit gemacht. Daher enthalten Augentropfen oder -salben oftmals Sanddorn-Öl. Mit einer oralen Anwendung kann man überdies gegen Glaukom, Katarakt, Makuladystrophie und diabetische Retinopathie vorbeugen.

Sanddorn in der HNO-Heilkunde

Das Öl aus den Beeren wird darüber hinaus bei Erkrankungen des Zahnfleischs, des Mund- und Rachenraums sowie der Atemwege erfolgreich eingesetzt. Mit entsprechenden Inhalationen können verschiedene Formen der Pharyngolaryngitis, Rhinitis, Otitis media, Nasopharyngitis und Sinusitis behandelt werden. Eine beschleunigte Heilung erfolgt auf der Grundlage der Intensivierung der Granulation von Schleimhäuten mit stark ausgeprägten atrophischen Prozessen.

Die Haut profitiert von Sanddorn

Die therapeutischen Wirkungen von Sanddorn-Öl in der Dermatologie basieren auf dessen regenerierenden, epithelialisierenden und keratoplastischen Eigenschaften sowie darauf, dass die Granulationsprozesse bei Wunden und Geschwüren schneller ablaufen. Gerade bei Verbrennungen oder Erfrierungen, Druckgeschwüren und trophischen Geschwüren sowie bei bestimmten Hauterkrankungen, die durch verlangsamte Epithelisierungsprozesse gekennzeichnet sind, ist Sanddorn-Öl immer eine gute Wahl. Gut bewährt hat es sich bei phlegmanotischer Akne, Lupus Ulcera, Psoriasis, Ekzemen und chronischen Dermatosen.

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Keimtötende Wirkungen

Die antisklerotische Wirkung von Sanddorn-Öl beruht auf verschiedenen Substanzen, die einen lipophilen Charakter aufweisen. Zudem wurde eine ausgeprägte antibakterielle Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien, Streptokokken, Staphylokokken, Eschericchia sowie Typhus- und Paratyphus-Salmonellen nachgewiesen.

Positiver Einfluss auf die Organe des Verdauungstrakts

Die regelmäßige Einnahme von Sanddorn-Öl reguliert beziehungsweise aktiviert die Magensaftsekretion und die äußere Sekretionsfunktion der Bauchspeicheldrüse, was zu einer deutlichen Verbesserung der Verdauungsprozesse und der motorischen Entleerungsfunktion des Darms führt. Zudem wird der Stoffwechsel in der Leber gefördert, genauer gesagt, die durch Alkohol und/oder andere Toxine zerstörten Hepatozyten werden vermehrt wiederhergestellt, wodurch sogar eine Lebersteatose verhindert werden kann. Erosive oder geschwürige Läsionen der Schleimhäute in der Speiseröhre, im Magen und im Darm werden durch die einhüllende und zugleich wundheilende Wirkung des Öls verhindert, sodass Entzündungsprozesse in diesen Organen der Vergangenheit angehören.

Herz und Gefäße

Sanddorn-Öl senkt den Cholesterinspiegel und verbessert die Elastizität der Gefäßwände, wodurch die Bildung von Plaques und Blutgerinnseln unterbunden wird. Im Ergebnis beugt diese Form der Regulierung der Blutgerinnung entzündlichen Prozessen im Herz-Kreislauf-System wie Arteriosklerose effektiv vor.

Fettleibigkeit und Diabetes

Einige Komponenten im Sanddorn-Öl regulieren sogar den Blutzuckerspiegel und fördern die Insulinproduktion im Verein mit einer Verbesserung des Fettstoffwechsels insgesamt. Im Tiermodell konnte eine Erhöhung der Ausdauerleistung nachgewiesen werden. Durch die gleichzeitige Dämpfung des Appetits konnte das Körpergewicht stark übergewichtiger Tiere normalisiert werden.

An der Fachhochschule Oberösterreich interessierte man sich für die therapeutisch wirksamen Stoffe im Sanddorn mit Blick auf Diabetes Typ 2. Dabei wurde herausgefunden, dass das Flavonoid Isorhamnetin (sekundärer Pflanzenstoff) hierbei eine wesentliche Rolle spielt, weil es die Glukoseaufnahme in den Muskelzellen unterstützt und somit den Blutzuckerspiegel senkt, siehe dazu auch:

Die Einnahme von Sanddorn ist zum einen therapiebegleitend und zum anderen auch präventiv für Prädiabetiker überaus hilfreich, weil damit die notwendige Dosis an Insulin signifikant gesenkt beziehungsweise ganz auf die Spritzen verzichtet werden kann.

Wertvolle Inhaltsstoffe für das Immunsystem

Sanddornbeeren enthalten sehr viel Vitamin E, zahlreiche Mineralstoffe, Flavonoide und hochwertige ungesättigte Fettsäuren, wodurch sie unser Immunsystem so richtig auf Trab bringen und unsere Zellen effektiv vor oxidativem Stress schützen. Das macht müde Menschen wieder munter, wusste man schon vor Jahrtausenden.

Sanddorn-Öl als Bestandteil in Kosmetika

In Kosmetika verarbeitet, entfalten die Blattextrakte mit ihren Polyphenolgehalten zwischen 18 und 55 Prozent entzündungshemmende und heilende Wirkungen auf der Haut. Viele Betroffene sind dazu übergegangen, ihre chronische Hauterkrankung wie Neurodermitis oder Psoriasis weitgehend selbst zu behandeln, und dazu kommt immer wieder ihr Favorit, das Sanddorn-Öl, zum Einsatz. Seine Heilwirkung basiert unter anderem auch auf dem hohen Gehalt an Aminosäuren, Terpenen und Tanninen.

Rumänische Wissenschaftler widmeten sich deshalb einer klinischen Studie, die Patienten mit milder Schuppenflechte einbezog, und kamen zu dem Schluss, dass eine äußerliche Anwendung von Sanddorn-Öl bei Läsionen, die auf Psoriasis zurückzuführen sind, als effektive Behandlungsoption anzusehen ist:

Wissenswertes über die Pflanze Sanddorn

Ihr wissenschaftlicher Name ist „Hippophae rhamnoides L.“. Sanddorn gehört den Ölweidengewächsen an und wird im Volksmund auch Haff- oder Seedorn und Fasanbeere genannte. Der botanische Gattungsname Hippophae bedeutet „leuchtendes Pferd“, was daran erinnert, dass Sanddorn vor langer Zeit oft als Pferdesnack diente, weil die Tiere davon ein so wunderbar glänzendes Fell bekamen. Aber auch die Reiter der Pferde profitierten von den vitaminreichen Beeren, insbesondere die Krieger des mongolischen Herrschers Dschingis Khan erlangten damit ihre enorme Vitalität und Widerstandskraft.

Der sommergrüne Strauch ist mit Dornen besetzt und wird bis zu fünf Meter hoch, wobei er ein recht breit gefächertes Wurzelwerk ausbildet. Die gelben bis orange-roten Früchte sind sechs bis acht Millimeter groß und werden botanisch als Schein-Steinfrüchte oder Scheinbeeren bezeichnet.

Da Sanddorn unter Artenschutz steht, sind Ernten außerhalb des eigenen Gartens verboten. Die eigene Ernte kann problemlos bei –18 Grad Celsius gelagert werden, ansonsten müssen die Beeren sofort verarbeitet werden, weil bei Raumtemperatur wegen des hohen Fettanteils sehr schnell Oxidationsprozesse beginnen, das heißt, die Beeren werden ranzig. Das Öl befindet sich vorrangig in den Samen, aber auch im Fruchtfleisch.

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Bitte nicht verwechseln

Es gibt allerdings verschiedene Arten von Sanddorn und nicht alle sind gleichermaßen für den menschlichen Verzehr geeignet. Zu unterscheiden ist unbedingt zwischen dem überaus gesunden wilden Sanddorn (Hippophae rhamnoides) und dem oft als Zierpflanze verwendeten Europäischen Sanddorn (Hippophae salicifolia) sowie anderer Zierstrauchvarianten.

Im Vergleich dazu sind die Früchte des Europäischen Sanddorns kleiner und enthalten sehr wahrscheinlich nicht die gleiche Nährstoffdichte. Dieser Zierstrauch wird hauptsächlich aufgrund seiner dekorativen Eigenschaften angepflanzt.

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Darüber hinaus gibt es noch den Feuerdorn (Pyracantha), der zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört und mit seinen dekorativen, gerade im Herbst und Winter leuchtend roten oder orangefarbenen Beeren ebenfalls zu den Ziersträuchern zählt und in Europa häufig als Heckenpflanze in Erscheinung tritt. Je nach Sorte behält der Feuerdorn auch seine grünen Blätter im Winter. Viele Feuerdorn-Arten verfügen über sehr scharfe Dornen, was ihre Hecken zu idealen, unüberwindlichen Abgrenzungen macht.

Wichtiger Hinweis:

Bei aller Attraktivität ist Feuerdorn aber nicht für den Verzehr geeignet. Ganz im Gegenteil, die Beeren können sogar giftig sein.

Wie wird Sanddorn verzehrt?

Sie können die Beeren direkt in den Speiseplan integrieren oder zur Nahrungsergänzung verwenden. Allerdings haben die Beeren einen sehr sauren Geschmack. Deshalb bevorzugen viele Sanddornsaft und/oder das Öl aus dem Fruchtfleisch. Beides eignet sich zum Beispiel für das Müsli oder für den Smoothie. Aber auch Sanddorntee wird immer beliebter.

Im Handel erhältlich ist der Direktsaft beziehungsweise Muttersaft. Dabei handelt es sich um den gelben, dickflüssigen, ungezuckerten Saft aus den Sanddornbeeren. Zwar wurde dieser pasteurisiert (stark erhitzt), damit er länger haltbar ist, dennoch enthält ein Glas (200 ml) des hochwertigen Sanddornmuttersaftes ungefähr 560 mg Vitamin C, was fast dem Sechsfachen der empfohlenen Tagesdosis entspricht. Es hat sich als sehr praktikabel erwiesen, den sauren Sanddornsaft mit einem süßen Fruchtsaft oder Honig zu mischen.
Darüber hinaus wird Sanddorn noch in diesen Formen angeboten:

  • Sanddorn-Elixier
  • Sanddornmark
  • Fruchtsauce
  • Marmelade
  • Dragees

Wenig bekannt ist, dass thermisch unbehandelter Sanddornsaft einen besonders fruchtigen Geschmack aufweist, der eher an Marillen oder Maracuja erinnert und gerade von Kindern sehr gern getrunken wird.

Das Fruchtfleisch ist in etwa so ölhaltig wie jenes der Oliven. In der Konsequenz wird daraus wertvolles Sanddorn-Fruchtfleischöl hergestellt. Dieses hat bei kräftiger, orangeroter Farbe eine eher dünnflüssige Konsistenz, ist aber trotz des so typischen Sanddorngeschmacks nicht sauer. Wegen seines hohen Anteils an Vitamin E, Carotinoiden und ungesättigten Fettsäuren, der jenen des Kernöls übertrifft, wird das Fruchtfleischöl besonders geschätzt und findet zum Beispiel vielfältige Anwendungen in der Naturkosmetik und als Nahrungsergänzungsmittel.

Ob aus dem Fruchtfleisch oder aus den Kernen, gewonnen wird das Öl durch Kaltpressung und Zentrifugierung. Beim Kernöl ist der Anteil an Vitamin E und Carotinoiden sogar deutlich geringer als bei den Ölen aus dem Fruchtfleisch, was leider dazu führt, dass das pure Kernöl nicht lange haltbar ist. Aus diesem Grunde findet man es oft in Mischung mit dem Fruchtfleischöl vor. Dafür ist aber unbedingt sein hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zu erwähnen, der das Kernöl, gerade für Veganer, zu einer guten Alternative zu den Fischölen macht.

In Finnland ist die Teezubereitung aus den Blättern des Sanddornstrauchs gang und gäbe. Das Land Österreich hat dies erst 2017 akzeptiert, denn Sanddornblätter unterliegen in den EU-Staaten und in der Schweiz der „Novel Food Verordnung“, die besagt, dass diese Blätter weder als Lebensmittel noch als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt kommen dürfen. Dabei haben wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen, dass auch die Blätter viele Antioxidantien wie Beta-Carotin und Vitamin E enthalten.

Fazit

Es ist an der Zeit, dass dem Naturtalent Sanddorn in Deutschland wesentlich mehr Beachtung geschenkt wird, da es sich hierbei um ein vollwertiges Lebensmittel handelt, das zugleich viele gesundheitsfördernden Eigenschaften an den Tag legt.

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Beitragsbild: pixabay.com – Uschi_Du

Dieser Beitrag wurde am 21.04.2024 erstellt.

Der Brasilianische Mandelegerling (Agaricus blazei Murrill)

Eigentlich heißt der Pilz wissenschaftlich gesehen ganz anders. Die Mykologen und Botaniker nennen ihn Agaricus subrufescens Peck. Aber selbst in der nicht-mykologischen und nicht-botanischen wissenschaftlichen Literatur hat sich das „blazei Murrill“ für den Agaricus durchgesetzt und wird fleißig genutzt. Aber Dank der DNA-Sequenzierung wurde 2005 festgestellt, dass die Arten Agaricus brasiliensis – dieser Name taucht auch oft in der wissenschaftlichen Literatur auf – Agaricus blazei Murrill und Agaricus subrufescens Peck keine verschiedenen, sondern identische Arten sind.

Da der Pilz erstmalig 1893 unter dem letztgenannten Namen beschrieben worden ist, gelten natürlich die älteren Namensrechte. Da aber Namen Schall und Rauch sind, wird eine Namensänderung glücklicherweise nichts an den Qualitäten dieses Pilzes ändern können. Obwohl er im deutschen Namen das „Brasilianisch“ führt, ist er nicht sonderlich brasilianisch. Dort kommt er zwar auch vor, aber er ist auch in Kalifornien, Hawaii, Großbritannien, den Niederlanden, Israel, Taiwan und den Philippinen zu finden. Seinen deutschen Namen hat er aufgrund seines mandelartigen Geruchs erhalten.

Wenn man unter dem Stichwort „Agaricus“ nach wissenschaftlichen Arbeiten in PubMed fahndet, dann erhält man eine Flut von Arbeiten, nämlich weit über 1000 Publikationen. Die alle hier zu präsentieren würde den Rahmen des Erträglichen sprengen. Von daher habe ich einmal versucht, einen repräsentativen Einblick in die Erforschung dieses Pilzes unter medizinischen Aspekten zu gestalten.

Krebserkrankungen sind das „Paradepferd“ der medizinischen Pilzforschung. Denn kaum ein anderes „Gewächs“ als die Pilze hat so viele verschiedene biologische und biochemische Anti-Krebs-Aktivitäten gezeigt wie die medizinischen Pilze. Die Palette krebsbekämpfender Aktivitäten beinhaltet direkte und indirekte Mechanismen. Indirekte Mechanismen bestehen z.B. in der Stärkung des Immunsystems, das mit ein Hauptverantwortlicher ist in der Unterdrückung von malignen Zellen.

Die überwiegende Zahl der Krebserkrankungen kann direkt auf eine Fehlfunktion des Immunsystems zurückgeführt werden. Direkte Eingriffe der Pilze bestehen in der Unterbrechung der Ausbildung der Blutzufuhr (Angiogenese) zu den malignen Zellen, in direkt zytotoxischen Effekten (meist von Betaglucanen ausgehend) und in der Auslösung der Apoptose bei malignen Zellen.

Medizinische Pilze sind in der Regel ein biochemisches Lager bestehend aus mehreren Hundert biochemischen und biologisch aktiven Substanzen. Getreu der Devise „es führen viele Wege nach Rom“ scheint auch die Natur mehrere Wege zu beschreiten, um die Gesundheit von Mensch und Tier zu gewährleisten. Die Monotherapie ist eine Erfindung des Menschen.

Einfluss von Agaricus auf Krebserkrankungen

Gonzaga et al.
„In vivo growth-inhibition of Sarcoma 180 by an alpha-(1–>4)-glucan-beta-(1–>6)-glucan-protein complex polysaccharide obtained from Agaricus blazei Murill“
Department of Organic and Inorganic Chemistry, Federal University of Ceará, Fortaleza, Ceará, Brazil.
J Nat Med. 2009 Jan;63(1):32-40. Epub 2008 Aug 23.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18726068

Die Autoren berichten: Agaricus ist ein einheimischer Pilz in Brasilien. Er wird in weiten Teilen der Welt wegen seines krebsbekämpfenden Potentials eingesetzt. Dieser Effekt wird üblicherweise auf seine in ihm enthaltenen Polysaccharide zurückgeführt.  Die genaue Struktur dieser Polysaccharide indes ist bislang noch nicht untersucht worden. Um ein besseres Verständnis von dem Zusammenspiel zwischen Polysaccharidstrukturen und den Anti-Tumor-Aktivitäten zu bekommen, haben die Forscher einen Polysaccharid-Komplex (alpha-(1–>4)-glucan-beta-(1–>6)-glucan-protein complex polysaccharide) von Agaricus untersucht, der direkt in den Bauchraum von Mäusen oder oral appliziert wurde.

Die beiden Applikationen wurden durchgeführt mit und ohne einer zusätzlichen Gabe von 5-Fluoruracil (5-FU), einem Zytostatikum. Patienten waren Mäuse, die ein künstlich erzeugtes Sarkom (Weichteiltumor) hatten. Die Forscher führten hämatologische, biochemische und histopathologische (Untersuchung des Gewebes) Untersuchungen durch, um die toxologischen Aspekte einer Polysaccharid-Behandlung zu erfassen.

Die Polysaccharide hatten nämlich keine direkte zellgiftige (zytotoxische) Wirkung auf die Zellen in vitro gezeigt. Jedoch in vivo zeigten die Polysaccharide einen starken Antitumor-Effekt. Von daher lässt sich vermuten, dass der wachstumshemmende Effekt auf den Tumor ein Mechanismus ist, der von den Zellen des Organismus ausgeht. Die Gewebeanalyse ergab, dass Leber und Nieren von der Polysaccharid-Behandlung nicht beeinflusst wurden.

Keine der enzymatischen Aktivitäten, wie AST und ALT, oder die Harnwerte waren sichtlich verändert. Die hämatologische Analyse ergab eine Leukopenie (Mangel an weißen Blutkörperchen) nach der Behandlung mit 5-FU. Dieser negative Effekt jedoch wurde unterdrückt, erfolgte eine gleichzeitige Behandlung mit den Polysacchariden.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Wirkungen des Agaricus-Polysaccharids den ethnopharmakologischen Gebrauch des Pilzes bei der Behandlung von Krebs begründen.

Unter Ethnopharmakologie wird die Wissenschaft der traditionellen Pharmakologie von Völkern verstanden. Die brasilianischen Autoren beziehen sich primär auf den traditionellen Einsatz „ihres“ Heilpilzes bei Krebserkrankungen in ihrem Heimatland.

Fortes et al.
„Immunological, hematological, and glycemia effects of dietary supplementation with Agaricus sylvaticus on patients‘ colorectal cancer“
Human Nutrition, Science and Education School, University of Brasilia.
Exp Biol Med (Maywood). 2009 Jan;234(1):53-62.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18997106

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Ziel dieser Studie war, die hämatologischen, immunologischen und glykämischen Effekte von Agaricus bei postoperativen Patienten mit kolorektalem Krebsleiden zu beurteilen. Der hier verwendete Name Agaricus sylvaticus ist eine weitere Bezeichnung für ABM, obwohl unter Mykologen auch Zweifel an der Identität geäußert werden. Für die Wirksamkeit und Bedeutung in der alternativen Medizin scheinen diese Unterschiede, falls sie gegeben sind, keine praktische Bedeutung zu spielen.

Bei dieser randomisierten, doppelblinden, Plazebo kontrollierten Studie wurden im General Hospital of Brazil für die Dauer von 6 Monaten 32 Frauen und 24 Männer mit kolorektalem Krebs, Stadium I, II und III, beobachtet. Jedes Mitglied der Verumgruppe erhielt Agaricus 30 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe erhielten ein entsprechendes Plazebo. Für jeden Probanden wurden für die Dauer des Beobachtungszeitraums ein Blutbild, Serumeisen und Nüchternblutzucker bestimmt. Die Probanden wurden aufgeteilt in Abhängigkeit von ihrem BMI, Geschlecht und Krebsstadium.

Am Ende des Beobachtungszeitraums von 6 Monaten zeigte die Verumgruppe signifikante Zunahmen von Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozyten, durchschnittlichem Zellvolumen, durchschnittlichem Zellhämoglobin und seinen Konzentrationen und Neutrophilen. Die Thrombozytenzahl war deutlich gesunken, lag aber noch im Normbereich. Die Plazebogruppe indes zeigte keine Veränderungen der Parameter. Die Blutzuckerwerte sanken in der Verumgruppe von 96 mg/dl auf 93 mg/dl, während die der Plazebogruppe von 94 mg/dl auf 99 mg/dl anstiegen.

Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Gabe von Agaricus bei diesem Patientenkollektiv mit kolorektalem Krebsleiden signifikant positive Effekte bezüglich hämatologischer und immunologischer Parameter zeigte. Zudem wurden die Blutzuckerwerte in der Verumgruppe verbessert.

Niu et a.
A low molecular weight polysaccharide isolated from Agaricus blazei suppresses tumor growth and angiogenesis in vivo.
Institute of Medicine, Qiqihar Medical College, Heilongjiang, PR China.
Oncol Rep. 2009 Jan;21(1):145-52.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19082455

In früheren Studien wurde schon beobachtet, dass niedermolekulare Polysaccharid-Extrakte von Agaricus tumorbekämpfendes Potential gezeigt und sich in der Therapie von Tumoren bewährt hatten. In dieser Arbeit wurde die Anti-Tumor-Aktivität von LMPAB, einem solchen niedermolekularen Polysaccharid von Agaricus, gemessen. Darüber hinaus wurde versucht, den molekularen Mechanismus der Anti-Tumor-Aktivität zu bestimmen.

Der Anti-Tumor-Effekt von LMPAB wurde mittels eines Sarkomas untersucht, welches auf Mäuse transplantiert worden war. Der anti-angiogene (Hemmung der Blutgefäßbildung) Effekt wurde an Hühnerembryos gemessen. Gemessen wurden zudem VEGF (vascular endothelial growth factor), ein Wachstumsfaktor für die Blutgefäßbildung.

Nach Gabe von LMPAB in Dosen von 50, 100 und 200 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht für die Dauer von 2 Wochen zeigte sich eine Inhibitionsrate des Tumors von 9,7, 23,9 und 33 Prozent jeweils. LMPAB inhibierte ebenso die Angiogenese im Hühnerembryo-Modell. Die Konzentrationen von VEGF waren deutlich vermindert im Vergleich zu Mäusen ohne Polysaccharid-Behandlung. Diese Verringerung von VEGF wurde im Gewebe als auch im Serum beobachtet.

Diese Daten ließen die Autoren vermuten, dass LMPAB ein vielversprechender Kandidat für die Tumortherapie ist. Sie vermuten weiterhin, dass das Tumorwachstum und die Ausbildung der Blutversorgung eines Tumors eng mit der Anwesenheit von VEGF verbunden sind.

Ahn et al.
„Natural killer cell activity and quality of life were improved by consumption of a mushroom extract, Agaricus blazei Murill Kyowa, in gynecological cancer patients undergoing chemotherapy“
Department of Obstetrics and Gynecology, College of Medicine, The Catholic University of Korea, Seoul, South Korea.
Int J Gynecol Cancer. 2004 Jul-Aug;14(4):589-94.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15304151

Diese Arbeit untersucht mögliche nützliche Effekte von ABM auf den Immunstatus und die Lebensqualität bei Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen. 100 Patienten mit verschiedenen Krebsformen (Zervix, Eierstöcke, Uterus) wurden entweder mit Carboplatin plus VP16 (Eposoid) oder mit Carboplatin plus Paclitaxel (alles Zytostatika) alle 3 Wochen für mindestens 3 Zyklen behandelt. Ein Teil der Patienten bekam oral zusätzlich ABM-Extrakt, der andere Plazebo.

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Die Autoren beobachteten, dass in der ABM-Gruppe die Aktivitäten der natürlichen Killerzellen signifikant höher waren im Vergleich zur Plazebogruppe. Allerdings wurden keine signifikanten Unterschiede bei den lymphokin-aktivierten Killerzell- und Monozyten Aktivitäten beobachtet (Lymphokine sind von Lymphozyten produzierte Zytokine = Botenstoffe).

Jedoch waren die sonst üblichen und typischen Nebenwirkungen, die bei einer Chemotherapie auftreten, wie Haarausfall, Übelkeit, Appetitlosigkeit, emotionale Schwankungen, allgemeine Schwächegefühle usw. in der Verumgruppe signifikant geringer. Alles in allem leiteten die Autoren aus ihren Beobachtungen ab, dass ABM eine nützliche Zusatzmedikation für gynäkologische Krebspatienten bei Chemotherapie darstellt.

Itoh et al.
„Blazein of a new steroid isolated from Agaricus blazei Murrill (himematsutake) induces cell death and morphological change indicative of apoptotic chromatin condensation in human lung cancer LU99 and stomach cancer KATO III cells“
Faculty of Bioresources, Mie University, Japan.
Oncol Rep. 2008 Dec;20(6):1359-61.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19020714

Diese Arbeit beschreibt die Entdeckung eines Steroids aus ABM, genannt Blazein. Blazein fragmentierte die DNA verschiedener Krebszellarten, z.B. Lungen- und Magenkrebszellen. Diese Fragmentierung in kleinste Teile ist ein typischer Vorgang für die Apoptose. Sie trat nach 2 bis 3 Tagen nach Auftragen von Blazein auf die Testkulturen auf. Die Autoren vermuten, dass das neu entdeckte Steroid für die apoptotische Wirksamkeit von ABM verantwortlich ist.

Angeli et al.
„Beta-glucan extracted from the medicinal mushroom Agaricus blazei prevents the genotoxic effects of benzo[a]pyrene in the human hepatoma cell line HepG2“
Laboratório de Genética Toxicológica, Departamento de Biologia Geral, Universidade Estadual de Londrina, Paraná, Brazil.
Arch Toxicol. 2009 Jan;83(1):81-6.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18528685

Ziel dieser Arbeit war, die chemoprotektiven Effekte von Betaglucanen gegen DNA Schädigung zu studieren, die aus ABM extrahiert worden waren. Hierzu wurden menschliche Leberkrebszellen mit Benzo[a]pyren (krebserregender aromatischer Kohlenwasserstoff) versetzt. Um mögliche Effekte der Betaglucane zu beurteilen, wurden 3 Behandlungsprotokolle geführt: gleichzeitige Applikation zusammen mit Benzo[a]pyren, Vorbehandlung mit Betaglucan und Applikation von Betaglucan nach Benzo[a]pyren.

Das Resultat zeigte, dass das Betaglucan selbst nicht genotoxisch ist und keine Mutationen erzeugt. Aber es zeigte protektive Effekte gegen DNA Schädigungen bei allen 3 Protokollen. Die Autoren vermuten, dass die Wirksamkeit des Betaglucans in einer Bindung an  Benzo[a]pyren besteht. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Betaglucan die freien Radikale bindet, die vom  Benzo[a]pyren ausgehen. Die Resultate der Vorbehandlung lassen auch die Vermutung zu, dass das Betaglucan in der Lage ist, den Zellmetabolismus zu modulieren.

Yu et al.
„Inhibitory mechanisms of Agaricus blazei Murill on the growth of prostate cancer in vitro and in vivo“
Department of Physiology, School of Medicine, National Yang-Ming University, Shih-Pai, Taipei, Taiwan, Republic of China.
J Nutr Biochem. 2009 Oct;20(10):753-64.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18926679

Diese Arbeit untersucht den Einfluss von ABM auf Prostatakrebs in vitro und in vivo. Die in vitro Untersuchungen ergaben, dass bei 3 verschiedenen Zellkulturen Stoffwechselanomalien auftraten. Bei androgenunabhängigen Krebszellarten wurde eine Apoptose beobachtet.

Bei den in vivo Tests wurde ein signifikanter Rückgang des Tumorwachstums gesehen, ohne dass es zu Nebenwirkungen bei schwer immungeschwächten Mäusen kam. Bei der Transplantation von Tumoren von Mäusen, die zuvor mit ABM gefüttert worden waren, zeigte sich, dass die transplantierten Tumore weniger antigen-positive Zellen aufwiesen und die Kapillardichte um die  Tumore deutlich verringert war.

Die Autoren schlossen daraus, dass ABM direkt das Wachstum der Prostatakrebszellen unterband über die Apoptose und über anti-proliferative und anti-angiogene Mechanismen. Von daher empfehlen die Autoren ABM zur Therapie und Prophylaxe bei Prostatakrebs.

Fazit

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Arbeiten zum Thema Krebs und ABM. Wie auch bei den anderen Heilpilzen gibt es nur spärliche Ansätze zu Bemühungen, die durchweg positiven Resultate auch in der klinischen Praxis zu erproben und umzusetzen. Die Gründe dafür sind bekannt.

Obwohl ABM primär auf seinen Einfluss bei Krebserkrankungen untersucht worden ist, gibt es vereinzelte Arbeiten zu anderen Gebieten, die im folgenden aufgeführt werden.

Agaricus und anti-virale Effekte

Faccin et al.
„Antiviral activity of aqueous and ethanol extracts and of an isolated polysaccharide from Agaricus brasiliensis against poliovirus type 1“
Departamento de Microbiologia, Universidade Estadual de Londrina, Londrina, Paraná, Brazil.
Lett Appl Microbiol. 2007 Jul;45(1):24-8.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17594456

In dieser Studie wurde ein Heißwasserextrakt und ein Äthanolextrakt von ABM, sowie ein isoliertes Polysaccharid des Pilzes untersucht. Ziel war, die anti-viralen Aktivitäten gegen das Poliovirus Typ 1 in einer Kultur von Leberzellen zu ermitteln. Bei der Auswertung des Plaque-Assays (ein Plaque-Assay ist ein Nachweisverfahren für infektiöse Viren) zeigten beide Extraktformen und das Polysaccharid gleich nach der Inokulation (Stunde 0) eine dosisabhängige Reduktion der Plaquezahlen von jeweils ca. 50, 67 und 88 Prozent.

Die Autoren schlossen daraus, dass die 3 getesteten Substanzen anti-virale Aktivitäten besaßen. Diese Aktivitäten waren effektiver, wenn sie während der Infektion gleichzeitig mit dem Poliovirus gegeben wurden. Es gab aber keine Hinweise darauf, dass es zu einer Reduktion der Virusaufnahme in die Zellen kam. Es zeigten sich auch keine virusabtötenden Effekte. Von daher liegt die Vermutung nahe, dass ABM in den Frühstadien die Virusreplikation unterbindet.

Die Autoren unterstreichen zum Schluss noch einmal, dass diese Arbeit zeigen konnte, dass ABM, aber auch potentiell andere Heilpilze, eine reiche Quelle an anti-viralen Substanzen darstellt.

Agaricus und das Immunsystem

Liu et al.
„Immunomodulating Activity of Agaricus brasiliensis KA21 in Mice and in Human Volunteers“
Mibyou Medical Research Center, Institute of Preventive Medicine, Tokyo, Japan Department of Immunology, School of Medicine, Juntendo University School of Medicine, Tokyo, Japan Laboratory for Immunopharmacology of Microbial Products, School of Pharmacy, Tokyo University of Pharmacy and Life Science, Tokyo, Japan Department of Acupuncture and Moxibustion, Suzuka University of Medical Science and Mie, Japan, and Toei Pharmaceutical Co., Ltd., Tokyo, Japan.
Evid Based Complement Alternat Med. 2008 Jun;5(2):205-219.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18604247

Diese Studie untersuchte die immunstärkenden Effekte von ABM an Mäusen und Freiwilligen. Bei den Mäusen fanden die Autoren Aktivitäten gegen Tumore, Vermehrung und Stärkung von Leukozyten, leberschützende Effekte und abschwächende Effekte auf Endotoxine. Bei den menschlichen Probanden zeigte sich eine deutliche Senkung von einer Reihe von Parametern, wie Anteil an Körperfett, Anteil an viszeralem Fett, Blutcholesterinkonzentrationen und Blutzuckerwerte. Die Aktivitäten der natürlichen Killerzellen war dagegen deutlich erhöht. Alles zusammen genommen zeigen die Ergebnisse eindrucksvoll, dass ABM definitiv in die Klasse der gesundheitsfördernden Nahrungsmittel gehört.

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Agaricus und Diabetes

Bei einigen dieser zuvor diskutierten Arbeiten war die Rede von Blutzuckerwerten und der Einfluss einer ABM-Gabe. Wie in der letzten diskutierten Arbeit kam es zu positiven Ergebnissen in dem Sinne, dass ABM möglicherweise anti-diabetisches Potential besitzt.

Kim et al.
„Anti-diabetic activity of beta-glucans and their enzymatically hydrolyzed oligosaccharides from Agaricus blazei“
Department of Biomedical Laboratory Science and Biohealth Products Research Center, Inje University, Gimhae, Republic of Korea.
Biotechnol Lett. 2005 Apr;27(7):483-7.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15928854

Für diese Arbeit wurden Betaglucane per Heißwasserextraktion aus ABM gewonnen. Die Struktur und Charakteristika der Betaglucane wurde ermittelt. Durch Hydrolyse wurden Teile der Betaglucane in Oligosaccharide gespalten, die hauptsächlich aus Di- und Trisacchariden bestanden. Sowohl die Betaglucane, als auch deren Oligosaccharide zeigten anti-diabetische Aktivitäten. Zudem zeigten sie noch die Fähigkeit zur Senkung einer Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie und anti-atherosklerotische Effekte. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die allgemeine anti-diabetische Wirksamkeit von ABM. Die Oligosaccharide zeigten hier eine doppelt so starke anti-diabetische Effizienz als die reinen Betaglucane.

Hsu et al.
„The mushroom Agaricus Blazei Murill in combination with metformin and gliclazide improves insulin resistance in type 2 diabetes: a randomized, double-blinded, and placebo-controlled clinical trial“
Department of Chinese Medicine, Taipei Hospital, Taiwan.
J Altern Complement Med. 2007 Jan-Feb;13(1):97-102.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17309383

Die Autoren bemerken eingangs dieser Studie, dass alternative Konzepte, besonders auf pflanzlicher Basis und durch Nahrungsergänzungsmittel, bei Diabetes beliebt zu sein scheinen. Jedoch gibt es noch keine überzeugenden Beweise für die Effektivität dieser Therapieformen, obwohl sie sich weitestgehend als sicher und nebenwirkungsarm erwiesen haben. Diese Studie also sollte zeigen, ob ABM-Extrakt in der Lage war, die Insulinresistenz von Typ-2-Diabetikern zu verbessern.

Diese Studie war eine randomisierte, doppelblinde, Plazebo kontrollierte Studie. Insgesamt nahmen an der Studie 72 chinesische Patienten teil, deren Alter zwischen 20 und 75 Jahren lag, alle einen Typ-2-Diabetes für länger als 1 Jahr aufwiesen und Sulfonylharnstoffe oder Metformin für mehr als 6 Monate einnahmen. Die Teilnehmer wurden zufallsbedingt in eine Verumgruppe und Plazebogruppe aufgeteilt. In der Verumgruppe erhielt jeder Proband 1500 Milligramm ABM täglich für die Dauer von 12 Wochen. In der Plazebogruppe erhielten die Teilnehmer die entsprechende Menge Cellulose als Plazebo.

Am Ende der Studie zeigten die Teilnehmer der Verumgruppe eine signifikant herabgesetzte Insulinresistenz im Vergleich zur Plazebogruppe. Die Konzentration von Adiponektin waren in der Verumgruppe nach 12 Wochen ABM-Einnahme um 20 Prozent erhöht. Die der Plazebogruppe sank dagegen um 12 Prozent. Adiponektin ist ein Hormon, das in den Fettzellen produziert wird und zusammen mit Insulin und Leptin Hungergefühl und Nahrungsaufnahme beeinflusst. Ein weiterer Effekt ist die verstärkende Wirkung des Insulins auf die Fettzellen.

Auch interessant: Adiponektin als Frühwarnsystem.

In diesem Zusammenhang liegt die Vermutung nahe, dass die Erhöhung des Adiponektinspiegels die Ursache für die Wirksamkeit von ABM auf die Insulinresistenz der Typ-2-Diabetiker ist. Die Autoren wünschen sich ähnlich ausgerichtete Studien mit ABM, die aber über einen deutlich längeren Beobachtungszeitraum gehen sollten.

Fazit

Die Ergebnisse für die verschiedenen medizinischen Indikationen zeigen im Labortest, bei den Tierversuchen und bei den noch spärlichen klinischen Anwendungen ein eindrucksvolles Bild von der Wirksamkeit von ABM. Damit reiht sich dieser Heilpilz nahtlos in das Arsenal von Heilpilzen ein, für die es teilweise noch mehr Untersuchungen gibt, die aber zu sehr vergleichbaren Ergebnissen gekommen waren. Hier, wie auch in den Arbeiten zu anderen Heilpilzen, stoßen die Autoren immer wieder auf Phänomene, die die präventive Wirksamkeit der Heilpilze hervorheben. Dies gibt Anlass zu der Empfehlung, diese Heilpilze als Teil einer Gesundheitsprophylaxe einzusetzen, indem man sie in den täglichen Speiseplan aufnimmt.

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Beitragsbild: pixabay.com-fjord77

Der Coriolus Pilz (Trametes versicolor): Wirkung und Studien zu diesem erstaunlichen Heilpilz

Dieser medizinische Heilpilz wurde früher auch als „Coriolus versicolor“ und „Polyporus versicolor“ bezeichnet. Im deutschen Sprachgebrauch wird oft der Einfachheit halber der Name „Coriolus“ benutzt, dem ich mich in meinen weiteren Ausführungen anschließen möchte.

Der Coriolus ist ein sehr geläufiger und weltweit verbreiteter Pilz. Die Zusatzbezeichnung „versicolor“ bedeutet so viel wie „verschiedenfarbig“. Der Grund dafür liegt in der Vielfarbigkeit, mit der dieser Pilz auftreten kann. Grund für die Farbenvielfalt des Pilzes ist der Bewuchs mit Algen, vor allem Grünalgen, die ihm die unterschiedlichen Färbungen geben.

Im Englischen wird er als „Turkey Tail“ bezeichnet, also als „Truthahnschwanz“, da er gewisse Ähnlichkeiten mit einem aufgefächerten Schwanz eines wilden Truthahns aufweisen kann.

Beim Coriolus handelt es sich ökologisch gesehen um eine Baum- bzw. Holzkrankheit. Er gilt als ein Schwächeparasit. Seine bevorzugten „Opfer“ sind die Rotbuche, Eiche, Weide und Birke. Aber auch Nadelholz wird von ihm befallen.

Der Pilz zählt zu den saprobiontischen Formen. Das heißt, dass er fast ausschließlich Holz von toten oder stark geschwächten Bäumen befällt und dieses zersetzt. Damit hat er für die Waldökologie eine wichtige Recyclingfunktion. Seine Vorliebe für totes Holz macht ihm aber auch Feinde, besonders unter den Menschen, der ihn dann zum „Schädling“ befördert.

Denn er befällt Stütz- und Holzbalken und löst diese im Laufe der Zeit auf. Da der Pilz nahezu überall vorkommt und auch ganzjährig zu finden ist, wäre er ein gutes Sammelobjekt für Pilzsammler. Aber der Pilz ist ungenießbar und damit kein Speisepilz. Von daher ist es nicht verwunderlich, warum gerade dieser Pilz in unseren Breiten keine besondere Beachtung findet.

In der traditionellen chinesischen Medizin kommt der Pilz als Medikament zum Einsatz. Sein Einsatz hier soll die vitalen Energien (Chi-Energien) und das „essentielle“ Wohlbefinden verstärken, die Gesundheit allgemein verbessern und das Immunsystem und seine Funktionen harmonisieren.

Laut klassischer TCM wird dies erreicht durch eine belebende Funktion der Milz und durch die Eliminierung von Feuchtigkeit (die für die Entstehung von Rheuma verantwortlich gemacht wird). Spezielle Symptome, wie allgemeine Schwächezustände, schlechter Appetit und zu häufiger und durchfallähnlicher Stuhlgang, werden durch den Einsatz von Coriolus verbessert.

Die moderne TCM benutzt den Pilz auch bei anderen Erkrankungen, wie Hepatitis, Leberzirrhose, Nierenentzündungen und rheumatoider Arthritis. Weitere Indikationen sind hier quälender Husten und Atemprobleme, vor allem bei Asthma. Die positive Beeinflussung des Immunsystems durch den Pilz nutzt die TCM für die Behandlung des chronischen Fatigue-Syndroms und zur Behandlung von Nebenwirkungen, wie sie bei der chemotherapeutischen bzw. radiologischen Krebsbehandlung auftreten.

Coriolus und naturwissenschaftliche Arbeiten

Im Gegensatz zu Ganoderma und Cordyceps gibt es für den Coriolus fast nur Arbeiten über seine Wirksamkeit bei verschiedenen Krebserkrankungen. Im Mittelpunkt steht hier ein Polysaccharid, das vom Pilz produziert wird, und das an ein Protein gebunden ist. Dieses Polysaccharid wird Polysaccharid-K oder kurz PSK genannt.

In Japan ist PSK als Zusatzmedikation bei der Krebsbehandlung offiziell zugelassen und wird sogar von den staatlichen Krankenkassen getragen. In China kommt eine Variante zur Anwendung, das PSP oder Polysaccharid-Peptid. Die Unterschiede zum PSK sind allerdings in der Praxis zu vernachlässigen, da sie sowohl von der praktischen Wirksamkeit als auch von der biochemischen Struktur her minimal ausfallen.

Der einzige praktische Unterschied zwischen PSK und PSP liegt in der Nebenwirkungsrate. Die australische „Therapeutic Goods Administration“ deutete darauf hin, dass der WHO nur 8 Nebenwirkungen weltweit bei PSK und keine Nebenwirkung bei PSP vorlägen. Das „MD Anderson Cancer Center“ bezeichnet den Coriolus bzw. sein Polysaccharid als einen „vielversprechenden Kandidaten für die Chemotherapie aufgrund mehrfacher Wirkmechanismen auf die Krebsentstehung, wegen seiner begrenzt auftretenden Nebenwirkungen und der Sicherheit für den Patienten bei oralen Dosierungen über einen langen Zeitraum.“

Mit Japan und China als Ausnahme besteht in anderen Ländern keine offizielle Zulassung der Coriolus Polysaccharide als Teil des Behandlungskonzepts bei Krebserkrankungen.
Bevor wir uns die Wirksamkeit der Polysaccharide genauer anschauen, werfen wir einmal einen kurzen Blick auf eine Toxizitätsstudie. Denn bei nur 8 Nebenwirkungen von PSK weltweit handelt es sich um eine außergewöhnlich geringe Nebenwirkungsrate. Coriolus und auch seine isolierten Polysaccharide werden seit Generationen eingesetzt und haben, wie bereits erwähnt, in Japan und China einen festen Platz bei der Behandlung von Krebserkrankungen. Wenn wir uns einmal die Chemotherapeutika anschauen, dann steht deren Nebenwirkungsrate in keinem Verhältnis zu den 8 von PSK. (1)

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Diese Arbeit untersucht die Toxizität (Giftigkeit) von Coriolus bei Ratten. Die Autoren bemerken, dass der Pilz eine außerordentlich weite Verbreitung genießt als Medikation in der traditionellen chinesischen Medizin. Man hatte zwar in der jüngeren Vergangenheit belegen können, dass der Pilz eine Wachstumshemmung von Tumoren bewirken kann.

Gleichzeitig aber gibt es keine Kenntnisse über die mögliche toxische Wirkungen und die Sicherheit bei der Langzeiteinnahme des Pilzes bzw. von PSK. Bei der vorliegenden Arbeit wurde ein standardisierter Wasserextrakt von Coriolus verwendet, der den Ratten kurzzeitig und über einen längeren Zeitraum verabreicht wurde.

Um die akute Toxizität zu bestimmen, wurde der Coriolus den Ratten per Sonde in verschiedenen Konzentrationen zugeführt. Diese lagen bei 1250, 2500 und 5000 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag über einen Zeitraum von 28 Tagen. Während der Studienzeit wurden die Ratten in ihrem allgemeinen Verhalten beobachtet. Mortalität und offensichtliche Nebenwirkungen wurden notiert. Am Ende der Studie wurden hämatologische und biochemische Parameter erhoben.

Es wurden die Organe gewogen, um hier mögliche Veränderungen festzuhalten und die Gewebe der Ratten wurden einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen.

Als Resultat zeigte sich, dass es keinen einzigen Todesfall gab. Das Gleiche galt auch für Zeichen von Toxizität bei der Akutphase und bei der Langzeitgabe des Pilzextrakts. Sowohl bei der akuten Einzeldosengabe als auch bei der Gabe über die 28 Studientage ergaben sich keine signifikanten Unterschiede im Körpergewicht, dem relativen Gewicht der Organe, den hämatologischen Parametern, der klinischen Chemie, der Gewebepathologie und dem Allgemeinzustand zwischen behandelten und unbehandelten Tieren.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass der Extrakt von Coriolus keine Nebenwirkungen bei den Ratten auslösen konnte. Diese Beobachtung schloss mit ein, dass man durch diese Arbeit keine wirklich eindeutige letale Dosierung hat feststellen können. Bei einer Dosierung von 5000 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht müsste ein Mensch mit einem Körpergewicht von 80 Kilogramm 400 Gramm Pilzextrakt zu sich nehmen, um mit der Dosierung in dieser Studie „konkurrieren“ zu können.

Bei 400 Gramm fehlen nur noch 100 Gramm, damit ein halbes Kilogramm zusammen kommt. Das zeigt, welch hohen Dosierungen die Ratten ausgesetzt worden waren. Mit dieser Arbeit wurde eindrucksvoll belegt, wie niedrig ein mögliches toxisches Potential seitens des Coriolus ist.

Natürlich taucht sofort die Frage auf, ob ein so nebenwirkungsarmes „Präparat“ denn überhaupt wirksam sein kann. Denn das pharmakologische Dogma der Schulmedizin lautet, dass ohne Nebenwirkungen keine Wirkung zu erwarten ist. Dies mag auch mit ein Grund sein, warum in den USA und Europa praktisch kaum eine schulmedizinische Einrichtung auf den Pilz zurückgreift. (2)

Bei dieser Studie handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, Plazebo kontrollierte Studie, deren Ziel es war, die Überlebensrate, den Einfluss von Coriolus auf den Lungenkrebs und den Immunstatus der Patienten zu bestimmen. Insgesamt wurden 68 Patienten in die Studie aufgenommen.

Alle Patienten litten unter einem kleinzelligem Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium (III und IV), der nicht operabel war. Die Lebenserwartung lag bei 12 Wochen. Keiner der Patienten hatte in den letzten 4 Wochen vor Studienbeginn eine Chemotherapie oder Bestrahlung erfahren.

Die Patienten wurden in 2 Gruppen eingeteilt, die Plazebogruppe und die Verumgruppe, die PSP erhielt. Die Medikation erfolgte 3 Mal am Tag über einen Zeitraum von 4 Wochen. Klinische Tests und Labortests wurden zu Beginn und am Ende der Studie durchgeführt. Gemessen wurden die Wirksamkeit von PSP auf die Mortalität und Morbidität (gesundheitliche Verschlechterung). Zusätzlich wurde ein Sicherheitsprofil für PSP erstellt. Patienten und behandelnde Ärzte und Personal waren „blind“, d.h. keiner der Beteiligten wusste, wer PSP und wer Plazebo bekam. Die Patienten mussten mindestens 2 Wochen in Behandlung sein, um für die Auswertung qualifiziert zu sein.

Zu Beginn der Studie gab es keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen bezüglich der ursprünglichen Behandlungen, Stadien und Allgemeinzustand. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Gruppen war das signifikant höhere Alter der Verumgruppe. Alle Patienten zeigten eine 100-prozentige Compliance während der Studie. Als Ergebnis zeigte sich eine signifikante Erhöhung der IgG- und IgM-Spiegel bei der PSP-Gruppe nach 4 Wochen. Die Plazebogruppe zeigte hier keine Veränderungen.

Die Zahl der Leukozyten und Neutrophile erhöhte sich signifikant in der Verumgruppe, während sie in der Plazebogruppe sank. Der BMI (body mass index) war für beide Gruppen vergleichbar. Die Verumgruppe erhöhte sich deutlich der prozentuale Anteil an Körperfett, der in der Plazebogruppe gleich blieb.

Allerdings hatte die Verumgruppe einen niedrigeren Anteil an Körperfett zu Beginn der Studie. Die erhöhten Hämoglobinwerte in der Verumgruppe waren nicht signifikant. Es zeigte sich keine Verbesserung der krebsbedingten Symptome. Der wichtigste Befund für PSP war eine deutliche Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, da deutlich weniger Patienten in der Verumgruppe wegen Verschlechterung der Allgemeinlage aus der Studie herausgenommen werden mussten (5.9 gegenüber 23,5 Prozent). In keiner der beiden Gruppen wurden Nebenwirkungen beobachtet.

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Die Autoren schlossen aus diesen Beobachtungen, dass eine PSP-Behandlung für eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs von kleinzelligem Lungenkrebs verantwortlich gemacht werden kann.
Natürlich mag es enttäuschend sein, hier keine „spektakulären“ Ergebnisse sehen zu können. Aber man muss sich hier vor Augen halten, dass alle Patienten schon eine ausgereizte Chemo- und/oder Strahlentherapie hinter sich hatten, aber trotzdem sich immer noch in einem fortgeschrittenen Stadium (III und IV) befanden. Hier hatten also die schulmedizinischen Bemühungen ebenfalls keine „spektakulären“ Ergebnisse bringen können.

Vor diesem Hintergrund ist eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs eine bemerkenswerte Beobachtung. Die Beobachtungszeit von 4 Wochen scheint auch ein wenig zu kurz zu sein, um bessere Ergebnisse zu bekommen. (3)

Ziel dieser Studie war, die Überlebenszeit und das Ansprechen der Therapie mit der Kombination Tegafur/Uracil (Chemotherapeutika-Kombination) und PSK zu bewerten. Dazu wurde eine Arbeit mit 205 Patienten durchgeführt, die randomisiert und kontrolliert ausgeführt wurde. Besonderheit dieser Studie ist, dass die Verumgruppe die doppelte Anzahl an Patienten enthielt (n=137) als die Kontrollgruppe (n=68). Alle Patienten litten unter einem gesicherten Dickdarmkrebs (kolorektal), waren jünger als 75 Jahre, hatten nachweisbare immunsuppressive saure Protein Konzentrationen und hatten einen Primärtumor im Stadium II und III.

Alle Patienten wurden zuvor operativ behandelt. Unmittelbar nach der operativen Entfernung des Darms wurden die Patienten zufallsbedingt den beiden Gruppen zugeordnet. Die Verumgruppe erhielt täglich 3 Gramm PSK und die Tegafur/Uracil Kombination 300 Milligramm, während die Kontrollgruppe nur die Kombination, aber kein PSK erhielt. Die Behandlung erfolgte über 2 Jahre. Alle Patienten erhielten initial eine Bolusinjektion mit Mitomycin C an den beiden ersten Tagen nach der Operation. Mitomycin ist ein Antibiotikum, dass heute aber nur noch als Chemotherapeutikum eingesetzt wird.

Der Beobachtungszeitraum lag bei 5 Jahren für beide Gruppen. Die primären Beobachtungsziele der Studie waren erkrankungsfreie und generelle Überlebensraten, Todesursachen und Rezidive.
Zu Beginn der Studie gab es nur einen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen: Der Befund der Gewebeuntersuchungen ergab ein fortgeschritteneres Stadium für die PSK-Gruppe. Trotzdem hatte die Verumgruppe weniger Rezidive zu verzeichnen (23,3 gegen 36,5 %).

Der Unterschied war aber nicht statistisch signifikant. Die krebsfreie 5-Jahres-Überlebensrate war in der Verumgruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe (73 gegen 58,8 % der Patienten). Eine Untergruppen-Analyse von Stadium III Patienten ergab eine krebsfreie 5-Jahres-Überlebensrate von 74,6 Prozent für die Verumgruppe und nur 46,4 Prozent für die Kontrollgruppe. PSK verhinderte darüber hinaus auch signifikant das Auftreten von Rezidiven, besonders von Lungenmetastasen. Nebenwirkungen waren selten und von milder Natur. Von daher war die Compliance seitens der Patienten gut.

Das Urteil der Autoren lautete, dass die Kombination von PSK und Tegafur/Uracil das Auftreten von Rezidiven im Stadium II und III eines Dickdarmkrebs verhindern kann, und dass die Überlebenszeit in Stadium III signifikant verlängert werden kann. (4)

Auch in dieser Studie geht es wieder um Dickdarmkrebs nach einer operativen Entfernung des Darms. Die Autoren bemerken, dass für Patienten mit Dickdarmkrebs eine Überlebenszeit von 5 und mehr Jahren das wünschenswerte Ziel therapeutischer Bemühungen darstellt. Diese Studie war eine retrospektive Datenanalyse, die die 10-Jahres-Überlebenszeit von Patienten mit einer konventionellen Krebstherapie und Patienten mit konventioneller Therapie plus PSK verglich. PSK wurde den Patienten mindestens 24 Monate verabreicht.

Das Ergebnis zeigte, dass die 10-Jahres-Überlebensrate für die PSK-Gruppe bei 81,9 Prozent lag, was signifikant besser war als die der Kontrollgruppe mit 50,6 Prozent. In Fällen von „Dukes´C“ war die 10-Jahres-Überlebensrate ebenfalls signifikant höher als in der Kontrollgruppe (Dukes Klassifizierung von Darmkrebs erfolgt von A bis D, wobei D das fortgeschrittenste Stadium ist. C heißt, dass die Lymphknoten mit befallen sind, also Wegbereiter für Metastasen gegeben sind). Hier ergaben sich Werte von 80,6 Prozent Überlebensrate in der PSK-Gruppe gegenüber nur 25,9 Prozent in der Kontrollgruppe.

Die Autoren schlossen daher, dass eine postoperative zusätzliche Immunochemotherapie mit PSK signifikant die Prognose für die nächsten 10 Jahre nach der Operation verbessert. Auf der Basis dieser Ergebnisse befürworten die Autoren den Einsatz von PSK bei Patienten mit der Klassifizierung „Dukes´C“.

Dass die Patienten mit „Dukes´C“ besonders von einer PSK-Gabe profitierten, mag damit zusammenhängen, dass PSK unter Umständen in der Lage ist, Metastasenbildung zu verhindern. In der vorigen Studie wurde bereits erwähnt, dass es hier unter PSK zu einer Unterbindung von Lungenmetastasen gekommen war. Da die Metastasen bei den Krebserkrankungen als die eigentliche Gefahr für den Organismus anzusehen sind, ist es nur logisch, wenn eine Substanz, wie PSK, die Krankheit „ausbremst“, indem sie die Metastasenbildung verhindert. Vor diesem Hintergrund ist es nicht mehr verwunderlich, dass in dieser Studie eine besonders hohe Diskrepanz zwischen Verum- und Kontrollgruppe bei „Dukes´C“ Patienten zu sehen ist, da augenscheinlich eine rein konventionelle Therapie die Metastasenbildung nicht ausreichend eindämmen kann. (5)

Bei dieser Studie handelt es sich ebenfalls um eine Meta-Analyse, die 1094 aus 3 klinischen Studien zusammenfasste. Alle 3 Studien beobachteten ihre über 5 Jahre nach der Operation. Verglichen wurden die Nachbehandlung mit Chemotherapeutika mit und ohne PSK. Die Zielvorgaben waren die Beurteilung von allgemeiner Überlebensrate und krebsfreier Überlebensrate.

Nach der statistischen Analyse der vorliegenden Daten kamen die Autoren zu dem Schluss, dass das Verhältnis von konventioneller Therapie zu konventioneller Therapie plus PSK für die allgemeine Überlebensrate 0,71 ist. Das bedeutet, dass den theoretisch 100 überlebenden Patienten der konventionellen Therapie plus PSK nur 71 Überlebende der reinen konventionellen Therapie nach einem Zeitraum von 5 Jahren gegenüber stehen. Für die krebsfreie Überlebensrate betrug dieser Wert 0,72. Damit zeigen die Ergebnisse dieser Meta-Analyse, dass eine Therapie mit PSK die Überlebensrate allgemein und die erkrankungsfreie Überlebensrate deutlich erhöhen kann. (6)

Diese Arbeit untersucht vorliegende Daten aus Studien über Magenkrebs. Hierbei verglichen die Autoren die Resultate der Chemotherapie mit denen einer Therapie mit PSK. Die vorliegende Meta-Analyse schloss 8009 Patienten ein aus 8 randomisierten, doppelblinden, Plazebo kontrollierten Studien. Die Analyse der vorliegenden Daten ergab eine verbesserte Überlebensrate von 0,88 (100 Überlebende der PSK-Gruppe gegen 88 der Chemotherapeutika-Gruppe). Daraus schlossen die Autoren, dass eine Zusatztherapie mit PSK die Überlebensrate von Patienten mit Magenkrebs und anschließender operativer Entfernung deutlich erhöht. (7)

Nachdem eine lebensverlängernde Wirksamkeit von PSK bei Magenkrebs sicher zu sein scheint, geht es den Autoren in dieser Arbeit darum, einen möglichen Wirkmechanismus zu beschreiben. Dazu beobachteten sie eine Reihe von immunologischen Parametern, wie Th1-Zellen (IFN-gamma-positive CD4+ T-Zellen), Th2-Zellen (Interleukin-4-positive CD4+ T-Zellen), das Verhältnis von Th1 und Th2, Natürliche Killerzellen (CD56+ und CD57+ T-Zellen) und T-Zellen mit CD25+ und CD4+ Antigenen. Die Patienten wurden zufallsbedingt in eine PSK-Gruppe zugewiesen, deren Mitglieder täglich 3 Gramm PSK und 300 Milligramm Tegafur/Uracil bekamen, oder in eine Gruppe mit ausschließlich 300 Milligramm Tegafur/Uracil als Behandlung. Die Behandlung dauerte mindestens 1 Jahr nach erfolgter Operation.

Insgesamt wurden 21 registrierte Patienten mit Stadium III Magenkrebs untersucht. Die 3-Jahres-Überlebensrate betrug bei der PSK-Gruppe 62,2 Prozent; bei der Kontrollgruppe dagegen nur 12,5 Prozent, ein statistisch signifikanter Unterschied. Vor der Operation bestand kein deutlicher Unterschied bei Th1-Zellen, Th2-Zellen, dem Verhältnis von Th1 und Th2, CD56+ T-Zellen, CD57+ T-Zellen, Natürlichen Killerzellen und CD4+/CD25+ T-Zellen zwischen den beiden Gruppen. Nach der Operation jedoch sank der Bestand an CD57+Zellen signifikant in der PSK-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Nach einer Analyse aller Patienten zeigte sich, dass Patienten mit einem erhöhten Verhältnis von mehr als 18 Prozent von CD57+Zellen eine deutlich schlechtere Prognose aufwiesen als die mit geringeren CD57+Werten.

Die 3-Jahres-Überlebensrate lag hier bei 25 Prozent gegenüber 45,7 Prozent für die erniedrigten CD57+Werte. Damit bestätigte sich die Hypothese, dass hohe CD57+Werte ein Indikator für eine schlechte Prognose bei fortgeschrittenem Magenkrebs darstellen. Jedoch in der Gruppe, die mit PSK zusätzlich behandelt worden war, war die 3-Jahres-Überlebensrate von Patienten mit hohen CD57+Werten annähernd gleich hoch wie bei den Patienten mit niedrigem CD57+ (66,7 gegen 51,4 Prozent).

Die Schlussfolgerung der Autoren war, dass PSK die allgemeine Überlebensrate von Stadium III Magenkrebskranken erhöht durch eine Hemmung von CD57+ T-Zellen. (8)

Diese „ofenfrische“ Arbeit beschäftigt sich mit PSP und Prostatakrebs. Das Besondere an dieser Arbeit ist der Einsatz von PSP. Während bei einer konventionellen Krebstherapie, so die Autoren, nur die bereits ausdifferenzierten Formen der Krebszellen therapiert werden, versucht eine Therapie mit PSP bereits die Vorformen zu beeinflussen.

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Diese Vorformen sind Prostatakrebs-Stammzellen, die den Erkrankungsverlauf initiieren. In vitro wurden Krebszellkulturen mit PSP behandelt, was zu einem Abnehmen der Stammzellen-Marker führte. Diese Abnahme war zeit- und dosisabhängig. Aber auch unter in vivo Bedingungen wurde eine zytotoxische Wirkung von PSP auf die Krebsstammzellen beobachtet. So wurden Mäuse, die spontan maligne Prostatatumore entwickeln, über einen Zeitraum von 20 Wochen mit PSP gefüttert.

Die Kontrollgruppe von Mäusen, die kein PSP erhielten, zeigten zu 100 Prozent Prostatatumore. Die PSP-Mäuse dagegen waren vollkommen tumorfrei nach 20 Wochen. Dies legt die Vermutung nahe, dass PSP in der Lage ist, das Aufkeimen von Prostatakrebs schon im „Vorfeld“ zu unterdrücken, indem die Stammzellen, die zu Prostatakrebszellen degenerieren, eliminiert werden. Diese Beobachtung ist eine neue und überraschende Variante in der Ausbildung von chemoprotektiven Eigenschaften von oralem PSP bei Prostatakrebs. (9)

Als vorläufig „letzter Streich“ eine Arbeit, die mit dem Krebsgeschehen weniger zu tun hat.

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Colitis ulcerosa liegen verstärkte Entzündungsreaktionen im Gastrointestinaltrakt vor. Das Ziel dieser Arbeit war daher, den entzündungshemmenden Effekt von Coriolus bei diesen Erkrankungen zu beschreiben. Zu diesem Zweck wurde bei Mäusen durch die Verfütterung von Dextran-Sodium-Sulfat (DSS) künstlich ein Entzündungsprozess im Darm ausgelöst.

Die Mäuse wurden in 4 experimentelle Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1 war die Kontrollgruppe
  • Gruppe 2 mit DSS-induzierter Colitis
  • Gruppe 3 Behandlung mit Coriolus-Extrakt
  • Gruppe 4 erfuhr eine Behandlung mit Coriolus-Extrakt bei gleichzeitiger DSS-Colitis

Die Mäuse, die DSS bekommen hatten, entwickelten klinische und sichtbare Zeichen einer Colitis ulcerosa. Eine Behandlung mit Coriolus-Extrakt jedoch verbesserte die Symptome der Colitis, inklusive einer Abnahme von Körper- und Organgewicht. Die Konzentrationen von IgE-Antikörpern in Serum, Milz und Lymphknoten war in der Coriolus-Gruppe (Gruppe 4) deutlich niedriger als in der unbehandelten Gruppe 2.

Gleichzeitig war eine anti-entzündliche Reaktion durch den Coriolus-Extrakt zu sehen, der sich in einer reduzierten Produktion von Tumor-Nekrose-Faktor, Interleukin-1 und Interleukin-6 bemerkbar machte. Diese Beobachtung lässt den Schluss zu, dass die anti-entzündliche Wirksamkeit von Coriolus auf einer Hemmung der entzündungsfördernden Zytokine beruht.

Bewertung und Fazit

Da es für diesen Heilpilz kaum nicht-krebsbezogene wissenschaftliche Arbeiten zu geben scheint, lässt sich kaum etwas über die Wirksamkeit des Coriolus bei Diabetes, Hochdruck, Arthritis, Allergien und anderen wichtigen und interessanten Indikationen sagen. Dafür gibt es eine große Zahl an Literatur über den positiven Einfluss auf verschiedene Krebserkrankungen.

Laut MD Anderson Cancer Center gibt es alleine 40 klinische Arbeiten an Patienten, von denen die meisten PSP und vor allem PSK auf ihren Einfluss auf verschiedene Krebserkrankungen untersuchen. Bis auf wenige Ausnahmen, bei denen die Autoren keine signifikanten Unterschiede zu Plazebo bzw. konventioneller Therapie haben sehen können, kommen die meisten dieser Arbeiten zu überwältigend positiven Ergebnissen, besonders wenn es um die Überlebensraten geht. Damit empfiehlt sich der Coriolus fast als ein „Muss“ für jede Krebstherapie als Zusatz zur konventionellen Therapie.

Da der Heilpilz aber auch in der Lage zu sein scheint, krebsbildende Vorläuferzellen zu eliminieren, liegt auch hier der Verdacht nahe, dass der Coriolus ein ausgezeichnetes Mittel zur Krebs-Prophylaxe darstellt. Der Vorteil einer Prophylaxe mit Hilfe des Coriolus liegt darin, dass der Pilz auch noch mit wertvollen Nähr- und Mineralstoffen aufwarten kann, so dass der Benutzer gleichzeitig eine besonders gute Ernährung sich zugute kommen lässt.

(1) Hor et al. Acute and subchronic oral toxicity of Coriolus versicolor standardized water extract in Sprague-Dawley rats.
School of Pharmaceutical Sciences, Universiti Sains Malaysia, Pulau Pinang, Malaysia. J Ethnopharmacol. 2011 Jul 8.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21767625

(2) Tsang et al.
Coriolus versicolor polysaccharide peptide slows progression of advanced non-small cell lung cancer.
Department of Medicine, The University of Hong Kong, Queen Mary Hospital, Pokfulam, Hong Kong SAR, China
Respir Med 2003 Jun;97(6):618-24.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12814145

(3) Ohwada et al.
Adjuvant immunochemotherapy with oral Tegafur/Uracil plus PSK in patients with stage II or III colorectal cancer: a randomised controlled study.
Department of Surgery, Gunma University, Graduate School of Medicine, Gunma Oncology Study Group, Gunma, Japan.
Br J Cancer. 2004 Mar 8;90(5):1003-10.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14997197

(4) Sakai et al.
Immunochemotherapy with PSK and fluoropyrimidines improves long-term prognosis for curatively resected colorectal cancer.
Department of Surgery, Fukseikai Hospital, Fukuoka, Japan
Cancer Biother Radiopharm. 2008 Aug;23(4):461-7.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18771350

(5) Sakamoto et al.
Efficacy of adjuvant immunochemotherapy with polysaccharide K for patients with curatively resected colorectal cancer: a meta-analysis of centrally randomized controlled clinical trials.
Department of Epidemiological& Clinical Research Information Management, Kyoto University Graduate School of Medicine, Yoshidakonoe-cho, Sakyo-ku, Kyoto, Japan.
Cancer Immunol Immunother. 2006 Apr;55(4):404-11
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16133112

(6) Oba et al.
Efficacy of adjuvant immunochemotherapy with polysaccharide K for patients with curative resections of gastric cancer.
Department of Epidemiological and Clinical Research Information Management, Kyoto University Graduate School of Medicine, Japan.
Cancer Immunol Immunother. 2007 Jun;56(6):905-11
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17106715

(7) Akagi und Baba
PSK may suppress CD57(+) T cells to improve survival of advanced gastric cancer patients.
National Hospital Organization Kumamoto Minami Hospital, Toyofuku, Matubase-machi, Kumamoto, Japan.
Int J Clin Oncol. 2010 Apr;15(2):145-52.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20229169

(8) Luk et al.
Chemopreventive effect of PSP through targeting of prostate cancer stem cell-like population.
Department of Anatomy, The University of Hong Kong..
PLoS One. 2011;6(5):e19804.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21603625

(9) Lim
Coriolus versicolor Suppresses Inflammatory Bowel Disease by Inhibiting the Expression of STAT1 and STAT6 Associated with IFN-γ and IL-4 Expression.
College of Biomedical and Health Science, Department of Applied Biochemistry, Konkuk University, Chungju, Chungbuk, Korea.
Phytother Res. 2011 Aug;25(8):1257-61. doi: 10.1002/ptr.3378.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21796702

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Beitragsbild: pixabay.com-fjord77

Der tibetische Kefirpilz

Fast jeder weiß, dass Kefir schon ein sehr altes Milcherzeugnis ist. Es entsteht durch Gärung und Fermentierung unter Einbeziehung von Kefirkulturen und schmeckt nicht zuletzt wegen der sich entwickelnden Kohlensäure leicht säuerlich. Je nach Temperatur während der Herstellung kann sich auch ein geringfügiger Alkoholgehalt ergeben. Echter Kefir, der auf dem „Tibetanischen Pilz“ (auch Kefirknolle oder -pilz) basiert, gilt als wahrer Exot. Anders als Wasserkefir und Kombucha hat dieser in Deutschland seit Jahrzehnten bereits eine kleine, treue Anhängerschaft.

So entsteht Milchkefir also durch die biologischen Aktivitäten von Hefepilzen. Bei diesem Prozess werden wertvolle Vitamine gebildet und die durch chemische Umwandlungen entstehende Kohlensäure vermittelt dem Getränk einen angenehm prickelnden Charakter. Und den leichten Duft nach Hefe finden viele sogar sehr delikat.

Auch der Wasserkefir, der mit Zucker und Trockenfrüchten angesetzt wird, ist im Bunde mit einer solchen Lebensgemeinschaft aus bestimmten Bakterien und Hefen. Gleiches gilt für den Teepilz Kombucha, der sich gut in gezuckertem Tee vermehrt. Auf jeden Fall werden Kefirkulturen benötigt, die unter anderem als Kefirknollen, Kefirpilz oder eben tibetanischer Pilz bezeichnet werden. Solche Kulturen bestehen aus Hefen sowie Milchsäure- und Essigsäurebakterien, die den Milchzucker, aber auch noch andere Bestandteile der Milch, zu ihrer Ernährung verwenden und dabei ganz andere, für uns wertvolle Stoffe ausscheiden.

Die blumenkohlartige, nur ungefähr erbsengroße Knolle des „tibetanischen Pilzes“ ist von gummiartiger Konsistenz. Mit der Zeit vergrößert sie sich ungefähr auf Walnussgröße, um auseinanderzufallen und neue kleine Knollen zu bilden. Grundsätzlich gilt: je größer der Kefirpilz, desto älter sein Innenleben. Die kleinen Knöllchen sind also gerade ganz frisch gewachsen. Nach zwei bis vier Wochen wird stets eine Verdoppelung der Knolle erreicht, die damit deutlich langsamer als Wasserkefir wächst. Bei guten Lebensbedingungen teilen sich die Kefirknollen ständig weiter und können ihrem Besitzer im Prinzip sein Leben lang zur Verfügung stehen.

Über den wahren Ursprung der Kefirknolle

Sowohl im Himalaya als auch im Kaukasus gehört Kefir seit Jahrhunderten zu den Grundnahrungsmitteln und rangiert dort als „Getränk der Hundertjährigen“. Russische Legenden berichten darüber, dass der Prophet Mohammed höchst selbst den Gläubigen im Kaukasus verraten haben soll, wie Kefir hergestellt wird. Ausgehend von diesen „Zentren“ verbreitete sich der Milchkefir langsam über Asien, Osteuropa und bis Westeuropa einschließlich Deutschland.

Weil das fertige Kefir-Getränk nach der Fermentation nahezu laktosefrei ist, ist es für die meisten Menschen auch sehr gut verdaulich. Zudem stellen die Milchsäurebakterien im Kefir eine wichtige Quelle für Vitamin B12 dar, was für Vegetarier durchaus relevant ist.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts stürzten sich endlich in Russlands Biologen und Ärzte auf die Kefirknolle. Im Jahre 1908 bekam der russische Bakteriologe Ilja Iljitsch Metschnikow den Nobelpreis für Physiologie (Medizin). Er war es auch, der mit seinen Abhandlungen den Kefir als Getränk nachhaltig in Russland etablierte. Insofern gilt Metschnikow mit Fug und Recht als Begründer der Probiotik, denn er untersuchte ganz gezielt die mit Bakterien fermentierten Lebensmittel Joghurt, Sauermilch und eben auch Kefir, weil er gegen einen zu schnellen Alterungsprozess aufgrund von Darmerkrankungen und Darminfektionen vorgehen wollte. Sein Credo bestand darin, dass Milchsäure-Bakterien dazu neigen, schädliche Keime im Darm zu verdrängen. Auf diese Weise lässt sich Krankheiten vorbeugen. Das waren für seine Zeit in der Tat weitblickende Gedanken.

Dass an der Sache etwas dran ist, sollte sich bald herumsprechen, und dies führte dazu, dass der Kefir bald einen Weg über das Schwarze Meer fand und seinen Siegeszug auf dem gesamten Balkan und insbesondere in Bulgarien antrat.

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Ihren Kefir machen Sie am besten selbst

Industriell hergestellte, gezuckerte und künstlich aromatisierte Kefir-Drinks findet man heute allenthalben in den Kühlregalen der Supermärkte. Als viel bessere Alternative dazu empfehlen wir aber den echten Milchkefir, den Sie schwerlich im üblichen Handel finden können.

Der Namenszusatz „Kefir mild“ auf den käuflichen Kefir-Produkten bedeutet, dass eine leicht zu verarbeitende Kefir-Kultur verwendet worden ist, gerade auch mit dem Ziel, immer gleich bleibenden Geschmack und Konsistenz garantieren zu können. Dabei wird auf den Einsatz von Hefe für eine alkoholische Gärung bewusst verzichtet, um eine „verdächtige“ Aufwölbung der Becherdeckel zu verhindern. In der Konsequenz fehlt dem industriell hergestellten Kefir die prickelnde Kohlensäure und somit auch das wunderbare Aroma. Und last, but not least, sind diese Produkte eben nicht laktosefrei, denn ihr Milchzuckergehalt liegt noch zwischen 2,7 bis 3,9 g pro 100 Gramm.

Die eigene Herstellung des Milchkefirs geht so:

Übergießen Sie Ihren Kefirpilz mit Milch. Es spielt keine Rolle, ob diese von der Kuh, dem Schaf oder der Ziege ist. Schon nach 24 Stunden entsteht so ein aromatischer, cremiger und sehr schmackhafter Milchdrink, der zudem angenehm duftet.

Zutaten

  • Kefirknollen
  • Abgekochte Frischmilch oder haltbare Vollmilch
  • Gut gereinigtes Gärgefäß (Einmachgläser haben sich bewährt)
  • Kunststofflöffel und -sieb

Zubereitung

Die Milch ungefähr mit Zimmertemperatur in ein verschließbares, sauberes Gefäß einfüllen. Verwenden Sie bitte einen Plastiklöffel, wenn Sie auf einen halben Liter zwei Esslöffel der Kefirknollen geben. Danach verschließen Sie das Gefäß und stellen es, ebenfalls bei Zimmertemperatur, möglichst lichtgeschützt zur Seite.
Nach maximal zwei Tagen gießen Sie die Flüssigkeit durch ein Sieb (ebenfalls aus Kunststoff) in eine Kanne oder Flasche, die Sie möglichst kühl lagern. Die Kefirknollen werden ganz vorsichtig unter kaltem Wasser abgespült und für ihren nächsten Job vorbereitet.

Aufbewahrung der Milchkefirknollen

Entweder die Knollen stellen sogleich die nächste Portion Kefir her oder sie werden im Kühlschrank aufbewahrt. Die abgespülten Knollen werden dazu mit Wasser bedeckt und zusätzlich mit etwas Milchzucker (1 TL pro 100 g) bestreut. Auch Einfrieren ist gegebenenfalls eine unbedenkliche Möglichkeit.

Wichtige Hinweise

Es muss immer alles sehr sauber sein, das Sieb, der Löffel, die Behältnisse, denn wir bewegen uns hier sozusagen in einem biochemischen Labor. So dürfen die Kefir-Kulturen auch nicht mit den Fingern berührt werden. Der Kontakt mit Metall zerstört den Pilz.

Falls der Ansatz muffig riechen sollte, wird er ebenfalls abgesiebt, aber Sie entsorgen dann besser die Flüssigkeit. Die Knollen können Sie dennoch abspülen und drei Tage in einer Milchzuckerlösung, wie oben beschrieben, aufbewahren. Auf diese Weise kann sich die Kultur gut erholen.

Wenn Sie Bio-Milch verwenden, erhöhen Sie damit den Anteil gesunder Omega-3-Fettsäuren in Ihrem Kefirgetränk.

Mehrere medizinische Studien belegen, dass die Milchsäurebakterien aus dem Milch-Kefir den Verdauungstrakt in die Lage versetzen, die Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung besonders effizient aufzunehmen.

Serviertipps

Zwar schmeckt Milch-Kefir pur schon sehr gut, dennoch dürfen Sie Ihrer Fantasie hier freien Lauf lassen, zum Beispiel mit:

  • Kräutern
  • Frühlingszwiebeln
  • Knoblauch
  • Minze
  • geriebenem Ingwer
  • Honig
  • Obst oder Trockenfrüchten
  • Müsli
  • Verwendung als Dip, Soße oder Salat-Dressing
  • gute Eignung für Aufläufe

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Dieser Beitrag wurde am 11.04.2024 erstellt.

Die Heilkraft der Klamath Algen (auch Blaugrüne Uralgen)

„Klamath Algen“ ist ein anderer Begriff für Afa-Algen.

Einen ausführlicheren Bericht zu dieser Alge (die eigentlich gar keine Alge sondern ein Bakterium ist), habe ich unter Gesund mit der Afa-Alge veröffentlicht.

Nur so viel vorweg – die Afa-Algen kommen weltweit vor. Die jährlich vorkommenden Biomassen an Afa-Algen sind im Klamath See in Oregon, USA die größten weltweit. Sie entstehen unter natürlichen Bedingungen.

Grund für das besonders gute Gedeihen von Afa-Algen scheint die geschützte Lage des Sees zu sein. Außerdem wird der See von 17 mineralreichen Flüssen gespeist, die jährlich rund 50.000 Tonnen mit Mineralien versetzten Schlick aus der vulkanischen Umgebung in den See spülen.

Zwei Formen: Eine toxisch, eine gesundheitsfördernd

Grund zur Vorsicht ist die Tatsache, dass es zwei Formen von Afa-Algen gibt, eine gesundheitsfördernde Form und eine toxische Form.

Die toxische Form ist auch in Kanada, Deutschland und China beobachtet worden. Die toxischen Formen scheiden beim Absterben Endotoxine aus.

Diese Toxine sind schädlich für eine Reihe von Organen in Mensch und Tier, besonders für Leber und Nervengewebe. Grund für die Entstehung dieser toxischen Formen scheint die Wasserqualität zu sein.

Große Mengen an Afa-Algen scheinen auch ein ökologisches Problem für den Klamath See zu sein. Auch ohne toxische Varianten zu produzieren, ist das Absterben von Tonnen von Bakterien verbunden mit einem drastischen Anstieg an organischer Masse, die abgebaut werden muss. Dieser Abbau vollzieht sich unter Sauerstoffverbrauch, der dem See entzogen wird. Das wiederum bedroht den Fischbestand.

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Die absterbenden Bakterien setzen zudem zuvor gebundenen Stickstoff frei, was ein optimaler Nährboden für ein anderes Cyanobakterium ist, Microcystis aerugionsa. Dieses Bakterium hat überhaupt keinen gesundheitsfördernden Nutzen. Im Gegenteil, es ist bekannt für seine Produktion von Microcystin, einem leberschädigendem Toxin, das auch die Zucht von Spirulina und Chlorella verunreinigen kann.

Sauerstoffmangel und das Auftreten von Microcystin im Klamath See sind mit ein Grund, warum einige der dort heimischen Fischarten vom Aussterben bedroht sind.
Microcystin-Funde in Afa-Produkten und Endotoxine von toxischen Afa-Formen sind auch in Deutschland aufgetaucht.

Die Produkte stammen angeblich teilweise aus einer Afa-Ernte vom Klamath See. Inzwischen sind in zwei Seen in Deutschland ebenfalls toxische Formen der Afa-Alge gesichtet worden (First report on cylindrospermopsin producing Aphanizomenon flos-aquae (Cyanobacteria) isolated from two German lakes.).

Wie sicher ist dann die „Alge“?

Wenn man die Dokumentation in Wikipedia (wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCne_Spanalge) liest, dann gewinnt man schnell den Eindruck, dass es sich hier um ein brand-gefährliches Produkt handeln muss. Interessant ist hier, dass die Links, die in dem Wikipedia Artikel auf die Quellenangaben mit den Dokumentationen für die Gefährlichkeit hinweisen, teilweise Fehlermeldungen produzieren, also nicht einsehbar sind.

Hier bleibt dem Leser nichts anderes übrig, als zu glauben, was der Artikel ihm nahebringen will: Vorsicht, lebensgefährliche Algen! Andere Links verweisen auf die üblichen Warnhinweise, dass man das gesehen hat, was ich weiter oben bereits diskutiert habe, und dass deshalb die Afa-Alge mit Vorsicht zu genießen ist – oder besser noch: Man lässt die Finger davon und wendet sich an die Schulmedizin.

Denn nur die darf angeblich Heilungsaussagen machen. Übrigens: Bei Wikipedia wäre ich in Sachen Medizin sowieso sehr vorsichtig! Das Warum habe ich ausführlicher im Beitrag „Wikipedia und die Alternative Medizin“ beschrieben.

Fazit

Meine Einschätzung ist, dass die Afa-Alge immer dann unproblematisch ist, wenn bei der Ernte und der Verarbeitung, vor allem bei der Qualitätskontrolle, die notwendige Sorgfalt zur Anwendung kommt. Dann sind keine toxischen Formen oder Microcystine zu erwarten.

Aber eine solche Sorgfalt sollte eine Selbstverständlichkeit bei allen Produkten sein, die sich mit der Gesundheit der Menschen befassen.

Von daher wehre ich mich gegen diese suggestiv verlogenen Darstellungen von Vertretern einer „Heilkunde“, die offensichtlich keine Probleme haben, mit den eigenen Produkten weniger sorgfältig umzugehen. Dazu hatte ich bereits einige Artikel veröffentlicht:

Medikamentenskandale – Wie wir Patienten belogen werden

Und wie es mit Verunreinigungen aussieht ebenso:

Tödlicher Ausverkauf: Wie AIDS nach Asien exportiert wurde

Dies sind nur ganz wenige Beispiele, wie Verunreinigungen in schulmedizinischen Produkten die Gesundheit ihrer Adressaten gefährdet, ohne dass hier die Hypothese von der „heilsamen Wirkung“ dieser Produkte auch nur ansatzweise in Frage gestellt wird.

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