Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Einige weitere Namen des Ackerschachtelhalms deuten auf seine praktischen Anwendungen hin. Die Einlagerungen von Silikaten in den Zellwänden machen das Kraut zu einem hervorragenden Putz- und Scheuermittel, weswegen das Gewächs auch Pfannenputzer, Zinnkraut und Scheuerkraut genannt wird. Die Bezeichnungen Fegekraut und Katzenwedel weisen auf den Gebrauch als Besen hin. Daneben sind die Namen Pferdeschwanz,  Schaftheu und Katzenschwanz verbreitet.

Vorkommen

Ackerschachtelhalm ist auf der Nordhalbkugel der Erde von den arktischen Regionen bis zur mediterranen Zone heimisch. Isolierte neophytische Populationen auf der Südhalbkugel gibt es beispielsweise auf Neuseeland. Die Pflanze bevorzugt feuchte Standorte in Wiesen, Gräben und an Böschungen.

Merkmale

Der Ackerschachtelhalm bildet unterirdische Ausläufer (Rhizome), aus denen im Frühjahr die bis zu einem halben Meter hohen Triebe aussprossen. Die derben, fadenförmigen Blätter sind quirlig an den Nodien angeordnet. Neben den grünen vegetativen Trieben bringt die Pflanze bleiche sporentragende Einzelsprosse hervor. Die Schachtelhalme gehören also nicht zu den Blütenpflanzen.

Es besteht beim Sammeln die Gefahr einer Verwechslung mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre). Während der Ackerschachtelhalm 6 bis 16 Zähne an den Blattscheiden aufweist, sind dies beim Sumpfschachtelhalm nur 4 bis 12.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Die Rohdroge vom Ackerschachtelhalm ist das getrocknete grüne Kraut (Herba equiseti) des oberen Drittels der Frühlings- und Sommersprosse. Geerntet wird von Mai bis August.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Unter  den  Silizium-Verbindungen im Ackerschachtelhalm ist die Kieselsäure die wichtigste. Das Mineral ist verantwortlich für die Stärkung der Nieren und des Bindegewebes. Die Pflanze ist auch reich an Flavonoiden, die Entzündungen hemmen, Schleim lösen, die Durchblutung fördern und das Blut reinigen, Krämpfe lösen und freie Radikale unschädlich machen. Daneben enthält Ackerschachtelhalm eine Reihe organische Säuren, Glycoside und Mineralien, besonders Kalium.

Die Zubereitungen aus dem Gewächs werden eingesetzt bei Husten, blutigem Erbrechen, Ödemen, Blutungen, Hautreizungen, Krampfadern, Rheuma und Erfrierungen.

Anwendung

Zur inneren Anwendung wird das frische oder getrocknete Kraut als Tee zubereitet. Dazu wird ein Teelöffel der Rohdroge mit 250 ml kaltem Wasser übergossen und nach 24 Stunden kurz aufgekocht. Nach dem Abseihen ist der Tee trinkfertig.  Man nehme 5 Tassen täglich davon ein, im Zuge einer Kur über 3 Wochen.

Eine Tinktur wird mit mindestens 38-prozentigem Alkohol hergestellt, in dem die Rohdroge einen Monat ziehen muss. Neben der inneren Anwendung können Tee und Tinktur auch äußerlich als Wickel sowie als Badezusätze genutzt werden. Die Zubereitung einer Lotion erfolgt mit Ackerschachtelhalm-Tee, der mit erwärmten Jojoba- oder Mandel-Öl sowie etwas geschmolzenem Bienenwachs langsam verquirlt wird. Dazu geeignet ist ein Schneebesen oder ein elektrischer Pürierstab.

Homöopathie

Equisetum arvense wird in den Potenzierungen von D2 bis D12 gegen Blasen- und Nierenschwäche einschließlich entzündlicher Erkrankungen der Harnwege verordnet. In diesem Zusammenhang helfen die Präparate auch gegen Harn-Inkontinenz und Ödeme.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.

Alant (Inula helenium)

Heilpflanze Alant (lnula helenium)
Echter Alant wird auch als Brustalant, Darmwurz, Helenenkraut oder Odinskopf bezeichnet. Das Inulin wurde aus Inula helenium im Jahr 1804 erstmals von dem Berliner Apotheker Rose isoliert. Dabei handelt es sich um eine Stärke, die den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.

Vorkommen
Die mehrjährige Pflanze stammt ursprünglich aus Zentralasien. Heute ist sie in Europa, Nordamerika und Asien verbreitet. Sie findet sich häufig an Ufern und an Hecken. Manchmal ist Alant noch in alten Bauerngärten als Zierde und als Heilpflanze vorhanden.

Merkmale
Alant kann bis zu 2,5 Meter hochwachsen. Ab Juli bis in den September erscheinen große gelbe Blütenköpfe. Die Blätter sind an ihrer Unterseite filzig behaart. Der verdickte Wurzelstock hat einen aromatischen und angenehmen Geruch.

Drogen
Als medizinische Droge werden die Alantwurzel (Helenii rhizoma) und die Alantblätter (Helenii folium) verwendet. Im Frühjahr oder im Herbst werden die Wurzelstöcke von mindestens dreijährigen Pflanzen geerntet. Die Wurzeln werden gesäubert und vor dem Trocknen in Scheiben geschnitten. Von jungen Pflanzen werden die Blätter frisch für Auflagen auf Entzündungen und Verletzungen der Haut genutzt.

Wirkstoffe
Die Pflanze enthält viele Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone) und die Compositenstärke Inulin. Außerdem sind das Helenin, auch als Alantkampfer bezeichnet, Polyacetylene und ätherisches Öl als Hauptwirkstoffe enthalten.

Pharmakologie
Alant ist eine Heilpflanze, die schleimlösend und hustendämpfend wirkt. In Untersuchungen konnten krampflösende, antiseptische und sekretolytische Wirkungen festgestellt werden. Die Alantwurzel wird hauptsächlich als Expektorans genutzt, welches die Zähigkeit des Schleims herabsetzt und einen verstärkten Abtransport des Sekretes in den Bronchien bewirkt. Vor allem bei Erkrankungen der Bronchien, bei Asthma und bei Keuchhusten wird Alant eingesetzt. Die in der Pflanze enthaltenen Bitterstoffe finden auch als Magen- und Gallentonikum Anwendung. Die Sesquitcrpenlactone haben weiterhin eine antiseptische und entzündungshemmende Wirkung, die sich positiv bei Bronchialkatharren auswirkt, aber auch bei Infektionen des Harntraktes und bei Entzündungen der Haut. In der Volksmedizin wurde Alant früher gegen Darmparasiten und bei Wurmbefall genutzt.

Anwendung
Alant ist häufig ein wichtiger Bestandteil von Hustentees. Hier sind die Anweisungen für die Zubereitung des Fertigarzneimittels zu beachten. Jedoch kann die Droge auch einzeln bei den genannten Krankheitsbildern als Tee eingesetzt werden. Dafür wird ein gehäufter Teelöffel getrocknete Alantwurzel mit 250 Millilitern kochendem Wasser übergossen. Der Sud muss eine Viertelstunde lang ausziehen. Nach dem Abseihen soll der Tee langsam getrunken werden. Bei akuten Krankheitszuständen können, über den Tag verteilt, bis zu vier Tassen Alanttee getrunken werden. Als Magenstärkungsmittel können die getrockneten Wurzelteile vor den Mahlzeiten gekaut werden.

Homöopathie
Für die Zubereitung des homöopathischen Mittels Inula helenium wird die frische Wurzel verwendet. Inula helenium hat sich besonders als Mittel für die Schleimhäute der Atmungsorgane bewährt. Es wird bei akuten und chronischen Bronchitiden mit zähem Auswurf eingesetzt.

Alant gehört zu den Korbblütengewächsen. Mitunter kommt es bei der Anwendung von Korbblütlern als medikamentöse Zubereitung oder Tee zu allergischen Reaktionen. Auch bei der äußerlichen Anwendung durch die Auflage von Alantblättern auf die Haut können allergische Kontaktdermatitiden ausgelöst werden. Personen, bei denen ein allergisches Potenzial bekannt ist, sollten daher Alant meiden.

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Aloe Vera

Aloe Vera ist eine Sukkulente, also eine saftreiche Pflanze, die weitestgehend in subtropischen und tropischen Gebieten der Welt vorkommt. Die Pflanze gilt als Heilpflanze und (mit Einschränkungen) auch als Adaptogen.

Dies impliziert, dass Aloe Vera-Produkte, je nach Darreichungsform, äußerlich und innerlich angewendet werden können. Der orale Einsatz von Aloe Vera hilft angeblich aufgrund der adaptogenen Eigenschaften von Aloe Vera bei einer besseren Stressadaptation beziehungsweise einem besseren Stressmanagement.

Ich sage „angeblich“, da ein echtes Adaptogen sich vor allem dadurch auszeichnet, dass man es über einen längeren Zeitraum einnehmen kann, ohne unerwünschte Wirkungen zu erhalten. Bei Aloe Vera, zum Beispiel als Saft, trifft dies möglicherweise nicht zu. Hier sollte die orale Einnahme nicht länger als zwei Wochen dauern, da ein gewisses kanzerogenes und genotoxisches Potenzial zu existieren scheint.

Inhaltsstoffe

Aloe Vera enthält etwa 75 aktive Verbindungen, darunter Lignin, Saponine, Salicylsäuren und 12 Anthrachinone (phenolische Verbindungen, die von der IARC als potentiell krebserzeugend eingestuft wurden). Außerdem liefert die Pflanze Campesterin, β-Sisosterin und Lupeol sowie die Hormone Auxine und Gibberelline, die bei der Wundheilung helfen und entzündungshemmend wirken.

Das Fruchtfleisch enthält die meisten Heilstoffe, darunter Polysaccharide wie Mannose (die gut für die Darmgesundheit ist und das Immunsystem stärkt), essenzielle Aminosäuren, Polyphenol-Antioxidantien, Sterine (Fettsäuren), Vitamine und Mineralstoffe.

Anwendungsgebiete

Hier gibt es zwei Anwendungsformen, unter denen Aloe Vera zum Einsatz kommen kann. Das ist einmal als Gel und zum anderen als Saft. Beides wird aus den Blättern der Pflanze gewonnen.

Oraler Einsatz

Die primäre Form der Anwendung als Saft bezieht sich primär, da zeitlich begrenzt, auf Verstopfungen oder andere Indikationen für die Einnahme eines Abführmittels. Es gibt auch Zubereitungen (zum Beispiel als „Trinkgel“), die zur Senkung von hohen Blutzuckerwerten oder bei Reizdarmsyndrom verwendet werden.

Zur Blutzuckersenkung bei Typ-2-Diabetes gab es Studien, die gezeigt hatten, dass zweimal 300 mg Gel in Kapselform pro Tag über die Dauer von acht Wochen zu einer deutlichen Senkung des Nüchternblutzuckerspiegels und des HbA1c und auch des Gesamtcholesterins geführt haben.

Trotz dieser „guten Nachricht“ denke ich, dass es für Diabetiker bessere natürliche blutzuckersenkende Substanzen gibt als Aloe Vera, vor allem im Hinblick auf die zuvor eingeblendeten Beschränkungen.

Äußerliche Anwendung

Die äußerliche Anwendung mithilfe des Gels bezieht sich in erster Linie auf Hautsymptomatiken. Hierzu gehören Verbrennungen, Wunden, Reizungen der Haut und Psoriasis. Ein länger andauernder Einsatz von Aloe Vera kann raue und rissige Haut geschmeidiger und weicher machen.

Alkoholextrakte von Aloe Vera haben sich bei beziehungsweise gegen Psoriasis bewährt. Es gibt Studien, die hier eine rund 82-prozentige Reduktion von Symptomen gezeigt haben. Die wundheilenden Eigenschaften beruhen auf desinfizierenden Wirkungen von Aloe Vera, kombiniert mit antibakteriellen, antiviralen, antimykotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften.

Aloe Vera und Nebenwirkungen?

Auch bei der äußerlichen Anwendung kann es zu unerwünschten Wirkungen kommen, wie zum Beispiel Brennen auf der Haut, Juckreiz und allergische Dermatitis. Vor allem Allergien gegen Aloe Vera sind bekannt.

Daher ist es empfehlenswert, vor einer Anwendung einen Hauttest an einer kleinen Stelle durchzuführen und abzuwarten, ob sich hier allergische Hautveränderungen zeigen. In einem solchen Fall ist von einer äußerlichen und erst recht oralen Anwendung abzusehen.

Einmal aufgetretene allergische Hautveränderungen durch Aloe Vera sind glücklicherweise reversibel, sofern man den Gebrauch einstellt.

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Dieser Beitrag wurde am 10.01.2023 erstellt.

Apfel (Malus domestica)

Der heutige Kulturapfel ist mit seinen hunderten Sorten das Zuchtergebnis aus wahrscheinlich 3 verschiedenen Arten, die schon in der Vor- und Frühgeschichte als Nahrungsmittel genutzt wurden.

Vorkommen
Der Kulturapfel ist heute weltweit verbreitet. Die geographische Herkunft der Stammpflanzen liegen in Asien.

Merkmale
Die bis zu 15 Meter hohen Bäume tragen ovale Blätter und bilden rispenartige Blütenstände aus. Die fünfzähligen Blüten weisen einen unterständigen Fruchtknoten auf, der in den Blütenstiel versenkt ist. Aus diesem triebbürtigen Gewebe bildet sich die Scheinfrucht, die den Fruchtknoten, also das spätere Kerngehäuse, umwächst.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Verwendung finden die frischen und getrockneten Scheinfrüchte, die auch als Mus, Kompott oder eingeweckt konserviert werden können. Die Erntezeit erstreckt sich je nach Sorte von Juli bis Oktober. Die Apfelschalen werden ebenfalls frisch oder getrocknet  für Zubereitungen herangezogen.

Inhaltsstoffe und Wirkung
Der Apfel ist ein hervorragender Vitamin-Lieferant (vor allem die Vitamine A, B, C und D) sowie eine gute Quelle von Mineralien und Spurenelementen. Hinzu kommt eine ganze Reihe von organischen Säuren (Apfel-, Gerb-, Milch- und Oxalsäure und Salizylsäure).  Der Apfel ist als Lebens- und Heilmittel für die Behandlung von Vitaminmangel geeignet, wobei der Vitamin-C-Gehalt besonders dem Skorbut vorbeugt. Die Salizylsäure des Apfels wirkt entzündungshemmend, weswegen Erkältungen, Gicht, Ekzeme, Arteriosklerose und rheumatische Erkrankungen durch den Verzehr gebessert werden. Die Wirkstoff-Kombination ist auch zur Blutreinigung gut geeignet.

Daneben enthält das die Scheinfrucht Ballaststoffe wie Pektine, die eine verdauungsregulierende Wirkung entfalten. Dabei kann der Verzehr sowohl Durchfall als auch Verstopfung lindern. Auch die Behandlung chronischer Greiztheit und Übergewicht können mit Äpfeln unterstützt werden.

Anwendung

Der Verzehr der frischen Äpfel (Mali fructus) ist die bevorzugte Anwendungsform, doch kann bei Halsentzündungen die Zubereitung von Bratäpfeln mit Honig sinnvoll sein. Der Tee aus Apfelschalen (Pericarpium Piri mali ) ist bei Erschöpfungszuständen und Gereiztheit angezeigt. Aus Apfelsaft kann Apfelessig hergestellt werden.

Apfelessig

Apfelessig ist ein traditionelles Heilmittel, welches aufgrund seiner mannigfaltigen Wirkungen in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt wird. Daneben gilt der Apfelessig auch als beliebtes Schönheitsmittel.

Grundlegendes zum Apfelessig
Schon Hippokrates, der als Begründer der modernen Medizin gilt, empfahl die Verwendung von Apfelessig. Auch die bekannte Ordensfrau und Äbtissin des Klosters Rupertsberg, Hildegard von Bingen, erwähnt in ihrer Heilkunde Obstessig. Dieser bietet eine optimale Zusammensetzung von lebenswichtigen VitaminenSpurenelementen, Mineralstoffen, Propin-, Milch-, Essig- und Zitronensäure sowie diversen Enzymen und Aminosäuren. Ballaststoffe wie Pektin und Pottasche gehören ebenfalls zu den Bestandteilen, von denen der menschliche Körper profitiert. Im Grunde gleichen die Inhaltsstoffe des aus Obst hergestellten Essigs genau denen des Ausgangsweins oder Mostes, aus dem er erzeugt wurde.

Einige der im Apfelessig enthaltenen Stoffe sind wichtige Bestandteile des menschlichen Organismus. Kalzium, welches zum größten Teil in Knochen und Zähnen gebunden ist, macht beispielsweise etwa 1,5 Prozent des Körpergewichts aus. Freies Kalzium dient unter anderem der Blutgerinnung, ist wichtig für die Funktionen von Muskeln und Nerven und wirkt allergischen Reaktionen entgegen.

Natrium ist für die Regulierung des Wasserhaushalts verantwortlich und spielt, ähnlich wie Kalium, eine große Rolle bei der Arbeit der Nerven und Muskeln. Eisen kurbelt die Blutbildung und den Sauerstofftransport an und beugt Anämien und einem Leistungsabfall vor.

Darüber hinaus entstehen beim Prozess der Essigherstellung Essigsäure, die bei der Verdauung von Kohlehydraten und Fetten hilft, Zitronensäure, welche dem Kohlehydratstoffwechsel zugutekommt und Propionsäure, der konservierende Eigenschaften zugeschrieben werden.

Apfelessig in der Heilkunde

Apfelessig wird als bewährtes Hausmittel bei den verschiedensten gesundheitlichen Problemen äußerlich und/oder innerlich, allein oder auch in Kombination mit Honig eingesetzt. Darüber hinaus wird er auch zum Abnehmen im Rahmen einer „Apfelessig-Diät“ empfohlen.

Die Wirkung von Apfelessig kann zwar nicht durch wissenschaftliche Beweise belegt werden, jedoch hat er sich aufgrund der langjährigen Erfahrungen in der Naturheilkunde bewährt. Er findet zum Beispiel Anwendung gegen Durchfall, Hautprobleme und Halsschmerzen.

Für innere Anwendungen (trinken) sollte der Apfelessig nicht unverdünnt eingenommen werden. Unverdünnt und in zu großen Mengen eingenommen kann der Essig zur Reizung von Magenschleimhaut und Speiseröhre führen. Zudem greift die Säure die Zähne an. Ein klassischer Apfelessig-Drink wird aus zwei Teelöffeln Honig, zwei Teelöffeln Apfelessig und einem Viertelliter Wasser zubereitet. Ob es besser ist, diese Mischung vor oder nach dem Essen zu trinken entscheidet sich vor allem danach, wie sensibel der Magen darauf reagiert.

Da die im Apfelessig enthaltene Essigsäure durch die im Körper ablaufenden Stoffwechselprozesse zu Wasser und Kohlendioxid umgewandelt wird, beugen die verbleibenden Mineralstoffe dank ihrer alkalischen Wirkung der Übersäuerung vor.

Bei Durchfall wird Apfelessig wegen seiner antibakteriellen, keimtötenden Wirkung eingesetzt. Hierbei sollte jedoch auf Honig verzichtet werden. Da der Essig den Stoffwechsel anregt, ist er auch bei Verstopfung hilfreich.

Halsschmerzen lassen sich mit Apfelessig natürlich bekämpfen, indem mit ½ Teelöffel Essig auf ein Glas Wasser gegurgelt wird. Zur Verstärkung der Wirkung können noch KamilleSalbei, Thymol oder Meersalz hinzugefügt werden.

Für äußere Anwendungen ist Apfelessig unverdünnt wirksam bei Insektenstichen und bei Juckreiz nach dem Kontakt mit Quallen.
Kühlende Essigumschläge helfen gegen Hautrötungen, wie sie beispielsweise durch Sonnenbrand ausgelöst werden. Für diesen Zweck werden ein Drittel Apfelessig mit zwei Dritteln Wasser gemischt.

Gegen Husten helfen Inhalationen mit einer Mischung aus ½ Liter heißem Wasser und 1/8 Liter Apfelessig. Hierbei sollten über dem Dampf unbedingt die Augen geschlossen bleiben.

Bei Hämorrhoiden können Sitzbäder mit Apfelessig Linderung bringen.

Die Wirkung von Wadenwickeln oder Brustwickeln (die zur Fiebersenkung, zum Beispiel bei Erkältungen, eingesetzt werden), soll sich mit einem Schuss Apfelessig noch verstärken. Solche Wickel sind auch als „Essigwickel“ bekannt.

Laut Pfarrer Kneipp helfen Essigstrümpfe gegen schlechte Durchblutung, Nervosität und Einschlafstörungen. Hierfür werden vier Teile lauwarmes Wasser mit einem Teil Apfelessig gemischt, Kniestümpfe aus Baumwolle darin eingetaucht, leicht ausgedrückt und angezogen. Diese sollten, eventuell mit einer warmen Decke zugedeckt, etwa eine Stunde einwirken.

Apfelessig für die „Schönheit“

Bei strapazierten Haaren kann Essigwasser als Spülung Anwendung finden. Durch die Säure wird die Schuppenschicht zusammengezogen. Das Haar erhält Festigkeit und Glanz. Hierfür werden 1/8 Liter Apfelessig und ½ Liter warmes Wasser gemischt und die Haare nach dem Waschen damit durchgespült. Eine Kur mit Apfelessig soll vorbeugend gegen Läuse helfen.

Die Durchblutung der Haut und die Erneuerung ihres Säureschutzmantels können durch Waschungen mit Apfelessig gefördert werden. Hierfür wird der Waschlappen in ein Gemisch aus zwei Esslöffeln Essig und einem Liter Wasser getaucht und der Körper von oben nach unten abgerieben. Dadurch wird die Haut nicht nur erfrischt, es werden auch alle Seifenreste entfernt. Außerdem wirkt der Obstessig eine Zeit lang wie ein Deo und hilft auch gegen starkes Schwitzen.

Bei fettiger Haut kann Apfelessig die Hautreinigung unterstützten. Der Essig wird im Verhältnis eins zu eins mit Mineralwasser vermengt und in ein sauberes Fläschchen oder ein anderes Gefäß umgefüllt. Die Haut sollte morgens und abends gleich nach dem Waschen damit gesäubert werden. Die milde Säure entzieht der Haut das überschüssige Fett. Sie fühlt sich geschmeidiger an und es bilden sich nicht so schnell Pickel.

Massagen mit einer Naturheilbürste oder einem Luffa-Handschuh, kombiniert mit einer Lösung aus Apfelessig und Wasser, sollen bei Cellulitis Besserung bringen. Hierzu wird die Haut nach dem Baden oder Duschen mit dem Handschuh oder der Bürste abgerieben und anschließend der Apfelessig „einmassiert“.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.

Arnika (Arnica montana)

In den deutschen Namen der Arnika kommt der heilsame Nutzen der stattlichen Blume zum Ausdruck: Genannt wird sie auch Bergwohlverleih, Wundkraut und Kraftwurz. Die auch als Gartenpflanze beliebte Staude wird zu äußerlich anwendbaren Zubereitungen verarbeitet.

 

Vorkommen
Die mitteleuropäische Art ist vor allem auf sauren Böden der montanen Stufe verbreitet. Arnika wächst bevorzugt auf moorigen   Alpenmatten und in Bergwiesen, aber auch in den lichten Wäldern der Täler. Daneben wird der Bergwohlverleih zur Gewinnung der Rohdrogen angebaut, auch in einigen außereuropäischen Ländern.

 

Merkmale
Die mehrjährigen Stauden mit unterirdischen Ausläufern erreichen eine Höhe bis 60 cm. Die gegenständigen, ungestielt am behaarten Stängel sitzenden, rund 10 cm großen Blätter sind länglich und stumpf zugespitzt geformt.

Daneben bilden die Blätter eine grundständige Rosette. Der bis 12 cm messende Blütenstand des Korbblütlers (Compositae) trägt ein zentrales rundes Polster mit gelben Röhrenblüten, die von einem Kranz von ebenfalls gelben Zungenblüten umgeben sind.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind die frischen und getrockneten, auch pulverisierten Blüten in Gestalt der ganzen Blütenkörbchen (Arnicae flos).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Wirkstoffe der Arnika sind Flavonoide, Sesquiterpenlaktone, ätherische Öle wie Thymol, organische Säuren wie Chlorogen- und Kaffeesäure sowie Cumarine. Die Kombination dieser Verbindungen vereinigt eine antibiotische und entzündungsdämpfende sowie schmerzlindernde Wirkung mit einem hemmenden Effekt auf die Blutgerinnung.

 

Anwendung
Ein Aufguss wird aus 20 g Arnika-Blüten mit 1 l Wasser hergestellt. Die Mischung koche man kurz auf und lasse sie abkühlen, bevor die Zubereitung mit Umschlägen auf betroffene Haut-Areale aufgebracht wird.  Empfehlenswert ist das bei unfallbedingten Verletzungen wie Quetschungen und Prellungen mit Hämatomen sowie bei Verstauchungen.

Hilfreich ist diese Anwendung auch bei Ödemen infolge von Knochenbrüchen und rheumatischen sowie arthritischen Beschwerden. Bei Insektenstichen, Abszessen und Furunkeln verschaffen Arnika-Umschläge ebenfalls Linderung.

Manchmal wird der Aufguss auch bei Schleimhautentzündungen im Nasen-, Rachen- und Halsbereich empfohlen. Dabei sollte es aber nicht zum Verschlucken der Lösung kommen. Dasselbe gilt für die Anwendung der Tinktur als Mundspülung.

Diese alkoholischen Auszüge sind als Fertig-Präparate erhältlich, die vor der Applikation ums Drei- bis Zehnfache mit Wasser  verdünnt werden müssen. Im Verhältnis 1:5 kann die Tinktur mit einer neutralen Salbe oder Lotion gemischt werden. Freilich kann man auch hier auf kommerzielle Produkte zurückgreifen.

Zu kaufen gibt es auch das Arnika-Öl. Selbst herstellbar ist es mit der Rohdroge und einem Trägeröl wie Leinöl in einem Verhältnis von 1:5. Das Öl vom Bergwohlverleih kann auch wie der Aufguss oder die verdünnte Tinktur direkt auf die Haut aufgetragen werden.

Die Empfehlungen zur oralen Aufnahme von Arnika-Tee oder der Tinktur müssen hier aufgrund zu erwartender Vergiftungserscheinungen abgelehnt werden. Es kann zu Magen- und Darmentzündungen sowie zu Herzrhythmus-Störungen kommen.

Auch Todesfälle nach der Einnahme größerer Mengen der Tinktur sollen schon vorgekommen sein. Einzig homöopathische Arnika-Mittel dürfen inkorporiert werden.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate von Arnika montana werden in der Potenz C30 zur Genesung vom Schlaganfall  eingesetzt. Hilfe bietet diese Anwendung bei nervöser Überempfindlichkeit und noch vorhandener Muskelschwäche.

 

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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2021 erstellt.

Artemisinin

Artemisinin

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Astragalus membranaceus

Astragalus membranaceus (früher Astragalus mongholicus), im Deutschen “Chinesischer Bocksdorn“ oder “Mongolischer Tragant“ genannt, gehört zu den 10 wichtigsten Pflanzen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dort und auch in der antiken arabischen Heilkunde galt und gilt die Pflanze als Mittel zur körperlichen Stärkung und zur Verlängerung des Lebens. Die Pflanze zählt zu den Schmetterlingsblütlern (Hülsenfrüchtler, Papilionaceae) und ist  daher mit Bohnen, Linsen und Erbsen verwandt.

 

Vorkommen
Die Heimat des Mongolischen Tragants ist China und die Mongolei.

 

Merkmale
Das Erscheinungsbild des Mongolischen Tragants erinnert an unsere heimischen wild wachsenden Wicken. Die mehrjährigen krautigen Stauden tragen gefiederte Blätter mit länglichen Teilblättern. Violett bis gelblich gefärbt sind die bis zu 3 Zentimetern langen zweiseiten-symmetrischen, röhrig ausgezogenen Blüten.

Aus ihnen entstehen die bis zu 4 Zentimetern lange Hülsenfrüchte. Die Pflanzen überdauern mithilfe von sprossbürtigen, unterirdischen Ausläufern, den sogenannten “Rhizomen“.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Die Rohdroge ist das frische oder getrocknete Rhizom. Fast immer ist dabei fälschlicherweise von “Tragant-Wurzel“  die Rede (“Astragali mongholici radix“). Korrekt wäre die Bezeichnung “Astragali mongholici rhizoma“. Manchmal werden auch die oberirdischen Pflanzenteile (Astragali mongholici herba) verwendet.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Hauptwirkstoffe sind 8 verschiedene Astragaloside, die zu den Saponinen gerechnet werden. Diese für den Mongolischen Tragant typischen Inhaltsstoffe, wirken entzündungshemmend, antiasthmatisch und antiallergisch. Wirk-Mechanismus ist die Hemmung der TH2-Helferzellen, wodurch die Aktivität der TH1-Helferzellen gefördert wird.

In diese Richtung wirken wohl auch die Polysaccharide, die zusätzlich die Fresszellen des Immunsystems (Makrophagen) zur verstärkten Aktivität anregen. Die Isoflavonoide der Pflanze fördern die Blutbildung durch die Erhöhung der Erythropoietin-Ausschüttung. Daneben wirkt der Rhizom-Extrakt antioxidativ.

Für die Lebensverlängerung verantwortlich gemacht wird die Verbindung Telomerase-Aktivator 65 (TA-65). Das Enzym Telomerase regeneriert im Zellkern die Chromosomen-Enden (Telomere), deren Abbau Teil des Alterungs-Prozesses darstellt. Die Wirksamkeit dieser zelleigenen Regeneration ist genetisch determiniert. TA-65 kann hier offenbar günstig eingreifen.

 

Anwendung
Trocken-Präparate vom Mongolischen Tragant sowie der Tee von den Rhizomen werden angewendet bei körperlicher Schwäche, Infekt-Anfälligkeit, Allergien, Stress-Symptomen, Diabetes und Herz-Kreislauf-Störungen. Daneben werden heilsame Wirkungen bei Leberschwäche und unterstützende Effekte in der Krebs-Therapie diskutiert.

 

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Dieser Beitrag wurde am 09.09.2021 erstellt.

Augentrost (Euphrasia officinalis)

Der Augentrost (Euphrasia officinalis) wird als Heilpflanze traditionell gegen Augenbeschwerden, aber auch als Magen- und Erkältungsmittel eingesetzt.

Vorkommen

In ganz Europa und Vorderasien ist Euphrasia officinalis auf halbtrockenen, mageren und sonnigen Wiesen zu finden, er kommt auch auf Fettwiesen gelegentlich vor. Die Verbreitung fällt in Südosteuropa noch etwas höher aus, weshalb die Pflanze in getrocknetem Zustand von dort importiert wird.

Merkmale

Die einjährige Pflanze mit kleinen, gezähnten Blättern wird bis 40 cm hoch und bildet weiße Blüten mit einem gelben Fleck und bläulichen, mittigen Adern aus.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Zur Ernte werden die Blätter (Foliae euphraisae officinalis) und Blüten (Florae euphraisae officinalis) im späten Frühjahr bis zeitigen Sommer gepflückt und anschließend luftgetrocknet.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die enthaltenen Drogen sind im getrockneten Gemeinen Augentrostkraut um ein Prozent Iridoidglykoside (Ixorosid, Aucubin, Euphrosid, Catalpol) und das Lignan Dehydrodiconiferylalkohol-4β-D-glucosid.

Auch sind Phenylpropanglykoside und Flavonoide bedeutsam, darunter Leucosceptrosid A und Apigenin-Glykoside, des Weiteren Gerbstoffe, Alkaloide und Phenolcarbonsäuren. Pharmakologisch wirksam hemmen die Iridoidglykoside die Prostaglandinbildung, was gegen Entzündungen wirkt. Die antibakteriellen Effekte beruhen auf den enthaltenen Flavonoiden und Phenolcarbonsäuren.

Die medizinische Nutzung des Augentrostes ist seit Jahrhunderten bekannt, die antike Medizin kannte ihn allerdings noch nicht. Europäische Heiler erwähnen ihn in Kräuterbüchern seit dem 16. Jahrhundert. Der Einsatz in der traditionellen Medizin erfolgt bei:

  • Augenbeschwerden wie Reizungen und Bindehautentzündungen
  • Magenbeschwerden
  • Husten und Heiserkeit
  • Heuschnupfen
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Hautproblemen

Anwendung

Der Tee aus den Rohdrogen wird innerlich angewendet. Der  kalte Aufguss dient zur Herstellung von Augenkompressen.

Homöopathie

In der Homöopathie kommt Augentrost bei den gleichen Beschwerden wie in der traditionellen Medizin zum Einsatz. Meist kommt die Potenz D6 – D12 zur Anwendung. Für die innere Anwendung kommen Globuli bei denselben Augenbeschwerden wie in der traditionellen Medizin zum Einsatz, auch gegen Entzündungen der Atemwege ist der Augentrost homöopathisch wirksam.

Die typischen Leitsymptome sind ein brennendes, sandiges Gefühl in den Augen, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit und eitriges Sekret in den Augen, zu dem sich milder Fließschnupfen gesellen kann. Homöopathisch wirksam sollen Globuli aus dem Extrakt des Augentrostes auch bei stechenden Kopfschmerzen sein.

Der Gattungsname leitet sich vom griechischen euphrasia (Wohlbefinden, Frohsinn) ab. Die deutsche Signaturlehre leitet von der Blütenzeichnung der Pflanze übrigens die Augensignatur ab.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.

Baldrian (Valeriana officinalis)

Baldrian als Heilpflanze ist fast jedem ein Begriff. Doch wie die Pflanze aussieht, wissen nur wenige Menschen. Dabei gedeiht sie auch als Kulturpflanze im Garten. Die Stauden werden auch als Katzenkraut oder Katzenwurzel, Stinkwurz oder Waldspeick bezeichnet.

Vorkommen

Baldrian stammt als Wildpflanze aus den klimatisch gemäßigten Zonen Europas und Asiens. Die Heilpflanze bevorzugt feuchte Wiesen und die Nähe zu Wasser. Sie wächst jedoch auch auf trockenen Böden. An die Lichtverhältnisse hat Baldrian ebenfalls keine besonderen Anforderungen. Der anspruchslose Echte Baldrian ist wild in Ebenen und im Gebirge bis in Höhen von zweieinhalbtausend Metern zu finden.

Merkmale

Baldrian wird bis zu einem Meter hoch, hat große Fiederblätter und kleine rötlich-weiße Blüten, die in rispenartigen Trugdolden vereinigt sind. Der Echte Baldrian ist eine kräftige und ausdauernde Pflanze mit einem kantigen und hohlen Stängel, der die unpaarig gefiederten Blätter trägt. Die rötlich-weißen Blüten verströmen einen süßlichen Duft haben. Echter Baldrian blüht ab Mai bis in den Sommer hinein.

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)

Als medizinische Droge dient die Wurzel des Baldrians (Valerianae radix), die im Oktober geerntet wird. Die Wurzel wird ausgegraben und gesäubert, die kleinen Wurzelfasern werden entfernt. Anschließend wird die Wurzel getrocknet. Erst jetzt entwickelt sich der charakteristische Geruch des Baldrians.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Baldrianwurzel wirkt beruhigend, Schlaf fördernd und krampflösend. Besonders die Valepotriate lindern Krämpfe und krampfartige Schmerzen. Für die beruhigende und Schlaf fördernde Wirkung ist nicht ein einzelner Inhaltsstoff der Wurzel verantwortlich. Untersuchungen haben ergeben, dass nur die Gesamtheit der Wirkstoffe der Baldrianwurzel den gewünschten Effekt hat.

Die Wurzel zählt im europäischen Raum zu den am häufigsten angewendeten pflanzlichen Zubereitungen, die als Beruhigungsmittel eingenommen werden. Gepulverte Baldrianwurzel oder eine Tinktur daraus sind Bestandteile vieler Fertigarzneimittel. Durch die Einnahme von standardisierten Fertigarzneimitteln bessern sich nervöse Reizzustände, Einschlafprobleme, Durchschlafprobleme und auch nervöses Herzklopfen. Gegen Einschlafstörungen trinke man zum Beispiel unmittelbar vor dem Zubettgehen 1-2 Tassen warmen Tee schluckweise.

Spastische Schmerzen des Magen- und Darmtraktes und der Gebärmutter werden ebenfalls gut gelindert. In den Wechseljahren und bei Beschwerden, die durch das prämenstruelle Syndrom ausgelöst werden, wirken Zubereitungen aus der Baldrianwurzel auf die Muskulatur entspannend. Gleichzeitig werden „seelische Verspannungen“ (vegetative Dystonie) gelöst. Auch bei längerer Anwendung der Baldrianwurzel als Beruhigungs- und leichtes Schmerzmittel wirkt die Heilpflanze nicht suchtauslösend.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten die beschrieben werden:
„Nervöse Erscheinungen“, die mit Angst und Krampfzuständen einhergehen: z. B. nervöser, einseitiger Kopfschmerz, Kopfschmerzen nach geistiger Überarbeitung, Blutandrang zum Kopf, Angst- und Krampfzustände, die durch Blähungen verursacht werden, nervöses Herzklopfen, Asthma, nervöse Magenbeschwerden oder -krämpfe, krampfartiges Erbrechen, Unruhe, nervöser Schwindel, nächtliches Aufschrecken der Kinder, Beschwerden der Wechseljahre.

Anwendung

Bei der Einnahme von Fertigarzneimitteln, die Baldrianwurzel oder Extrakte daraus enthalten, sollte die Anwendungsvorschrift des Beipackzettels befolgt werden. Ebenfalls sehr bewährt hat sich die Anwendung als „loser“ Tee. Dafür werden zwei Teelöffel Baldrianwurzel mit 250 Millilitern kochendem Wasser übergossen. Der Tee muss etwa 15 Minuten zugedeckt ziehen. Nun den Sud abseihen und langsam schluckweise trinken.

Ein weiteres Baldriantee-Rezept: Man nehme 10 g fein zerschnittene Baldrianwurzel auf 1 Tasse kaltes Wasser und lasse dieses 12 Std. stehen. Dann koche man kurz auf, lasse nochmals 10 Min. ziehen und seihe ab. Der so gewonnene Tee ist warm zu trinken.

Ein weiteres Baldriantee-Rezept: Man nehme 10 g fein zerschnittene Baldrianwurzel auf 1 Tasse kaltes Wasser und lasse dieses 12 Std. stehen. Dann koche man kurz auf, lasse nochmals 10 Min. ziehen und seihe ab. Der so gewonnene Tee ist warm zu trinken.

Baldriantinktur kann wie folgt herstellen:

  • 200 g fein zerschnittene Wurzeln werden mit 1 Liter reinem Alkohol angesetzt.
  • 160 g zerkleinerte Wurzeln und 10 g zerkleinerte Kalmuswurzeln werden mit 1 Liter reinem Alkohol angesetzt. Dieses lässt man 2-3 Wochen bei mäßiger Wärme stehen.

Zur Beruhigung und „Schlafförderung“ hat sich ebenfalls ein Baldrian-Bad bewährt. Für ein Vollbad müssen 100 Gramm Baldrianwurzel in einem Liter Wasser zwölf Stunden lang ausgezogen werden. Die abgeseihte Flüssigkeit wird ins Badewasser gegeben.
An Stelle des Baldriantees (wie oben beschrieben), kann man auch gegen die oben aufgeführten Beschwerden auch die Baldriantinktur verwenden. Man nimmt jeweils 10-30 Tropfen Baldriantinktur auf etwas Zucker.

Es ist ratsam, nach 2-3 Wochen statt Baldrian Melisse oder Raute anzuwenden und später wieder Baldrian zu nehmen. Nach längerer Anwendung kann nämlich die Wirkung des Baldrians schwächer werden und u. U. gegenteilig werden. – Weil Baldrian etwas verstopfend wirkt, empfiehlt es sich, täglich 1 Tasse Tausendgüldenkraut-Tee zu trinken.

Baldrianöl kann man zur Massage bei Muskelkrämpfen verwenden.

Bei Unterleibskrämpfen wurde in früheren Zeiten auch Einlauf mit Baldrian Tee gemacht. Selbstverständlich muss der Tee auf Körpertemperatur abgekühlt sein.

Homöopathie

Das homöopathische Mittel Valeriana officinalis wird aus der getrockneten Wurzel hergestellt und bei nervösen Herzbeschwerden, Überreiztheit, bei klimakterischen Beschwerden, Kopfschmerzen und bei Schlafproblemen eingesetzt.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.05.2021 aktualisiert.

Basentee

Basentee ist eine Kräutermischung, die der Entsäuerung und Entschlackung des Körpers  dienen soll.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Basentee besteht aus: Ingwer-Rhizomen (Zingiberis rhizoma), Süßholzwurzeln (Glyzyrrhizae radix), Zimt (Cinnamomi cortex),  Fenchelfrüchten (Foeniculi fructus), Goldrutenblüten und Goldrutenkraut (Solidagi flos und Solidagi herba), Lindenblüten (Tiliae flos), Birkenblättern (Betuae foilium) Brennnesselblättern (Urticae folium) und  Malvenblüten (Malvae folium).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die zahlreichen sekundären Pflanzenstoffe des Kombi-Präparates lösen saure Stoffwechselrückstände besonders aus dem Bindegewebe. Dort lagern sich die sauren Verbindungen in besonders starkem Maße ab. Stoffwechselschlacken werden ebenfalls in wässrige Lösung gebracht. Dann können die schädlichen Bestandteile ausgeschieden werden.

 

Anwendung
Man trinke im Rahmen einer mindestens dreimonatigen Kur 1 Liter Basentee am Tag. Zusätzlich sollten zweieinhalb Liter reines Wasser getrunken werden, um die Arbeit der Nieren zu unterstützen.

Optimal wirkt die Kur, wenn säurebildende Lebensmittel gemieden oder nur sehr gering verzehrt werden. Dazu zählen Kohlenhydrate, insbesondere Zucker, Fleisch und Wurst sowie Milch- und Milch-Produkte.

Empfehlenswert ist Basentee zur optimalen Flüssigkeitsversorgung während einer Heilfastenkur.

 

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Dieser Beitrag wurde am 09.09.2021 erstellt.