Der ursprünglich aus Nepal stammende Sanddorn ist den Menschen schon sehr lange bekannt und heute fast im gesamten asiatischen Raum anzutreffen. Bereits vor mehr als tausend Jahren breitete er sich vor allem in der Mongolei und Russland immer weiter aus, wobei er auch vielseitig genutzt wurde. Dabei machten die Menschen sehr gute Erfahrungen hinsichtlich der Verwendung der Früchte in der Volksmedizin, und zwar vorrangig in den russischen Gebieten Altai, Burjatien, Tuwa und noch weiteren Regionen im weitläufigen Sibirien.
Dort gab es Völker, die Sanddornpräparate zum Beispiel bei Hautausschlägen, Ekzemen oder Lupus äußerlich auftrugen. Bald bemerkten sie, dass diese Heilpflanze auch bei Erfrierungen oder Verbrennungen, trophischen Geschwüren sowie bei Wunden, die einfach nicht verheilen wollten, sehr gute Dienste leistet. Da nimmt es nicht wunder, dass Sanddorn in jenen schmerzlindernden Säften, Aufgüssen und Abkochungen, Sirupen, Ölen und Tinkturen geradezu einen Hauptbestandteil darstellte. Selbst zur Regulierung des Stoffwechsels, bei Magengeschwüren, Dysenterie (Darmentzündung) oder Krebs haben sich diese vitaminreichen Mittel als sehr hilfreich erwiesen.
Auch die traditionelle chinesische und tibetische Medizin verwenden Sanddorn schon seit gut 2000 Jahren, weil davon ausgegangen wurde, dass die Heilpflanze die Lebensgeister mobilisiert, gerade wenn man sich müde, schwach oder abgeschlagen fühlt.
Inzwischen hat sich die Pflanze auch in Europa von Frankreich bis zum Kaukasus weit verbreitet. Gerade in Frankreich und in Deutschland gibt es riesige Anbauflächen und mit Blick auf Österreich sollten die „Steirische Bergregion Joglland Bio-Sanddorngärten“ nicht unerwähnt bleiben, weil dort zurzeit immerhin um die 6.000 Sträucher kultiviert werden.
Was macht Sanddorn so besonders?
Mit mehr als 190 bioaktiven Substanzen sind seine orangen Beeren für uns ein Geschenk der Natur. Da ist zunächst der außerordentlich hohe Gehalt an Vitamin C zu nennen. Je nach Sorte variiert dieser zwischen 150 und 900 Milligramm pro 100 Gramm Fruchtfleisch, das ist ein Vielfaches im Vergleich zu Zitrusfrüchten. Lediglich unsere Hagebutte bringt ähnlich viel Vitamin C auf die Waage.
Insofern können wir hier mit Fug und Recht von einem Superfood sprechen, denn der nächste Vorteil liegt sogleich in seinen wertvollen B-Vitaminen. Sogar Vitamin B12, das sonst kaum in pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden ist, liefert Sanddorn in größeren Mengen. Gerade für die Netzhaut und den Sehnerv sind die B-Vitamine essenziell. Außerdem beugen sie Linsentrübung vor und helfen den Blutdruck zu senken.
Dann ist da auch noch der hohe Gehalt an Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), der jenen von Karotten übertrifft. Wie das Vitamin C fördern Flavonoide die Durchblutung wichtiger Komponenten des Auges, wobei der Augeninnendruck gesenkt wird. Damit beugt Sanddorn Entzündungsprozessen durch freie Radikale im Augengewebe aktiv vor.
Sanddorn in der Augenheilkunde
Im Rahmen von Experimenten an der Hornhaut des Auges wurden die regenerativen Eigenschaften von Sanddorn-Öl entdeckt. Zum Beispiel lassen sich Verletzungen und Verbrennungen der Bindehaut gut damit behandeln. Aber auch bei anderen ophthalmologischen Erkrankungen wie Bindehautentzündungen, Blepharitis, schleichende Hornhautgeschwüre, Rosaceakeratitis, Trachom oder skrofulöse Keratitis wurden gute Erfahrungen damit gemacht. Daher enthalten Augentropfen oder -salben oftmals Sanddorn-Öl. Mit einer oralen Anwendung kann man überdies gegen Glaukom, Katarakt, Makuladystrophie und diabetische Retinopathie vorbeugen.
Sanddorn in der HNO-Heilkunde
Das Öl aus den Beeren wird darüber hinaus bei Erkrankungen des Zahnfleischs, des Mund- und Rachenraums sowie der Atemwege erfolgreich eingesetzt. Mit entsprechenden Inhalationen können verschiedene Formen der Pharyngolaryngitis, Rhinitis, Otitis media, Nasopharyngitis und Sinusitis behandelt werden. Eine beschleunigte Heilung erfolgt auf der Grundlage der Intensivierung der Granulation von Schleimhäuten mit stark ausgeprägten atrophischen Prozessen.
Die Haut profitiert von Sanddorn
Die therapeutischen Wirkungen von Sanddorn-Öl in der Dermatologie basieren auf dessen regenerierenden, epithelialisierenden und keratoplastischen Eigenschaften sowie darauf, dass die Granulationsprozesse bei Wunden und Geschwüren schneller ablaufen. Gerade bei Verbrennungen oder Erfrierungen, Druckgeschwüren und trophischen Geschwüren sowie bei bestimmten Hauterkrankungen, die durch verlangsamte Epithelisierungsprozesse gekennzeichnet sind, ist Sanddorn-Öl immer eine gute Wahl. Gut bewährt hat es sich bei phlegmanotischer Akne, Lupus Ulcera, Psoriasis, Ekzemen und chronischen Dermatosen.
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Keimtötende Wirkungen
Die antisklerotische Wirkung von Sanddorn-Öl beruht auf verschiedenen Substanzen, die einen lipophilen Charakter aufweisen. Zudem wurde eine ausgeprägte antibakterielle Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien, Streptokokken, Staphylokokken, Eschericchia sowie Typhus- und Paratyphus-Salmonellen nachgewiesen.
Positiver Einfluss auf die Organe des Verdauungstrakts
Die regelmäßige Einnahme von Sanddorn-Öl reguliert beziehungsweise aktiviert die Magensaftsekretion und die äußere Sekretionsfunktion der Bauchspeicheldrüse, was zu einer deutlichen Verbesserung der Verdauungsprozesse und der motorischen Entleerungsfunktion des Darms führt. Zudem wird der Stoffwechsel in der Leber gefördert, genauer gesagt, die durch Alkohol und/oder andere Toxine zerstörten Hepatozyten werden vermehrt wiederhergestellt, wodurch sogar eine Lebersteatose verhindert werden kann. Erosive oder geschwürige Läsionen der Schleimhäute in der Speiseröhre, im Magen und im Darm werden durch die einhüllende und zugleich wundheilende Wirkung des Öls verhindert, sodass Entzündungsprozesse in diesen Organen der Vergangenheit angehören.
Herz und Gefäße
Sanddorn-Öl senkt den Cholesterinspiegel und verbessert die Elastizität der Gefäßwände, wodurch die Bildung von Plaques und Blutgerinnseln unterbunden wird. Im Ergebnis beugt diese Form der Regulierung der Blutgerinnung entzündlichen Prozessen im Herz-Kreislauf-System wie Arteriosklerose effektiv vor.
Fettleibigkeit und Diabetes
Einige Komponenten im Sanddorn-Öl regulieren sogar den Blutzuckerspiegel und fördern die Insulinproduktion im Verein mit einer Verbesserung des Fettstoffwechsels insgesamt. Im Tiermodell konnte eine Erhöhung der Ausdauerleistung nachgewiesen werden. Durch die gleichzeitige Dämpfung des Appetits konnte das Körpergewicht stark übergewichtiger Tiere normalisiert werden.
An der Fachhochschule Oberösterreich interessierte man sich für die therapeutisch wirksamen Stoffe im Sanddorn mit Blick auf Diabetes Typ 2. Dabei wurde herausgefunden, dass das Flavonoid Isorhamnetin (sekundärer Pflanzenstoff) hierbei eine wesentliche Rolle spielt, weil es die Glukoseaufnahme in den Muskelzellen unterstützt und somit den Blutzuckerspiegel senkt, siehe dazu auch:
Die Einnahme von Sanddorn ist zum einen therapiebegleitend und zum anderen auch präventiv für Prädiabetiker überaus hilfreich, weil damit die notwendige Dosis an Insulin signifikant gesenkt beziehungsweise ganz auf die Spritzen verzichtet werden kann.
Wertvolle Inhaltsstoffe für das Immunsystem
Sanddornbeeren enthalten sehr viel Vitamin E, zahlreiche Mineralstoffe, Flavonoide und hochwertige ungesättigte Fettsäuren, wodurch sie unser Immunsystem so richtig auf Trab bringen und unsere Zellen effektiv vor oxidativem Stress schützen. Das macht müde Menschen wieder munter, wusste man schon vor Jahrtausenden.
Sanddorn-Öl als Bestandteil in Kosmetika
In Kosmetika verarbeitet, entfalten die Blattextrakte mit ihren Polyphenolgehalten zwischen 18 und 55 Prozent entzündungshemmende und heilende Wirkungen auf der Haut. Viele Betroffene sind dazu übergegangen, ihre chronische Hauterkrankung wie Neurodermitis oder Psoriasis weitgehend selbst zu behandeln, und dazu kommt immer wieder ihr Favorit, das Sanddorn-Öl, zum Einsatz. Seine Heilwirkung basiert unter anderem auch auf dem hohen Gehalt an Aminosäuren, Terpenen und Tanninen.
Rumänische Wissenschaftler widmeten sich deshalb einer klinischen Studie, die Patienten mit milder Schuppenflechte einbezog, und kamen zu dem Schluss, dass eine äußerliche Anwendung von Sanddorn-Öl bei Läsionen, die auf Psoriasis zurückzuführen sind, als effektive Behandlungsoption anzusehen ist:
Wissenswertes über die Pflanze Sanddorn
Ihr wissenschaftlicher Name ist „Hippophae rhamnoides L.“. Sanddorn gehört den Ölweidengewächsen an und wird im Volksmund auch Haff- oder Seedorn und Fasanbeere genannte. Der botanische Gattungsname Hippophae bedeutet „leuchtendes Pferd“, was daran erinnert, dass Sanddorn vor langer Zeit oft als Pferdesnack diente, weil die Tiere davon ein so wunderbar glänzendes Fell bekamen. Aber auch die Reiter der Pferde profitierten von den vitaminreichen Beeren, insbesondere die Krieger des mongolischen Herrschers Dschingis Khan erlangten damit ihre enorme Vitalität und Widerstandskraft.
Der sommergrüne Strauch ist mit Dornen besetzt und wird bis zu fünf Meter hoch, wobei er ein recht breit gefächertes Wurzelwerk ausbildet. Die gelben bis orange-roten Früchte sind sechs bis acht Millimeter groß und werden botanisch als Schein-Steinfrüchte oder Scheinbeeren bezeichnet.
Da Sanddorn unter Artenschutz steht, sind Ernten außerhalb des eigenen Gartens verboten. Die eigene Ernte kann problemlos bei –18 Grad Celsius gelagert werden, ansonsten müssen die Beeren sofort verarbeitet werden, weil bei Raumtemperatur wegen des hohen Fettanteils sehr schnell Oxidationsprozesse beginnen, das heißt, die Beeren werden ranzig. Das Öl befindet sich vorrangig in den Samen, aber auch im Fruchtfleisch.
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Bitte nicht verwechseln
Es gibt allerdings verschiedene Arten von Sanddorn und nicht alle sind gleichermaßen für den menschlichen Verzehr geeignet. Zu unterscheiden ist unbedingt zwischen dem überaus gesunden wilden Sanddorn (Hippophae rhamnoides) und dem oft als Zierpflanze verwendeten Europäischen Sanddorn (Hippophae salicifolia) sowie anderer Zierstrauchvarianten.
Im Vergleich dazu sind die Früchte des Europäischen Sanddorns kleiner und enthalten sehr wahrscheinlich nicht die gleiche Nährstoffdichte. Dieser Zierstrauch wird hauptsächlich aufgrund seiner dekorativen Eigenschaften angepflanzt.
pixabay.com – GregMontani
Darüber hinaus gibt es noch den Feuerdorn (Pyracantha), der zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört und mit seinen dekorativen, gerade im Herbst und Winter leuchtend roten oder orangefarbenen Beeren ebenfalls zu den Ziersträuchern zählt und in Europa häufig als Heckenpflanze in Erscheinung tritt. Je nach Sorte behält der Feuerdorn auch seine grünen Blätter im Winter. Viele Feuerdorn-Arten verfügen über sehr scharfe Dornen, was ihre Hecken zu idealen, unüberwindlichen Abgrenzungen macht.
Wichtiger Hinweis:
Bei aller Attraktivität ist Feuerdorn aber nicht für den Verzehr geeignet. Ganz im Gegenteil, die Beeren können sogar giftig sein.
Wie wird Sanddorn verzehrt?
Sie können die Beeren direkt in den Speiseplan integrieren oder zur Nahrungsergänzung verwenden. Allerdings haben die Beeren einen sehr sauren Geschmack. Deshalb bevorzugen viele Sanddornsaft und/oder das Öl aus dem Fruchtfleisch. Beides eignet sich zum Beispiel für das Müsli oder für den Smoothie. Aber auch Sanddorntee wird immer beliebter.
Im Handel erhältlich ist der Direktsaft beziehungsweise Muttersaft. Dabei handelt es sich um den gelben, dickflüssigen, ungezuckerten Saft aus den Sanddornbeeren. Zwar wurde dieser pasteurisiert (stark erhitzt), damit er länger haltbar ist, dennoch enthält ein Glas (200 ml) des hochwertigen Sanddornmuttersaftes ungefähr 560 mg Vitamin C, was fast dem Sechsfachen der empfohlenen Tagesdosis entspricht. Es hat sich als sehr praktikabel erwiesen, den sauren Sanddornsaft mit einem süßen Fruchtsaft oder Honig zu mischen.
Darüber hinaus wird Sanddorn noch in diesen Formen angeboten:
- Sanddorn-Elixier
- Sanddornmark
- Fruchtsauce
- Marmelade
- Dragees
Wenig bekannt ist, dass thermisch unbehandelter Sanddornsaft einen besonders fruchtigen Geschmack aufweist, der eher an Marillen oder Maracuja erinnert und gerade von Kindern sehr gern getrunken wird.
Das Fruchtfleisch ist in etwa so ölhaltig wie jenes der Oliven. In der Konsequenz wird daraus wertvolles Sanddorn-Fruchtfleischöl hergestellt. Dieses hat bei kräftiger, orangeroter Farbe eine eher dünnflüssige Konsistenz, ist aber trotz des so typischen Sanddorngeschmacks nicht sauer. Wegen seines hohen Anteils an Vitamin E, Carotinoiden und ungesättigten Fettsäuren, der jenen des Kernöls übertrifft, wird das Fruchtfleischöl besonders geschätzt und findet zum Beispiel vielfältige Anwendungen in der Naturkosmetik und als Nahrungsergänzungsmittel.
Ob aus dem Fruchtfleisch oder aus den Kernen, gewonnen wird das Öl durch Kaltpressung und Zentrifugierung. Beim Kernöl ist der Anteil an Vitamin E und Carotinoiden sogar deutlich geringer als bei den Ölen aus dem Fruchtfleisch, was leider dazu führt, dass das pure Kernöl nicht lange haltbar ist. Aus diesem Grunde findet man es oft in Mischung mit dem Fruchtfleischöl vor. Dafür ist aber unbedingt sein hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zu erwähnen, der das Kernöl, gerade für Veganer, zu einer guten Alternative zu den Fischölen macht.
In Finnland ist die Teezubereitung aus den Blättern des Sanddornstrauchs gang und gäbe. Das Land Österreich hat dies erst 2017 akzeptiert, denn Sanddornblätter unterliegen in den EU-Staaten und in der Schweiz der „Novel Food Verordnung“, die besagt, dass diese Blätter weder als Lebensmittel noch als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt kommen dürfen. Dabei haben wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen, dass auch die Blätter viele Antioxidantien wie Beta-Carotin und Vitamin E enthalten.
Fazit
Es ist an der Zeit, dass dem Naturtalent Sanddorn in Deutschland wesentlich mehr Beachtung geschenkt wird, da es sich hierbei um ein vollwertiges Lebensmittel handelt, das zugleich viele gesundheitsfördernden Eigenschaften an den Tag legt.
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Beitragsbild: pixabay.com – Uschi_Du
Dieser Beitrag wurde am 21.04.2024 erstellt.