Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze gepresst und gilt als eines der wertvollsten Speiseöle.
Anders als das Harz der Hanfpflanze enthält der Samen keine erwähnenswerten Mengen an dem psychoaktiven THC (Tetrahydrocannabinol), das zur Gruppe der rund 60 Cannabinoide der Hanfpflanze zählt. Die meisten dieser sekundären Pflanzenstoffe wirken zwar auf das Nervensystem, allerdings nicht über den Weg derselben Rezeptoren wie THC. Daher erzeugen sie auch keinen Rausch und keine Sucht. Deswegen hat Hanföl also keinerlei „Drogen-Wirkung“.
Achtung! Der Unterschied: Hanföl und Haschischöl
Man darf deshalb Hanföl nicht mit Haschischöl verwechseln. Haschischöl wird nämlich aus dem Harz der Pflanze gewonnen und ist somit weniger ein Öl als ein Harzextrakt. Von diesem Haschichöl ist im folgenden Artikel nicht weiter die Rede, hier geht es nur um das völlig harmlose und sehr gesunde Hanföl für die Küche. . Zu unterscheiden sind Hanföl und Haschischöl auch von der dritten Variante: das Hanfextraktöl, das aus den Blüten der Hanfpflanze gewonnen wird.
Übrigens: Auch aus den Blättern der Hanfpflanze kann Öl gewonnen werden. Dieses zählt allerdings zu den ätherischen Ölen und ist nicht als Speiseöl gedacht.
Hanföl für Ihre Gesundheit
Hanföl ist in der Küche vielseitig einsetzbar und so gesund wie kein anderes Speiseöl.
Der unterschiedliche Geschmack, von kräuterartig bis nussig, ist bei Hanföl keine Seltenheit. Gekühlt und dunkel gelagert, kann es über mehrere Monate aufbewahrt werden. Zum Würzen von Speisen und Salaten sowie als Brotaufstrich ist es als Speiseöl sehr gut geeignet. Zum Dünsten und Dämpfen von Speisen kann es ebenfalls genutzt werden, denn bei diesen schonenden Garmethoden bleiben die essenziellen Fettsäuren weitgehend erhalten. Allerdings ist es zum Braten und Frittieren unbrauchbar, da bei hohen Temperaturen die Fettsäuren zerfallen.
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Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind es auch, die das Hanföl so wertvoll machen. Denn vor allem der hohe Anteil an essenziellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist bemerkenswert. Das Verhältnis liegt beim Hanföl etwa bei 3:1 (Omega 6 : Omega 3), was genau dem Verhältnis entspricht, das für Menschen optimal ist (empfohlen wird 2:1 bis 5:1).
Besonders geschätzt sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linolsäure, Alpha-Linolensäure und Gamma-Linolensäure. Die essenziellen Fettsäuren (also Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sondern über die Nahrung aufnehmen muss) machen Hanföl vor allem auch für Vegetarier und Veganer wertvoll: Sie können auf diese Weise ihren Bedarf an Omega-3- Fettsäuren decken, die sonst vor allem in tierischen Produkten wie Seefisch vorkommen.
Belastung mit Cadmium?
Die im Hanföl enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe tragen ebenfalls zu einer guten Gesundheit bei. Hanföl ist reich an Eisen, Magnesium und Kalzium, auch enthält es viel Mangan und Zink. Außerdem findet sich Vitamin E und Beta-Carotin (die Vorstufe des Vitamins A) in größerer Menge im Hanföl. Da in den Samen auf der anderen Seite aber auch recht hohe Mengen an Cadmium gemessen wurden, empfehlen Fachleute, es nicht übermäßig zu verwenden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23088580).
Allerdings ist der Gehalt an Cadmium in dem Hanföl aber vor allem auf die Belastung des Bodens zurückzuführen. Da es in vielen Düngemitteln und Pestiziden enthalten ist, gelten biologisch angebaute Hanfpflanzen als weitaus weniger mit Cadmium und anderen Schwermetallen belastet.
Ich empfehle deshalb, Hanföl in Bio-Qualität zu kaufen, dann brauchen Sie sich auch über die Menge der Schwermetalle und anderer Rückstände keine Gedanken zu machen. Wer etwas Gutes für seine Gesundheit tun will, sollte einen bis zwei Esslöffel Hanföl pro Tag verzehren.
Hanföl in Medizin und Körperpflege
Nicht nur in der Küche ist Hanföl anwendbar. Das Öl bewährt sich auch immer mehr in der Medizin und in der Körperpflege. In verschiedenen Bereichen angewendet, erkennt man immer mehr Vorteile der Hanfpflanze.
Sowohl die äußere als auch die innere Anwendung ist möglich. Hanföl enthält entzündungshemmende Stoffe, kann zur Zellregeneration beitragen und die Gehirnfunktionen optimieren. Auch auf die Haut hat es vielseitige positive Wirkungen:
Hautpflege
Dank seiner vielen ungesättigten Fettsäuren verhilft Hanföl in Form von Seifen, Körpercremes, Shampoos und Duschgels der Haut zu Geschmeidigkeit und Gleitfähigkeit. Diese Fettsäuren lindern Probleme bei trockener Haut und kompensieren deren Alterungsprozess.
Zur Hautpflege wird das Hanföl äußerlich angewendet, entweder in Form der schon genannten Kosmetika oder einfach direkt auf den betroffenen Hautstellen. Massieren Sie das Öl dort einfach sanft ein. Auch als Badezusatz kann das Hanföl sehr hilfreich und wohltuend für die Haut sein. Und schließlich können Sie sich natürlich auch Kosmetika nach Ihren Bedürfnissen selbst herstellen.
Neben Hautproblemen gibt es weitere Indikationen für eine Einnahme von Hanföl, beziehungsweise besonders der ungesättigten Alpha- und Gamma-Linolenfettsäuren:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewirken etwa fünf Teelöffel Hanföl eine Abnahme der erhöhten LDL- und Cholesterinblutwerte. Auch in Tierversuchen wurde die cholesterinsenkende Wirkung des Hanföls bestätigt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18418423).
Herzinfarkt
Außerdem wird das Risiko auf plötzlichen Herztod nach einem Herzinfarkt rapide gesenkt. Gleichzeitig scheint Hanföl einer Ischämie (Minderdurchblutung eines Gewebes) vorzubeugen. Dies konnte bisher allerdings nur an Ratten gezeigt werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17122327).
Entzündungen
Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Fettsäuren des Hanföls können eine deutliche Reduktion der rheumatoiden Arthritis bewirken, ohne Nebenwirkungen hervorzurufen.
Prämenstruelle Symptome
Außerdem kann man damit auch prämenstruelle Symptome bei Frauen deutlich verbessern, weil es Hormonstörungen beseitigen hilft. Aus dem gleichen Grund ist es für Frauen in den Wechseljahren hilfreich: Es lindert viele der typischen Beschwerden, wenn es täglich eingenommen wird.
Hochwertiges Hanföl kaufen und lagern
Achten Sie beim Kauf von Hanföl unbedingt auf die Qualität: Damit die essenziellen ungesättigten Fettsäuren in dem Öl der Pflanze erhalten bleiben, müssen die Samen besonders schonend verarbeitet werden.
Beim Pressen in einer Ölmühle sollten Temperaturen von 60 °C nicht überschritten werden (Kaltpressung). Das Öl hat dann eine grün-gelbliche Farbe, was auf den Anteil an Chlorophyll und Carotinoiden hinweist. Waren die Temperaturen höher, so ist das Hanföl wesentlich dunkler. Dieses dunkle Öl hat dann viel von seinen gesundheitlichen Vorteilen (und seinem feinen Geschmack) eingebüßt.
Auch die Aufbewahrung ist wichtig: In dunkle Gläser abgefülltes Hanföl ist vor Sonneneinstrahlung geschützt. Dies ist ebenfalls wichtig, da auch das Licht die empfindlichen Doppelbindungen der Fettsäuren zerstören kann. Füllen Sie das Öl notfalls in eine dunkle Flasche um, wenn es nicht sowieso in einer solchen geliefert wird.
Hanfextraktöl hat wertvolle Cannabinoide
Im Gegensatz zum Hanföl aus den Samen beinhaltet das Hanfextraktöl aus den Blüten der Hanfpflanze fast das ganze Spektrum der Cannabinoide. Nur das Rausch und Sucht erzeugende THC ist nicht Bestandteil des Öles. Der für die medizinische Anwendung bedeutendste Wirkstoff ist das Cannabidiol (CBD). Auch CBD imitiert wie das THC Neurotransmitter, jedoch erfolgt die Wirkung auf andere Rezeptoren als das umstrittene Rauschmittel. Cannabidiol interagiert mit den CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems (ECS), das von den im Körper produzierten Encannabinoiden gesteuert wird (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4604191/). CBD bindet auch an den Cannabinoid-Receptor GPR55 und lindert auf diese Weise Schmerzen.(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21683763).
Hanfextraktöl kann mit seinem Gehalt an CBD auch die Nebenwirkungen der Chemotherapie bekämpfen. Die während der Krebsbehandlung auftretende Übelkeit verschwindet oder wird erträglicher (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK425767/). Sogar im psychiatrischen Bereich kommt der sekundäre Pflanzenstoff zum Einsatz. Indikation sind hier akute Schübe während einer schizophrenen Grunderkrankung. Manische Episoden und Halluzinationen können mit CBD behandelt werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22716160).
An dieser Stelle müssen auch mögliche Nebenwirkungen von CBD erwähnt werden, die zwar sehr selten sind, aber beachtet werden sollten. Manchmal treten Gereiztheit oder Letargie auf. Der Appetit kann erhöht oder vermindert sein. Interaktionen von CBD mit dem Hormonsystem können bei längerer Einnahme nicht ausgeschlossen werden. Gelegentlich wird eine geschwächte Körperabwehr durch den Verzehr von Hanfextraktöl erwähnt. Die Präparate eignen sich nicht für Schwangere und Kinder.
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Beitragsbild: fotolia.com – Elroi
https://www.heilpflanzen-lexikon.com/wp-content/uploads/2025/09/hanf-hanfoel-fotolia_180129844_Elroi.jpg407610S.St.https://www.heilpflanzen-lexikon.com/wp-content/uploads/2021/04/logo2.pngS.St.2025-09-03 16:46:082025-09-03 16:46:08Hanföl und Hanfextraktöl: Öle aus der Hanfpflanze
Der Kratom-Baum (Mitragyna speciosa) gehört zur Gattung der Mitragyna aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Insgesamt sind sechs Arten in Asien und Malesien verbreitet und weitere vier Arten, die in Afrika heimisch sind.
Die Kratom-Blätter werden frisch oder getrocknet als „Rauschmittel“ oder auch als Arzneimittel in der traditionellen asiatischen Medizin verwendet. Der wichtigste Wirkstoff von Kratom ist ein Alkaloid mit dem Namen Mitragynin, welches bis zu 66 Prozent der gesamten in der Pflanze enthaltenen Alkaloide ausmacht. Ein weiterer aktiver Wirkstoff ist Hydroxymitragynin mit einer Häufigkeit von zwei Prozent.
Beide Wirksubstanzen interagieren hauptsächlich mit verschiedenen Opioidrezeptoren, was ihren Indikationsbereich bestimmt. Es liegt natürlich auch die Vermutung nahe, dass die Interaktion mit den Opioidrezeptoren zu Abhängigkeit und Suchtverhalten führen könnte, wie man dies von Heroin und ähnlichen Substanzen her kennt.
Traditionelle Verwendung
In den Regionen, in denen die Pflanze wächst, wird Kratom in der traditionellen Medizin verwendet [1]. Die Blätter werden gekaut, um Schmerzen im Bewegungsapparat zu lindern und Energie, Appetit und sexuelles Verlangen zu steigern, ähnlich wie bei Khat und Coca. Die Blätter oder Extrakte daraus werden zur Wundheilung und als Lokalanästhetikum, sowie zur Behandlung von Husten, Durchfall und Darminfektionen verwendet. In Thailand werden sie auch als Mittel zur Entwurmung des Darms eingesetzt.
Kratom wird häufig von Arbeitern in mühsamen oder monotonen Berufen verwendet, um Erschöpfung zu vermeiden, sowie als Stimmungsaufheller und Schmerzmittel. In Thailand wurde Kratom „als Snack zum Empfang von Gästen verwendet und war Teil der rituellen Verehrung von Ahnen und Göttern“ [2].
Das Kraut ist bitter und wird in der Regel mit einem Süßungsmittel kombiniert.
Kratom gegen Heroin-/Opiumsucht?
Wie es ausschaut, sind das Abhängigkeitspotenzial und die Nebenwirkungen von Kratom ungleich geringer als die von anderen Opioiden, was diese Substanz weniger gefährlich erscheinen lässt. Daher behaupten die Kratom-Freunde, dass Kratom bei Heroin-Abhängigkeit zum Beispiel eine therapeutische Alternative sei. Aber wirklich gute Studien, auf denen sich solche Aussagen stützen könnten, scheint es dagegen nicht zu geben.
Zwei Fakten stechen hier allerdings ins Auge:
A. Von Seiten der Schulmedizin wird man nicht müde, Kratom als potentiell gefährlich und unsicher darzustellen. Als Beispiele für eine solche „Gefährlichkeit“ sind Todesfälle nach Genuss von Kratom zitiert worden, wie zum Beispiel in einem Statement der FDA [3] von Februar 2018. Hier hatte man es mit 36 Todesfällen zu tun, wobei es keine Angaben dazu gab, in welchen Zeitraum diese Fälle beobachtet wurden.
Im Juni 2022 schlug dann die Mayo Klinik [4] zu, indem sie behauptete, dass Kratom „unsicher und ineffektiv“ sei. Der Bericht zitierte hier 1800 „Fälle“ in einem Zeitraum von 2011-2017, Todesfälle mit eingeschlossen. Danach kommt eine Liste von „Nebenwirkungen“, die bei diesen 1800 Fällen beobachtet wurden.
B. Dagegen gibt es weniger panische Verurteilungen von Kratom, wie zum Beispiel ein Bericht des NIH (National Institute on Drug Abuse) [5] von März 2022, der zu bedenken gibt, dass laut Untersuchungen im eben zitierten Zeitraum zwischen 2011 und 2017 nur elf Todesfälle berichtet wurden. Und der Bericht gibt ehrlicherweise zu, dass für den gleichen Zeitraum mehr als 200.000 Menschen in den USA an opioidbedingten Überdosierungen verstarben.
Es stellt sich also die Frage, ohne die elf Todesfälle relativieren oder beschönigen zu wollen, warum wieder einmal eine minimale Anzahl an Todesfällen elefantenmäßig aufgeblasen wird, dagegen die schiere Flut von opioidbedingten Todesfällen vernachlässigt oder sogar geleugnet wird?
Der gleiche NIH Bericht unterstreicht eine weitere wichtige Tatsache, die von Schulmedizin und ihren Freunden praktisch überhaupt nicht berücksichtigt wird: Es ist inzwischen bekannt, dass die Menschen, die Kratom konsumieren, in der Regel gleichzeitig auch andere Rauschgifte und/oder verschreibungspflichtige Medikamente aufgrund chronischer Erkrankungen zu sich nehmen. Der Bericht sagt: „Fallberichte deuten darauf hin, dass der Konsum von Kratom mit anderen Substanzen mit schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen wie Tod und Leberproblemen verbunden ist.“
Das wiederum bedeutet, dass die Ursachen der Todesfälle, die von der Schulmedizin kritiklos und reflexartig Kratom zugewiesen werden, möglicherweise auch den gleichzeitig konsumierten Medikamenten oder Suchtmitteln zugeschrieben werden kann.
Ist damit Kratom sicher und effektiv?
So viel dürfte bislang klar sein: Kratom ist sicherer und effektiver als die Suchtmittel, die von der Pharmaindustrie bislang für die Bevölkerung verfügbar gemacht wurden und die weitaus mehr als „nur“ elf Todesfälle in sechs Jahren produzierten:
Der Gipfel dieser mürben Betrachtungsweise scheint jetzt die Flut an Nebenwirkungen und Todesfällen nach Gabe der „Coronaimpfungen“ zu sein, wo in einem Zeitraum von ca. 1,5 Jahren über 1,5 Millionen Nebenwirkungen und über 30.000 Todesfälle in VAERS eingegangen sind und die Schulmedizin sich dennoch weigert, bei diesen Zahlen einen Zusammenhang zu sehen. Aber elf Tote in sechs Jahren unter Kratom soll dann der Beweis sein, dass Kratom unsicher und uneffektiv sei?
Keine Studien?
Doch, es gibt Studien. Es gibt aber keine klinischen Studien, wo Kratom Patienten, zum Beispiel Sucht-Patienten oder Schmerz-Patienten, gegeben und dessen Wirksamkeit gegen Placebo untersucht wurde. Es gibt etliche Tier-Studien, mit deren Hilfe die Wirksubstanzen von Kratom isoliert und identifiziert wurden, was nur bedingt etwas über eine therapeutische Wirksamkeit bei Menschen aussagt.
Es dürfte auch wenig Hoffnung geben, dass solche Studien durchgeführt werden. Denn eine natürliche Substanz wie Kratom lässt sich nicht patentieren und damit nicht so viel Geld verdienen wie dies bei den patentierten pharmakologischen Substanzen der Fall ist. Und bei der Therapie von Suchterkrankungen möchte die Schulmedizin auch keine Konkurrenz durch alternative Verfahren haben, besonders wenn letztere besser und nebenwirkungsärmer sein könnten.
Genau das scheint auch für Kratom zuzutreffen. Denn Kratom scheint nicht per se das zu machen, was man ihm vorwirft, nämlich eine Sucht aufzubauen. Die kritische Substanz, die für eine Ausbildung von Sucht bei Kratom infrage kommt, ist das Hydroxymitragynin. Es ist ein wirksamer Opioid-Agonist, der eine schnelle Wirkung hervorruft, die Wirkung von Morphin zu ersetzen vermag und daher ein ähnlich hohes Suchtpotenzial beinhaltet. Ein wichtiger Unterschied zu anderen Opioiden ist, dass Hydroxymitragynin keine ausgeprägte Atem-Suppression verursacht.
Ein weiterer wichtiger Tatbestand, der gerne übersehen wird und daher oft unbekannt ist, ist die Tatsache, dass frische Extrakte von Kratom überhaupt kein Hydroxymitragynin enthalten. Dies entsteht erst nach der Trocknung der Kratom-Blätter. Die Ursache für das späte Entstehen von Hydroxymitragynin ist bislang Gegenstand von Spekulationen. Man vermutet hier oxidative Prozesse oder klimatische oder bakterielle Ursachen in Abhängigkeit von der Region, wo die Pflanze beheimatet war.
Und das wiederum bedeutet, dass der Gebrauch von frischen Blättern zur Zubereitung von Tee, Extrakten etc. das Risiko der Entstehung von Suchtverhalten praktisch beseitigt.
Dementsprechend „bunt“ sieht auch das Regelwerk in Bezug auf Legalität von Kratom in verschiedenen Ländern aus. In den USA scheint es Staaten zu geben, die Kratom legalisiert haben, während in anderen Staaten der Gebrauch und Handel illegal ist.
In den meisten südostasiatischen Staaten ist Kratom illegal, ebenso in Australien, Neuseeland, Kanada und einigen europäischen Staaten wie Dänemark, Litauen, Lettland, Polen, Rumänien, Schweiz, Italien, Frankreich, Großbritannien, Schweden etc.
In Deutschland, laut Wikipedia, sind „Handel, Besitz und Konsum nach derzeitiger Rechtslage grundsätzlich erlaubt“. Der Grund hierfür ist, dass Kratom in Deutschland nicht als Arzneimittel angesehen wird und daher nicht unter das Arzneimittelgesetz fällt. Eine ähnliche Rechtslage scheint es auch in Österreich zu geben.
In Thailand jedoch gab es im Jahr 2021 eine kleine Wende. Hier wurde Kratom vollkommen legalisiert, wie die „Bangkok Post“ verlautbarte [6]. Das hatte unter anderem auch dazu geführt, das in Thailand über 12.000 wegen Kratom-Besitz verurteilte Gefängnisinsassen rehabilitiert und freigelassen wurden.
Weiter erfahren wir aus diesem Beitrag Folgendes:
„Kratom hat sowohl opioid- als auch stimulanzienähnliche Wirkungen und wird schon seit langem in fast allen Regionen des Landes verwendet. Bauern beispielsweise kauten auf den Blättern der Pflanze, um ihre Energie bei der Feldarbeit zu erhalten. Die Pflanze wird von den Einheimischen seit langem zur Linderung von Magenschmerzen, Husten und Diabetes verwendet.“
Da erhebt sich natürlich die grundsätzliche Frage: Wenn so ein fürchterliches Mittel, wie Kratom, die Menschen in Scharen in die Abhängigkeit treibt und massenhaft Todesfälle (elf in sechs Jahren in den USA) produziert, warum unternimmt dann Thailand diesen „unverantwortlichen Schritt“, Kratom zu legalisieren? Sind die Thailänder verrückt geworden?
Endlich eine Studie mit Menschen
Manchmal kommt die Hilfe aus Bereichen oder Institutionen, die man nicht unbedingt auf dem Radar hat. In diesem Fall ist es die Johns Hopkins Universität und ihre medizinische Abteilung [7].
Der entsprechende Beitrag entstand März 2020 und trägt den vielversprechenden Titel:
„Natürliches Kraut Kratom kann therapeutische Wirkungen und ein relativ geringes Potenzial für Missbrauch oder Schaden haben, laut einer Benutzerumfrage“
Wie aussagekräftig ist eine „Benutzerumfrage“? In diesem Fall nahmen knapp 2800 Kratom-Benutzer an der Umfrage teil, was zumindest für statistische Aussagekraft der gegebenen Antworten sorgt. Und so sieht die grafische Darstellung der Resultate aus:
Diese Darstellung gibt einen Einblick in mögliche Schädigungen oder Suchtpotenzial von Kratom. Interessant auch der Standpunkt der Autoren, die im Gegensatz zum Mainstream der Schulmedizin der Auffassung sind, dass das Ergebnis dieser Umfrage keinen Grund für eine Verbannung von Kratom und dessen Handel liefere.
Und so sehen die Fakten in einer schnellen Übersicht aus:
„Mangelnde Sicherheitsstudien und mangelndes Wissen über die Nebenwirkungen des pflanzlichen Nahrungsergänzungsmittels Kratom erfordern Forschung und Regulierung, aber kein vollständiges Verbot, so die Umfrageergebnisse.“
Die Autoren geben hier zu Protokoll, dass der Mangel an Studien zwar zur Vorsicht mahnt, aber kein Grund ist, Kratom in einer Art „Vorverurteilung“ zu einer gefährlichen Substanz zu erklären. Ich würde auch behaupten wollen, dass dies mit der von der Schulmedizin immer vielbeschworenen Evidenz nicht zu vereinbaren ist.
Das, was an aktuellen Fakten vorliegt, beruht nicht auf kontrollierten Studien sondern auf Fallbeispielen. Es gibt hier Berichte von Halluzinationen, Krampfanfällen und Leberschäden, die allerdings die absolute Ausnahme und nicht die Regel sind. Dazu kommt, dass diese wenigen Nebenwirkungen in der Regel in Kombination mit dem Genuss von Alkohol und Medikamenten beobachtet wurden.
Dr. Albert Garcia-Romeu von der medizinischen Abteilung der Johns Hopkins Universität und Leiter dieser Befragung folgert aus den gewonnenen Ergebnissen, dass Kratom nicht in die Kategorie der „harten Drogen“ gehöre, da hier ein relativ geringes Suchtpotenzial durch die Substanz vorliegt und es medizinische Anwendungen gäbe, wie zum Beispiel zur Schmerzbehandlung und zum Einsatz bei Entzugssymptomen.
Er sieht die Überreaktion seitens der Schulmedizin als ein Resultat von Panikmache, da Kratom Eigenschaften genau der Opioide mit sich bringt, die seit einer Reihe von Jahren eine „Opioid-Epidemie“ in den Staaten verursachen.
Der Beitrag beruft sich dann noch auf eine 2015 erschienene Studie aus Thailand, leider ohne Quellenverzeichnis. Diese Studie hatte gezeigt, dass es möglich ist, mit Kratom erfolgreich Suchterkrankungen zu therapieren.
In der vorliegenden Umfrage (siehe Schaubild oben), mit 2798 Teilnehmern, lag das durchschnittliche Alter bei 40 Jahren. 84 Prozent der Teilnehmer hatten eine höhere Ausbildung (Universität, Fachhochschule etc.).
91 Prozent der Teilnehmer nahmen Kratom, um Schmerzen im Rücken, in den Schultern und Knien zu lindern, 67 Prozent gegen Unruhe und 65 Prozent gegen Depressionen.
Etwa 41 Prozent der Befragten gaben an, Kratom zur Behandlung von Opioid-Entzug einzunehmen, und von denjenigen, die es zum Opioid-Entzug einnahmen, gaben 35 Prozent an, mehr als ein Jahr lang keine verschreibungspflichtigen Opioide oder Heroin zu nehmen.
Zur Frage des Abhängigkeitspotenzials von Kratom fand die Umfrage heraus, dass weniger als drei Prozent die Kriterien für eine mittelschwere oder schwere Substanzmissbrauchsstörung erfüllten, dagegen etwa 13 Prozent teilweise Kriterien für eine kratombezogene Substanzmissbrauchsstörung erfüllten. Dies ist vergleichbar mit etwa 8-12 Prozent der Personen, denen Opioid-Medikamente verschrieben wurden und die abhängig wurden, so die Statistiken des Nationalen Instituts für Drogenmissbrauch (NIDA) der USA.
Oder mit anderen Worten: Wer Kratom ein ernst zu nehmendes Abhängigkeitspotenzial zu schreiben möchte, der darf nicht das Abhängigkeitspotenzial der Opioid-Medikamente der Schulmedizin ausblenden, es sei denn, diejenigen haben eine Pharma-Agenda.
Dr. Garcia-Romeu führt weiter aus, dass verschriebene und illegale Opioide das Risiko von tödlichen Überdosierungen in sich tragen, was seinen Ausdruck in mehr als 47.000 Toten durch Überdosierungen in 2017 in den USA fand. Zum gleichen Zeitpunkt sind weniger als 100 Kratom-Todesfälle dokumentiert worden, die alle in einem Zusammenhang mit der Einnahme von weiteren Drogen standen bzw. sich in einem Zusammenhang mit schweren chronischen gesundheitlichen Störungen ergaben.
Zu den Nebenwirkungen: Es zeigten sich 1,9 Prozent der Teilnehmer mit Nebenwirkungen, die eine medizinische Behandlung notwendig machten. Das waren Entzugserscheinungen wie Unruhe, Reizbarkeit, Depressionen oder Schlafstörungen, wenn die Wirkung von Kratom nachließ. Weniger als zehn Prozent der Teilnehmer berichteten von merkbaren Entzugserscheinungen.
Trotz dieser relativ guten Ergebnisse plädieren die Autoren für eine Kontrolle durch die Behörden. Grund hierfür ist die Gefahr von gefährlichen Zusatzstoffen und Dosierungsproblemen. Sie vergleichen dies mit einem Glas Bier, in das man heimlich einen Schuss Schnaps zugegeben hat.
Fazit
Kratom ist eine interessante Pflanze, die bei der Therapie von Suchterkrankungen und Schmerzen vielversprechend zu sein scheint. Aber gerade hier läuft die Schulmedizin Sturm, weil ihr hier möglicherweise unbequeme Konkurrenz ins Haus weht. Und der umsatzmäßig sehr interessante Pharmamarkt in diesem Bereich würde möglicherweise durch Kratom auch empfindlich leiden.
Also macht man das, was man bei der Pharma und in der Schulmedizin am besten kann: Man bläst einige Nebenwirkungen des Konkurrenten auf Elefantengröße auf und reduziert die elefantengroßen Nebenwirkungen der eigenen Produkte auf die Größe einer Mücke. Und wo das nicht geht, werden die unbequemen Fakten einfach ignoriert.
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Früher hieß er noch Lentinus edodes. Da wurde dieser Heilpilz noch der Familie der „Ritterlingsartigen“ zugeordnet.
Aber erst vor wenigen Jahren entdeckten die Wissenschaftler aufgrund von Genanalysen, dass es sich bei Lentinula edodes, so der richtige Name heute, um eine eigene Familie handelt, nämlich die der „Schwindlingsartigen“. Der eingedeutschte Name für diesen Pilz lautet „Pasaniapilz“. Die Japaner nennen ihn „Shiitake“, ein Name, der Pilz- und Heilpilzliebhabern nicht ungeläufig ist.
Wildwachsend kann man diesen Pilz noch in China und Japan finden. Da er sich aber relativ leicht züchten lässt, kommen die meisten zum Kauf angebotenen Lentinula Pilze aus Zuchtbetrieben. Lentinula ist der nach dem Champignon meist angebaute Speisepilz überhaupt. Aber nicht nur die Köche schätzen diesen Pilz. Auch die traditionelle Medizin in Asien benutzt diesen Pilz seit mehr als zwei Jahrtausenden zur Behandlung von Erkrankungen und Förderung der Gesundheit.
Obwohl ich nicht auf die Vorzüge von Lentinula in der Kochkunst eingehen möchte, komme ich nicht an einer besonders interessanten Charaktereigenschaft dieses Pilzes vorbei: Er besitzt die Geschmacksqualität umami. Dies ist der fünfte über die Zunge spürbare Geschmack neben süß, salzig, bitter und sauer. Normalerweise wird dieser Geschmack durch Glutamat erzeugt, indem spezielle Rezeptoren für Geschmack auf der Zunge aktiviert werden. Diese Geschmackseigenschaft ist mitbestimmend für die Wahrnehmung von eiweißreichen Nahrungsmitteln.
Naturwissenschaftliche Arbeiten zu Lentinula edodes
Lentinula ist neben Ganoderma und Cordyceps einer der bislang besten untersuchten Heilpilze. Es gibt inzwischen eine Reihe von interessanten Arbeiten zu den verschiedensten medizinischen Indikationen. Bevorzugt wurden auch hier Untersuchungen über einen möglichen Einfluss auf Krebserkrankungen.
Lentinula und Krebserkrankungen
AHCC (Active Hexose Correlated Compound) ist ein α-Glucan, welches in besonders hohen Konzentrationen im Myzel von Lentinula vorkommt. Ursprünglich erkannten die Wissenschaftler, dass die Substanz in der Lage ist, hohe Blutdruckwerte zu senken. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen stellte sich heraus, dass dieses Polysaccharid einen beträchtlichen Einfluss auf das Immunsystem hat. Es waren japanische Wissenschaftler im Jahr 1992, die als erstes eine Vermehrung der natürlichen Killerzellen und deren Aktivitäten beschreiben konnten. Sie sahen auch eine vermehrte Aktivität von T-Zellen und Zytokinen, wie Interferon, IL-12 und TNF-alpha. Damit war der Weg gebahnt für tiefer gehende Erforschungen dieser Substanz und Lentinula als deren Lieferant. Nur wenig später fand man heraus, dass das α-Glucan keine Besonderheit von Lentinula ist, sondern dass andere Heilpilze ebenfalls α-Glucan produzieren. Allerdings scheinen die Konzentrationen in Lentinula besonders hoch zu sein.
Spierings et al.
„A Phase I study of the safety of the nutritional supplement, active hexose correlated compound, AHCC, in healthy volunteers“
Medvadis Research Corporation, Wellesley Hills, Massachusetts, USA.
J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo). 2007 Dec;53(6):536-9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18202543
Die Autoren bemerken zu Beginn ihrer Veröffentlichung, dass AHCC als Extrakt aus Lentinula edodes seit Jahren als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt ist, welches das Immunsystem stärken kann und in klinischen Untersuchungen als Zusatzmedikation bei der Behandlung von Leberkrebs zum Einsatz gekommen ist. Die vorliegende Arbeit untersucht die klinische Sicherheit und Anwendbarkeit von AHCC an gesunden Probanden. Bis zu diesem Zeitpunkt schätzen die Autoren die Sicherheitsfrage noch nicht als abgesichert ein, sondern nur als „Gerücht“ aufgrund von Fallberichten und Anekdoten.
Für die Studie wurden 26 gesunde Frauen und Männer zwischen 18 und 61 Jahren ermittelt, die ihre Zustimmung zu der Teilnahme an dieser Studie gaben. Ihnen wurde 9 Gramm AHCC oral täglich als Lösung für die Dauer von 14 Tagen verabreicht. Laborwerte wurden zu Beginn und am Ende der Studie erhoben. Nebenwirkungen wurden notiert per Fragebogen 3 Mal während der Studiendauer. 2 Probanden fielen wegen Übelkeit und Probleme mit der Lösung aus der Studie heraus. Die Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Durchfall, Blähungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Krämpfen in den Beinen bei 6 der Probanden waren leichter Natur und legten sich rasch. Bei den Laborwerten zeigten sich keine Veränderungen.
Die Autoren schlossen daraus, dass der Einsatz von 9 Gramm AHCC pro Tag – eine Dosis, die signifikant höher liegt als sonst in der therapeutischen Praxis eingesetzt – nur minimale Nebenwirkungen mit sich bringt. Trotz der extrem hohen Dosen ergaben sich keine Veränderungen der Laborwerte. Die Substanz wurde von 85 Prozent der Probanden toleriert.
Ich denke bei dieser Studie, dass die Anekdoten und die Praxis von alternativ und nicht-alternativ ausgerichteten Medizinern in den letzten 2000 Jahren mit Lentinula ebenso aussagekräftig ist, wie diese Studie mit nur 21 Probanden. Für eine aussagekräftige Studie sind 21 Probanden oder Patienten einfach zu wenig. Trotzdem deutet diese Arbeit darauf hin, dass die medizinischen Anekdoten der Vergangenheit nicht immer als unbedeutend abzuweisen sind.
Matsui et al.
„Improved prognosis of postoperative hepatocellular carcinoma patients when treated with functional foods: a prospective cohort study“
First Department of Surgery, Kansai Medical University, Moriguchi, Osaka, Japan.
J Hepatol. 2002 Jul;37(1):78-86. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12076865
Auch diese Autoren gehen von einer noch mangelnden klinischen Erfahrung mit AHCC aus, welches in in vitro Experimenten verstärkte Wirksamkeit der natürlichen Killerzellen zeigen konnte, für die klinische Praxis aber diesen Beweis noch schuldig ist. Somit starteten die Autoren eine Studie, die herausfinden sollte, ob eine AHCC-Gabe bei Patienten mit Leberkrebs deren Prognose nach einer Operation verbessern konnte.
Die Studie lief von Februar 1992 bis Dezember 2001. Insgesamt umfasste die Studie 269 Patienten mit einem histologisch abgesicherten Leberzellkarzinom. Alle Patienten wurden operiert, um die Lebertumore zu entfernen. Rückfälle oder Tod und 10 Parameter in Bezug auf die Leberfunktion nach dem chirurgischen Eingriff wurden untersucht.
Von den 269 Patienten erhielten 113 AHCC oral unmittelbar nach der Operation. Es zeigte sich, dass die AHCC-Gruppe einen signifikant längeren rückfallfreien Zeitraum aufwies als die Plazebogruppe. Das Gleiche war noch deutlicher für die allgemeine Überlebensrate zu beobachten.
Von daher schlossen die Autoren, dass AHCC die Prognose von Patienten mit Leberzellkarzinom nach einer Operation deutlich verbessern kann.
Ein anderer Bestandteil dieses Heilpilzes ist ein weiteres Polysaccharid, Lentinan. In einigen Ländern wird es bereits als intravenöses Medikament zur Behandlung von Krebserkrankungen benutzt. Es gibt auch bereits einige Studien, die bei Lentinan krebsbekämpfende Aktivitäten nachweisen konnten. Einige klinische Studien zeigten zudem, das Lentinan eine höhere Überlebensrate, eine höhere Lebensqualität bei Patienten und eine geringere Rückfallrate bewirken kann.
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Klinische Zusammenfassung
Bei Lentinan handelt es sich um ein Polysaccharid, das im Myzel des Lentinula Pilz gebildet wird. Seine aktive Komponente ist 1,3-β-Glucan. Dieses wird als biologischer Immunmodifizierer angesehen. In einigen Ländern wird parenterales Lentinan als anti-neoplastisch (gegen die Neubildung von Gewebe und Zellen) klassifiziert und ist dementsprechend verfügbar für den klinischen Gebrauch. Die Kombination von Lentinan und klassischen Chemotherapeutika resultierte in einer Erhöhung von Tumornekrose (Schrumpfung, Abtötung des Tumors) und der mittleren Überlebensrate. Gleichzeitig zeigte sich eine geringere Rückfallrate bei Patienten mit Leberzellkarzinom.
Die Verbesserung der Lebensqualität und Erhöhung der Überlebensrate wurden ebenso bei oraler Gabe von Lentinan bei Patienten mit Leberzellkarzinom, Magen-, Kolorektal- und Pankreaskrebs beobachtet. Jedoch fehlt es noch an gut aufgesetzten, großen klinischen Studien, die notwendig sind, um die Rolle von Lentinan als nützliche Alternative in der Krebsbehandlung zu etablieren.
[. . . ]
Mögliche Einsatzgebiete bzw. Indikationen:
Prävention von Krebserkrankungen
Behandlung von Krebserkrankungen
Erhöhte Cholesterinwerte
Immunstimulation
Infektionen
Aktive Inhaltsstoffe
Polysaccharide: Wasserlösliches 1,3-β-Glucan Polysaccharid. Zusätzlich noch mindestens 5 weitere Polysaccharide.
Wirkmechanismus
Das aktive Polysaccharid von Lentinan, 1,3-β-Glucan, besitzt keine zelltoxischen Eigenschaften. Dagegen scheint es in der Lage zu sein, die T-Helfer-Zellen und deren Funktionen zu erhöhen. Außerdem erhöht es die Stimulation von Interleukin, Interferon und natürlichen Killerzellen. In vivo Studien haben Hinweise gezeigt, dass 1,3-β-Glucan die IL-4-produzierenden Zellen erhöht, was auf eine Stimulation der Th2-vermittelten Immunität hinweist (IL-4 stimuliert die B-Zellaktivierung und die IgE-Produktion und wirkt anti-entzündlich). Zusätzlich zu den tumorbekämpfenden Aktivitäten besitzt es noch immunregulatorische Eigenschaften, anti-virale Aktivitäten, anti-bakterielle Eigenschaften und ist in der Lage, Cholesterinwerte zu senken.
Nebenwirkungen
Es gibt einen Fallbericht über Engegefühl im Brustbereich nach Injektion von Lentinan.
Interaktionen mit anderen Medikamenten:
Zidovudin (auch Azidothymidin, kurz AZT): Lentinan kann die Aktivität verbessern in Kombination mit AZT. (AZT wird zur Behandlung von HIV-1-infizierten Patienten eingesetzt).
Didanosin: Eine kombinierte Gabe von Didanosin und Lentinan kann die Konzentrationen von CD4 bei HIV-positiven Patienten erhöhen (Wie AZT wird Didanosin zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt).
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Literaturzusammenfassung
Eine Suche in Med-Line ergibt über 300 Fallberichte und ausländische Studien, bei denen Lentinan als Monotherapie oder in Kombination gegen verschiedene Tumorarten eingesetzt worden ist. Lentinan wurde bei der Mehrheit der Veröffentlichungen intravenös oder intramuskulär verabreicht.
Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als eine Krebsform mit der schlechtesten Prognose. Grund dafür liegt u.a. darin, dass das Pankreasgewebe schlecht von Medikamenten erreicht werden und somit sich ein Tumor weitestgehend ungestört entfalten kann. Die folgende Arbeit wurde mit Patienten durchgeführt, die an einem nicht zu operierenden Bauchspeicheldrüsenkrebs litten, der nach der bisherigen Behandlung erneut wieder aktiv geworden war.
Shimizu et al.
„Efficacy of oral administered superfine dispersed lentinan for advanced pancreatic cancer“
Department of Gastroenterology, Tokyo Women’s Medical University, Tokyo, Japan.
Hepatogastroenterology. 2009 Jan-Feb;56(89):240-4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19453066
Die Autoren untersuchten die Effektivität von Lentinan (1,3-β-Glucan) in oraler Form bei Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskrebs (Krebs der Bauchspeicheldrüse) in einer multizentrischen Studie.
Teilnehmer waren 29 Patienten mit inoperablem und rezidivierendem Pankreaskrebs. Beurteilungskriterien waren Nebenwirkungen und Lebensqualität. Die Überlebensraten wurden aufgrund der Resultate einer 3-jährigen Followup-Studie ermittelt.
Als Ergebnis zeigte sich, dass Durchfälle (3,4 Prozent) als einzige nennenswerte Nebenwirkung ohne weitere zusätzliche Behandlung sich selbst limitierten. Dies zeigt auch, dass die Testsubstanz keine anderweitig schädlichen Wirkungen ausübte. Die mittlere Überlebenszeit lag bei 12,1 Monaten bei 25 beurteilbaren Patienten. 5 der 25 Patienten überlebten 3 Jahre. Es zeigte sich auch eine signifikante Korrelation zwischen Lebensqualität nach der Behandlung mit oralem Lentinan und der Überlebensrate bzw. -zeit.
Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Lentinan sicher und effektiv ist bei Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskrebs. Es verlängert die Überlebenszeit und verbessert die Lebensqualität. Die Verbesserung der Lebensqualität hat sich hierbei als wichtiger prognostischer Faktor für die Überlebenszeit entpuppt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass diese Patientengruppe mit der nur denkbar schlechtesten Prognose eine Überlebenszeit von etwas mehr als einem Jahr aufwies. Dies ist umso beeindruckender, vergleicht man diese Zahlen mit denen der schulmedizinischen Chemotherapeutika, die selten über 4 oder 5 Monate hinauskommen, und das bei weniger aggressiven Formen von Krebserkrankungen.
Yang et al.
„Clinical application of a combination therapy of lentinan, multi-electrode RFA and TACE in HCC“
Invasive Technology Department, Fourth Affiliated Hospital of Harbin Medical University, Harbin, China.
Adv Ther. 2008 Aug;25(8):787-94. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18670743
An der Studie nahmen 78 Patienten teil, deren Leberzellkarzinom diagnostisch gesichert war. Insgesamt wurden bei allen Patienten 136 Tumore gefunden mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 6,5 cm. Die Teilnehmer wurden in Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1 erhielt nur TACE, Gruppe 2 nur RFA, Gruppe 3 RFA und TACE und Gruppe 4, die Kombinationsgruppe, erhielt RFA, TACE und Lentinan.
Als Resultat hielten die Autoren fest, dass die Schrumpfung der Tumore mit 88,6 Prozent in der Gruppe 4 signifikant stärker ausfiel als in der TACE-Gruppe (37,5 Prozent), der RFA-Gruppe (47,8 Prozent) und der TACE/RFA-Gruppe (60,3 Prozent). Die Tumorrezidive war in der Kombinationsgruppe mit 17,8 Prozent signifikant geringer als in der TACE-Gruppe mit 45,8 Prozent, der RFA-Gruppe mit 34,7 Prozent und der TACE/RFA-Gruppe mit 29,0 Prozent. Die mittlere Überlebensdauer war ebenfalls signifikant höher in der Kombinationsgruppe mit 28,2 Monaten.
Die Autoren schlossen daraus, dass die kombinierte Therapie mit Lentinan, RFA und TACE für die betroffenen Patienten den größten Nutzen bereit hielt in Sachen Verlängerung der Überlebenszeit, Tumorschrumpfung und Reduktion der Rückfallrate. Lentinan als Zusatz kann daher als eine nützliche Alternative für Patienten mit Leberzellkarzinom angesehen werden.
Dies sind natürlich nur „Kostproben“ von Veröffentlichungen zu diesem speziellen Thema. Aber auch die anderen, hier nicht erwähnten Arbeiten können bezeugen, dass Lentinula bzw. Lentinan bei den verschiedenen Formen von Krebserkrankungen in der Lage ist, die Prognose, Überlebensdauer und Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern.
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Lentinula und Vitamin D
Für eine Reihe von Heilpilzen ist bekannt, dass sie eine gute Quelle für verschiedene Vitamine darstellen, besonders von Vitamin D. Erst neulich jedoch wurde bekannt, dass speziell Lentinula ein besonders potenter Vitamin-D-Lieferant zu sein scheint. So stellte sich heraus, dass die Konzentrationen an Vitamin D von frischen Lentinula einen Gehalt von circa 110 IU (internationalen Einheiten) hatten.
Nach einer Sonnenbestrahlung von 6 Stunden jedoch hatten diese Pilze einen Vitamin-D-Gehalt von 46.000 IU mit zur Sonne gerichtetem Hymenium. Bei einem zur Erde gerichtetem Hymenium ergab sich eine Konzentration von „nur“ 10.900 IU. Um den von der FDA z.B. angegebenen Empfehlungen von 400 IU täglicher Aufnahme von Vitamin D nachzukommen, braucht man nur 1 Gramm sonnen-getrockneten Shiitake zu essen, um dies zu bewerkstelligen (https://www.drweil.com/drw/u/ART02935/Four-Unexpected-Food-Facts.html).
Die folgende Übersicht aus Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Shiitake#cite_note-Sloan-Kettering_Hospital-34) gibt einen ersten Eindruck von dem reichhaltigen Nährstoffgehalt von sonnen-getrockneten Lentinula Pilzen.
Lee et al.
„Dietary calcium and vitamin D2 supplementation with enhanced Lentinula edodes improves osteoporosis-like symptoms and induces duodenal and renal active calcium transport gene expression in mice“
Laboratory of Veterinary Biochemistry and Molecular Biology, College of Veterinary Medicine, Chungbuk National University, Cheongju, Chungbuk 361-763, Republic of Korea.
Eur J Nutr. 2009 Mar;48(2):75-83. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19093162
In dieser Studie wurde der Hypothese nachgegangen, dass eine Ernährung ohne Vitamin D und/oder Calcium und nur auf Basis von UV-behandelter Lentinula Pilze nicht zu Osteoporoseeffekten führen kann, bzw. dass Mangelerscheinungen durch eine Diät mit Lentinula antagonisiert werden können. Laut Angaben der Autoren haben vorbehandelte Lentinula Pilze nicht nur erhöhte Konzentrationen an Vitamin D, sondern auch an Calcium. Von daher wäre es interessant zu erfahren, ob eine ausschließliche Ernährung mit Lentinula edodes für eine ausreichende Versorgung des Organismus mit Vitamin D und Calcium ausreichend ist.
In der vorliegenden Arbeit wurden dazu Mäuse mit einer calciumarmen und Vitamin-D-armen Diät versorgt. Zusätzlich erhielten die Tiere 5, 10 und 20 Prozent unmodifizierten, calciumreichen, oder vitaminreichen und calciumreichen Lentinula für die Dauer von 4 Wochen. Für die Begutachtung der Wirkung der gegebenen Kost wurden die Dichte vom Oberschenkelknochen und dessen Länge, das Knochengewebe und seine Beschaffenheit, die Aktivitäten der Calciumtransportgene und die Serumkonzentrationen von Calcium untersucht.
Die Mäuse, die nur mit der calcium- und vitaminarmen Kost gefüttert worden waren, zeigten nach Ablauf der 4 Wochen die ersten Symptome einer Osteoporose. Die Dichte des Oberschenkelknochens und die Dicke des Unterschenkelknochens waren signifikant höher bei den Mäusen, die den calcium- und vitaminreichen Lentinula erhalten hatten. Die Aktivitäten der Calciumtransportgene im Zwölffingerdarm und in den Nieren war ebenfalls deutlich erhöht.
Diese Beobachtungen zeigten, dass Lentinula bei Mäusen in der Lage ist, den Calciumeinbau in die Knochen zu bewirken, bedingt durch die Aktivierung der Calciumtransportgene in Duodenum und Nieren.
Fazit
Für den Heilpilz Lentinula edodes gibt es sehr überzeugende Hinweise aus der naturwissenschaftlichen Literatur, dass er in der Lage ist, wie seine „Heilpilz-Kollegen“, die Behandlung und Prävention von Krebserkrankungen entscheidend zu beeinflussen. Die ausgesprochen hohen Konzentrationen an Vitamin D, vorausgesetzt die Pilze sind per UV-Strahlung vorbehandelt worden, zeigen, wie wertvoll dieser Pilz für die Prophylaxe gegen Erkrankungen ist, die auf einem Calcium- und/oder Vitamin-D-Mangel beruhen.
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Mykotherapie nennt man die Lehre von der Heilung mit Pilzen. Heilung durch Pilze (sog. Heilpilze) ist den meisten Menschen kein Begriff. Die meisten kennen Heilkräuter, Wadenwickel oder evtl. auch einen Quarkwickel als „Schätze der Naturheilkunde“ – Heilpilze kennen aber die wenigsten. Und genau darum geht es in diesem Beitrag. Zunächst stelle ich die wichtigsten Heilpilze kurz vor und danach gehe ich auf deren Wirkung bei verschiedenen Beschwerden und Krankheiten ein.
Zunächst einige „allgemeine Worte“ zu den Heilpilzen.
Auffallend ist, dass die Heilpilze, die in der traditionellen chinesischen Medizin einen besonders hohen Stellenwert haben, vor allem Ganoderma, Cordyceps, Lentinus usw., vor allem, weil diese eine breite Palette an Indikationen abdecken (dazu weiter unten gleich mehr).
Dies ergibt eine eigenartige Konstellation für die Schulmedizin, bei der man gewohnt ist, mit einem Medikament nur eine oder bestenfalls einige wenige Erkrankungen therapieren zu können. Von daher stoßen solche Erkenntnisse eher auf Misstrauen als auf hoffnungsvolle Freude, dass man hier möglicherweise einen „Stein der Weisen“ gefunden haben könnte. Aber das ist ja nichts Neues… Die Pharmaindustrie hat vor allem ein Interesse an Medikamenten, die man patentieren kann.
Es bleibt aber die Frage, warum eine Reihe von Heilpilzen eine so große Palette an medizinischen Indikationen abdecken kann?
Um diese Frage zu beantworten, kommt uns Hippokrates mit seinem berühmten Spruch „Lasst Nahrung eure Medizin sein und Medizin eure Nahrung“ zur Hilfe. Denn besonders in der Schulmedizin wird der regenerative und protektive Effekt einer gesunden Nahrung immer noch unterbewertet. Aber gerade hier zeichnen die Heilpilze sich besonders aus.
In Deutschland gelten die Pilze als Nahrungsmittel und deren Extrakte als Nahrungsergänzungsmittel.
Der Mandelpilz (Agaricus blazei murrill) stärkt das Immunsystem. Er findet vor allem Anwendung bei Krebsleiden. Der Pilz wirkt anregend auf die Blutbildung im Knochenmark. Auch die Leber wird in ihrer Entgiftungsfunktion unterstützt und die Milz in ihrer Blutreinigungsfunktion angeregt. Positiver Einfluss wurde auch auf den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel festgestellt.
Judasohr (Auricularia)
Das Judasohr (Auricularia) gilt als „Blutverdünner“. Man kennt den Speisepilz auch unter dem Namen „chinesische Morchel“. Nachgewiesen ist eine Immunstabilisierende Wirkung, sowie die Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes. Auricularia besitzt Schleimhautstärkende Eigenschaften. Der Pilz reguliert den Milchsäurehaushalt und hilft, nach körperlicher Anstrengung einen Muskelkater zu verhindern.
Schopftintling (Coprinus comatus)
Der Schopftintling (Coprinus comatus) findet Verwendung bei Diabetes mellitus. Er senkt die Blutzuckerwerte ohne den Körper zu belasten. Der Pilz enthält viele Biovitalstoffe, die das Arteriosklerose-Risiko mindern können. Er findet Verwendung bei Hämorrhoiden und zur Verdauungsförderung. Auch eine Hemmung des bösartigen Geschwulstwachstums im Binde- und Stützgewebe wurde beobachtet.
Cordyceps-Pilz
Der Cordyceps-Pilz, der die Nierenfunktion unterstützt gilt als Energielieferant für Körper und Geist. Er beschleunigt die Regeneration, stimmuliert das Immunsystem und wirkt sexuell anregend wie ein natürliches Aphrodisiakum. Auch die sportliche Leistungsfähigkeit vor dem Sport wird durch ihn gefördert, während er nach dem Sport regenerierend wirkt. Cordyceps Pilze werden erfolgreich gegen Depressionen eingesetzt.
Schmetterlingsporling (Coriolus)
Der Schmetterlingsporling (Coriolus) stärkt das Immunsystem und hemmt die Tumorbildung. Er wirkt antiviral und gilt als natürlicher Schutz gegen Grippeviren. Vorbeugend eingenommen kann er vor den Influenzaerregern schützen.
Er aktiviert die zelluläre Abwehr und regt die Antikörper-Produktion an. Die antiviralen Eigenschaften wurden auch gegenüber Herpes, Zytomegalie und HIV beobachtet. Daneben wirkt Coriolus auch antibakteriell und antifungal und hat blutdrucksenkende und blutzuckersenkende Eigenschaften. Mehr zu diesem Pilz lesen Sie in meinem Beitrag: Coriolus – Wirkung und Studien.
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Igelstachelbart (Hericium)
Der Igelstachelbart (Hericium) ist ein wohlschmeckender Speisepilz. Der Stimmungsaufhellend wirkende Pilz verhindert Unruhe und Schlafstörungen. Er findet seinen Einsatz bei Magenbeschwerden und Darmproblemen.
Des Weiteren findet Hericium Verwendung in der Krebstherapie. Der Pilz wirkt Methastasenhemmend und stärkt das Immunsystem. Hericium enthält Substanzen, die den Nervenwachstumsfaktor stimulieren. Bakterielle Entzündungen werden durch Hericium gehemmt, Neurodermitis und andere Hauterkrankungen können positiv beeinflusst werden.
Klapperschwamm (Maitake)
Der Klapperschwamm (Maitake) wird bei Tumorerkrankungen wirkungsvoll eingesetzt. Außerdem beeinflusst er den Fettstoffwechsel und Bluthochdruck im positiven Sinne. Man setzt ihn sowohl zur Gewichtsreduzierung als auch begleitend zur Chemotherapie ein und als Prophylaxe, um gesunde Körperzellen vor dem Einfluss von Umweltgiften zu schützen. Maitake reduziert die Einlagerungen von Fett in der Leber. Durch seinen hohen Gehalt an Ergosterol wird die Kalziumaufnahme gefördert und Rachitis und Osteoporose vorgebeugt.
Eichhase (Polyporus)
Der Eichhase (Polyporus) wirkt harntreibend, stärkt das lymphatische System, verhindert Wassereinlagerungen und kann Ödeme auflösen. Der Pilz hat eine krebshemmende Wirkung, wirkt herzstärkend und sorgt für eine bessere Durchblutung.
Er findet seinen Einsatz in der Vor- und Nachsorge von Erkrankungen, bei denen die Lymphdrüsen entfernt wurden. Positiv wirkt er auch bei Hauterkrankungen, die mit der Überlastung des lymphatischen Systems im Zusammenhang stehen.
Glänzende Lackporling (Reishi)
Der Glänzende Lackporling (Reishi) sorgt für eine höhere Sauerstoffaufnahme im Blut mit positiven Auswirkungen auf den Herzmuskel. Der Pilz stärkt die Leber und unterstützt ihre Entgiftungsfunktion. Er wirkt ausgleichend auf das Immunsystem und kommt bei Allergien, Entzündungen und Immunschwäche zum Einsatz.
Schmerzen und Hauterscheinungen bei Herpes-Symptomen werden reduziert. Allergien kann durch die rechtzeitige Einnahme vorgebeugt werden. Auch bei akuter und chronischer Hepatitis kann der Reishi eingesetzt werden, zudem werden Krankheitssymptome, deren Ursachen im Nikotingenuss liegen reduziert. Ausführlich zum Reishi berichte ich im Beitrag: Der Reishi Pilz.
Shiitake-Pilz
Der Shiitake-Pilz sorgt für festes Bindegewebe, verhindert Gefäßschäden und ein damit verbundenes Arteriosklerose-Risiko. Medizinisch dient er als Immunstabilisator und zur Behandlung von Durchblutungsstörungen. In Japan wird Magenkrebs mit dem Pilz therapiert.
Shiitake senkt den Cholesterinspiegel und ist wohl auch in der Lage Ablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose) zu verhindern oder zumindest vorzubeugen. Erfolgreich eingesetzt wird der Pilz auch zur Behandlung von Tinnitus und Migräne. Auch gegen Grippeviren wurde seine Wirksamkeit bestätigt.
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In der folgenden Tabelle sehen Sie eine Übersicht der Heilpilze in welchen Bereichen diese „überzeugen“:
Hinweis: Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken.
Wenn man sich diese Tabelle ansieht, erhebt sich die Frage, warum eine Reihe von Heilpilzen eine so große Palette an medizinischen Indikationen abdecken kann?
Um diese Frage zu beantworten, kommt uns Hippokrates mit seinem berühmten Spruch „Lasst Nahrung eure Medizin sein und Medizin eure Nahrung“ zur Hilfe.
Denn besonders in der Schulmedizin wird der regenerative und protektive Effekt einer gesunden Nahrung immer noch unterbewertet. Aber gerade hier zeichnen die Heilpilze sich besonders aus.
Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die Kraft der Natur” in der ich über das Thema “Heilpilze” spreche:
Heilpilze: Eine Apotheke im Miniformat!
Fast jeder der in der oben genannten Tabelle aufgelistete Pilz kann mit 200 bis 500 verschiedenen biologisch wirksamen Substanzen aufwarten.
Dies sind nicht nur Vitamine, Proteine (Aminosäuren), Enzyme usw., wie sie in den „normalen“ Speisepilzen vorkommen. Darüber hinaus zeichnen sich Heilpilze vor allem durch Substanzen aus, die ausgesprochen medizinischen Charakter besitzen: verschiedene Polysaccharide (beta-Glukane z.B.), Triterpene, Antioxidantien, Nukleoside wie Adenosin usw.
Da die naturwissenschaftliche Forschung sich mit diesen Pilzen erst seit weniger als 20 Jahren intensiver befasst, ist es nicht verwunderlich, dass fast wöchentlich neue Polysaccharide, Triterpene oder andere interessante Komponenten entdeckt werden. Mit diesem Aufgebot an entdeckten und noch unentdeckten Komponenten sind die Heilpilze ein wahres „Super-Food“, ein Nahrungsmittel der Superlative.
Polysaccharide z.B. sind inzwischen bekannt für ihre Fähigkeit, das Immunsystem zu „modulieren“. Das findet seinen praktischen Ausdruck in sich widersprechenden Aktivitäten: Bei einem schwächelnden Immunsystem sieht man eine Stärkung; bei einem überschießenden (Allergie z.B.) sieht man eine Dämpfung. In beiden Fällen kommt es zu einer Harmonisierung bzw. Optimalisierung des Immunsystems.
Diese Effekte jedoch kommen vom Organismus selbst. Dies ist der Unterschied zu Medikamenten der Schulmedizin, die selbst direkt in das biochemische Gefüge des Organismus eingreifen und wie ein Vorschlaghammer alles „behandeln“, was in ihr Reaktionsmuster passt.
Die Polysaccharide dagegen stimulieren oder dämpfen nur die Aktivitäten des Immunsystems, ohne gravierende grundlegende Veränderungen in der Biochemie des Organismus zu erzwingen. Andere Polysaccharide haben inzwischen gezeigt, dass sie Tumorzellen vernichten können. Sie bewirken entweder ein Abschalten des Stoffwechsels der Tumorzellen oder deren programmierten Selbstmord (Apoptose). Auch hier gehen diese Polysaccharide sehr selektiv vor, indem nur Tumorzellen betroffen sind und keine normalen, gesunden Zellen. Polysaccharide sind auch für den anti-diabetischen Effekt der Heilpilze verantwortlich. Sie wirken blutzuckerstabilisierend und helfen bei der Wirkung von Insulin.
Triterpene (organische Säuren) haben gezeigt, dass einige Formen von ihnen einen blutdrucksenkenden Effekt ausüben. Sie zeigten dabei biochemische Ähnlichkeiten mit ACE-Hemmern. Aber auch Triterpene haben einen zytotoxischen Einfluss auf Tumorzellen. Ihnen werden auch anti-metastatische, anti-entzündliche, anti-bakterielle, anti-virale Eigenschaften zugesprochen.
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Eine besonders wichtige Eigenschaft der Heilpilze sind ihre Antioxidantien. Sie zeichnen sich nicht nur durch einen besonders hohen Gehalt an Antioxidantien aus, sondern die qualitative Seite sticht ebenfalls besonders hervor. Der Körper stellt dauernd seine eigenen Antioxidantien her, besonders Glutathion, das wohl das stärkste aller Antioxidantien ist und jede Form von oxidativem Stress beseitigt. Mit der Aufnahme von anti-oxidativ wirksamen Vitaminen (C und E) helfen wir unserem Organismus, schneller mit den freien Radikalen aufzuräumen.
Die exogenen Antioxidantien, wie die Vitamine, sind aber im Vergleich zu Glutathion deutlich schwächer, da sie als Elektronengeber wesentlich weniger Elektronen „im Angebot“ haben. (Freie Radikale verbinden sich mit anderen Molekülen, um ihre fehlenden Elektronen aufzufüllen und verändern damit die Funktion des Moleküls).
Heilpilze haben nicht nur einen besonders hohen Gehalt an Antioxidantien. Sie haben auch die qualitativ hochwertigsten Antioxidantien, wie Polyphenole und Selen, die man bislang kennt. Eins sticht hier besonders hervor. Und das ist das Ergothionein. Es wird inzwischen als ,,Super-Antioxidans“ gehandelt, da es anscheinend in der Lage ist, ähnlich wie Glutathion, fast jede Form von oxidativem Stress zu beseitigen.
Es handelt sich hierbei um eine Aminosäure mit einem Schwefelatom. Es hat eine so hohe elektrische Ladung (ein Zeichen für einen großen Elektronenvorrat), dass es nur über spezielle Transportmechanismen in das Innere einer Zelle gelangen kann. Ergothionein kann nicht vom Organismus hergestellt werden. Es gibt überhaupt nur wenige Organismen, die in der Lage sind, diese Aminosäure zu produzieren. Und dies sind einige Actinobakterien und nicht hefeartige Pilze, hier vor allem die Heilpilze. Damit können wir nur von den anti-oxidativen Eigenschaften dieser Aminosäure profitieren, wenn wir in unserem Speiseplan vermehrt auf Heilpilze zurückgreifen.
Es gibt zwar auch Ergothionein in Fleisch und Leber von Tieren und in einigen Pflanzen. Die Konzentrationen liegen aber weit hinter denen der Heilpilze zurück (ca. um den Faktor 40). Da es keine Hinweise darauf gibt, dass Tiere und Pflanzen diese Aminosäure selbst herstellen können, kann die Anwesenheit von Ergothionein in den Pflanzen und Tieren nur mit einer Aufnahme von Pilzteilen erklärt werden. Eine der wichtigsten Aufgaben von Ergothionein scheint der Schutz der DNA vor oxidativem Stress zu sein. Wenn sich diese Annahme in der Folge praktisch bestätigen würde, dann hätten wir eine weitere Erklärung für die prophylaktische Potenz der Heilpilze gegen Krebserkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen (https://www.sciencedaily.com/releases/2005/09/050912080429.htm).
Die Autoren bemerken: „The average cancer death rate in the Prefecture was one in 600. But the rate dropped to one in 1000 among farmers who produced edible mushrooms“ – auf deutsch: „Die durchschnittliche Todesrate für Krebserkrankungen in der Präfektur (in Japan) lag bei 1 zu 600. Die Rate jedoch fiel auf 1 zu 1000 bei den Farmern, die Speisepilze züchteten“.
Es ist interessant zu sehen, dass die Krebserkrankungen und deren Mortalität in Asien per se geringer zu sein scheinen. Laut Unterlagen von Cancer Research UK starben im Jahr 2009 über 156.000 Menschen in Großbritannien an Krebs. Das ist bei einer Bevölkerung von knapp über 62 Millionen ein Verhältnis von 1 zu 400 (gegenüber 1 zu 600 bei der japanischen Bevölkerung ohne Pilze).
Noch interessanter erscheint die Beobachtung, dass selbst die günstigeren Bedingungen bzw. das geringere Krebsrisiko durch eine langfristige Einnahme von Speisepilzen verbessert werden kann. Untersuchungen über diesbezügliche Effekte bei Heilpilzen liegen (leider) noch nicht vor. Wenn Speisepilze eine günstige Ausgangslage verbessern können, dann müssten Heilpilze einen noch profunderen Effekt zu Tage bringen.
Einfluss auf die Darmbarriere (Leaky-Gut)
Aber es geht noch mehr! Mich interessierte vor allem auch die Wirkung bei bestimmten Darmbeschwerden. Allesn voran dem Leagy-Gut-Syndrom (welches selbst den meisten Medizinern unbekannt ist – und noch viel schlimmer, dessen naturheilkundliche Therapie). Beim Leaky-Gut-Syndrom, wird die Darmschleimhaut so „durchlöchert“, dass unverdaute Nährstoffe, Bakterien und Toxine fast unverändert in den Blutkreislauf, beziehungsweise in die erste Leberpassage geraten können.
Ich fand zum Thema Leaky-Gut und Heilpilze zunächst folgende Studie: Effects of polysaccharide from mycelia of Ganoderma lucidum on intestinal barrier functions of rats. Diese Arbeit untersuchte den Barriereeffekt im Darm von Ratten. Den Barriereeffekt, und was es damit auf sich hat, hatte ich in „Die Bedeutung der Darmflora“ beschrieben. Eine weitere Barriere im Darm ist die Schleimhaut, die Pathogene und unerwünschte Stoffe an einer Aufnahme in den Organismus hindert. Ist diese Barrierefunktion in Mitleidenschaft gezogen, dann kann es zu immunologischen Reaktionen kommen, wie Entzündungen im Darm.
Die chinesischen Wissenschaftler untersuchten in der vorliegenden Studie aus dem Mycelium von Ganoderma isolierte Polysaccharide, die oral 100 mg/kg Körpergewicht über den Zeitraum von 21 Tagen gegeben wurden. Untersucht wurde die Barrierefunktionen der Darmschleimhäute der Tiere, die mechanische Barriereleistung, die immunologische Barriere und die biologische Barrierefunktion der Schleimhäute.
Resultate: Die Polysaccharide erhöhten signifikant Occludin (ein Protein, das an der Bildung von Tight Junctions beteiligt ist und Zwischenräume zwischen Zellen, in diesem Fall Epithelzellen der Schleimhaut, abdichtet und somit vor dem Austrocknen schützt), NF-kB (ein Transkriptionsfaktor und bedeutsam bei der Immunantwort; wirkt entzündungsfördernd) und Immunglobulin A im Ileum.
Interleukin 2 (ein Zytokin, das Makrophagen aktiviert und bei Infektionen aktiviert wird), Interleukin 4 (Zytokin, das die Produktion von Th1-Zellen, Interferon, Makrophagen etc. bremst und entzündungshemmende Eigenschaften hat) und Interferon-gamma wurden erhöht. Diamin-Oxidase (DAO – ein Enzym, das Histamin und biogene Amine abbaut. Ein Mangel bewirkt eine Histamin-Intoleranz) wurde gesenkt. Die Ratten, die die Ganoderma-Polysaccharide erhielten, zeigten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Ganoderma eine deutlich höhere Vielfalt an Mikroorganismen im Darm.
Die Polysaccharide schienen zudem in der Lage zu sein, die Populationen von unerwünschten Firmicutes zu dezimieren und erwünschte Bacteroides zu fördern.
Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Polysaccharide von Ganoderma Mycelium in der Lage sind, Schäden in der Barrierefunktion der Darmschleimhäute zu beheben und zu regulieren.
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Die Gabe der Polysaccharide, so berichten die Autoren, verbesserte signifikant die Pankreatitis der Tiere durch die Senkung von Lipase, Interferon-gamma, TNF-alpha und durch eine signifikante Anhebung von SOD (Superoxid-Dismutase) und den gesamten anti-oxidativen Aktivitäten.
Des Weiteren zeigte sich, dass die Gabe der Polysaccharide zu einer deutlichen Veränderung von Zusammensetzung und Vielfalt der Darmflora führte. Es kam zu einer relativen Zunahme von Firmicutes und einer Abnahme von Bacteroides Stämmen. Auf dem Gattungs-Level zeigte sich unter den Polysacchariden eine Zunahme von nützlichen Bakterien wie Milchsäurebakterien, Roseburia und Lachnospiraceae.
Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Polysaccharide von Ganoderma Mycelium ein mögliches therapeutisches Potential haben bei der Vorbeugung und Behandlung einer chronischen Pankreatitis, welches auf einer vorteilhaften Veränderung der Darmflora beruht.
Zwischenfazit: Diese beiden Arbeiten zeigen, dass der Heilpilz hier Wirkungen zu haben scheint, die man sonst eher von einem Probiotikum erwartet. Besonders auffallend ist die Fähigkeit der Polysaccharide, die Zusammensetzung und Vielfalt der Darmflora zu verändern. Dabei kommt es zum Teil zu sogar gegenläufigen Effekten. Ob dies physiologische Anpassungen an die Bedürfnisse des Organismus im gegebenen Krankheitsstadium sind, ist nur zu vermuten. In beiden Fällen wurden von den Autoren Verbesserungen der jeweils untersuchten Störungen beobachtet.
Vom Krankenbett auf die Rennbahn
Heilpilze haben aber nicht nur was mit Krankheiten zu tun, die sie heilen oder verhüten. Einige der Heilpilze scheinen so gut zu funktionieren, dass sie selbst bei austrainierten Menschen noch zu einer Optimierung von Leistungen führen können. Dies ist für eine Reihe von Heilpilzen unter wissenschaftlicher Beobachtung an Tiermodellen demonstriert worden. Aber auch Rennpferde sind mit z.B. Cordyceps versorgt worden, was zu einer physischen Leistungssteigerung und zu einer verbesserten mentalen Leistungsbereitschaft führte.
Furore machte die chinesische Nationalmannschaft der Leichtathletinnen 1993. Die Frauenmannschaft brach damals 5 Weltrekorde im Langlauf bei dem nationalen Wettbewerb in Peking. Die Mannschaft geriet damals in den Verdacht, unzulässige Dopingmittel eingenommen zu haben. Der Trainer der Mannschaft jedoch erklärte, dass die Sportlerinnen auf seine Anweisung hin lediglich täglich Cordyceps einnahmen. Und wenn Sie in die Tabelle sehen, dann sieht man, was der bewirkt.
Die Angaben wurden allerdings weitestgehend angezweifelt und auf Dopingmaßnahmen zurückgeführt. Die Labortests der Wissenschaftler, die gezeigt hatten, dass Mäuse Leistungssteigerungen nach Einnahme von Heilpilzen verzeichneten, sind dagegen jedoch als abgesichert anzusehen und frei von Dopingversuchen. Das gleiche gilt auch für die Berichte von Rennpferden und deren Leistungssteigerung nach Cordyceps-Einnahme.
Achtung Heilpilze?!
Bei der Einnahme von Heilpilzen gibt es einige Hinweise zu berücksichtigen. Pilze sind potente Entgifter, was für unseren Organismus eine besonders erwünschte Eigenschaft ist. Aber sie entgiften nicht nur unseren Organismus, sondern saugen gierig schon zu „Lebzeiten“ Verunreinigungen in der Luft, im Boden und Wasser in sich auf. Damit könnte ein Heilpilz schon auf dem Ladentisch mit Schwermetallen und Giften aller Art vorbelastet sein, je nachdem wo er gezüchtet wird.
Optimal sind Züchtungen in einem „sterilen“ Treibhaus. Leider werden die meisten Pilze in China z.B. im Freiland gezüchtet und weisen damit schon einen bedingten Grad an Verunreinigungen auf. Pilzzuchten im Freiland in der Nähe von industriellen Anlagen sind in der Regel stark belastet, so dass ein Verzehr nicht zu empfehlen ist.
Es gibt immer wieder die Frage, was denn nun besser sei:
Extrakt oder frischer, ganzer Pilz?
Der frische Pilz ist bis zu einem gewissen Grad eine „Mogelpackung“, denn er enthält zwischen 75 und 92 Prozent Wasser. Dafür gibt es aber reichlich Ballaststoffe, die für die Darmflora als Präbiotika dienlich sind. Falls aber die Notwendigkeit vorliegt, die eigentlichen Wirksubstanzen konzentriert einzunehmen, dann empfiehlt sich ein Extrakt.
Denn die gleiche Menge an Wirkstoff über den ganzen Pilz aufzunehmen, überfordert den Magen. Extrakte werden in der Regel in einem Verhältnis von 1 zu 20 aus dem frischen Pilz gewonnen (20 kg frischer Pilz ergeben 1 kg Extrakt). Die Extraktionsverfahren benützen entweder heißes Wasser oder Äthanol. Nachteil dieser Extraktionsverfahren ist, dass das heiße Wasser nur die wasserlöslichen Bestandteile extrahiert, der Äthanol nur die fettlöslichen.
Es gibt mittlerweile auch Hersteller, die ihre Extrakte herstellen, indem sie nur das Wasser und die Ballaststoffe entfernen. Danach sind diese Extrakte ebenfalls in einem Verhältnis von 1 zu 20 konzentriert. Es mag schade um die Ballaststoffe sein, aber für therapeutische Zwecke sind sie weniger entscheidend. Hier kommt es auf hohe Wirkstoffkonzentrationen an, die man mit den ganzen Pilzen aufgrund der einzunehmenden Menge kaum erreichen kann.
Gibt es Nebenwirkungen?
Heilpilze sind nebenwirkungsarm. Überdosierungen gibt es nicht, so dass man gerade zu Beginn einer Pilzeinnahme höhere Dosen einnehmen kann und sollte, um möglichst rasch eine Sättigung des Organismus mit den Wirkstoffen des Pilzes zu erreichen. Die Einnahme ist optimal auf einen nüchternen Magen, da die Resorption der Wirkstoffe unbeeinträchtigt von anderen Nährstoffen ablaufen kann. Es kann anfänglich zu leichten Problemen kommen, da die Heilpilze rasch mit der Entgiftung von Gewebe beginnen.
Die schwächsten Gewebe bzw. Organe reagieren dann am deutlichsten. Diese Beobachtung wurde von der traditionellen chinesischen Medizin als ein diagnostisches Mittel angewandt, um das erkrankte Organ und seine Meridiane zu identifizieren. Heute wird dieser Effekt als „Scanningeffekt“ bezeichnet, der nach wenigen Stunden bis Tagen abgelaufen ist. Sollten die Scanningeffekte allerdings besonders unangenehm sein,dann empfiehlt es sich, die Anfangsdosis zu verringern (halbieren).
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.8.2023 umfassend ergänzt.
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https://www.heilpflanzen-lexikon.com/wp-content/uploads/2025/09/pilze-pixabay.com-fjord77.jpg8531280S.St.https://www.heilpflanzen-lexikon.com/wp-content/uploads/2021/04/logo2.pngS.St.2025-09-03 16:47:212025-09-03 16:47:21Heilpilze - Heilung durch Pilze?(Mykotherapie)
Kaum ein Gewächs ist in der Volksmedizin beliebter als der Holunder, auch bekannt als Hollerbusch oder Elderbaum. Einst Wohnort der Hausgötter, ist das Gehölz noch heute oft in der Nähe von Anwesen und Gehöften zu finden. Beliebt sind vor allem die Früchte, die auch Fliederbeeren heißen und zu Saft, Wein und Marmelade verarbeitet werden.
Alle Pflanzenteile wurden sowohl in der Volksmedizin als auch in der Küche verwendet.
Vorkommen
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und Roter Holunder (Sambucus racemosa) sind heute weltweit anzutreffen. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Eurasien und Nordafrika, wo die Sträucher auf nährstoffreichen Böden auf Waldlichtungen, an Feldrainen und in Gärten sowie an Gewässerrandbereichen gedeiht. Die Heimat des Kanadischen Holunders (Sambucus canadensis) ist Nordamerika. Sambucus williamsii ist eine fernöstliche Art, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine große Rolle spielt.
Merkmale
Der Schwarze und Rote Holunder sind Sträucher, manchmal auch Bäume, mit einer Höhe von 3 bis 10 Metern. Die markgefüllte Zweige sind mit einer grünlich-fahlen Rinde bedeckt, die gefiederten Blätter sind gegenständig angeordnet und von kräftigem Grün. Die von Mai bis Juni aufbrechenden, zarten weißen Blüten sind in großen, flachen Dolden angeordnet und verströmen einen würzigen, leicht bitteren Duft. Aus den Blüten entstehen ab Juli die typischen dunkel-violetten Beeren des Schwarzen Holunders. Die Früchte des Roten Holunders behalten ihre rötliche Färbung bis nach der Reife bei.
In Mitteleuropa verbreitet sich zunehmend der mediterrane Zwergholunder, der leider stark giftig ist. Von unseren strauchigen Arten ist er dadurch zu unterscheiden, dass er als rein krautige Staude ohne Holzanteile in Erscheinung tritt. Daher ist die Wuchshöhe auch auf 1,5 Meter begrenzt. Im Gegensatz zum Roten und Schwarzen Holunder riechen die Blüten sehr unangenehm. Die Fruchtstände sind auch nicht herabhängend, wie dies bei den zum Verzehr geeigneten Arten der Fall ist. Auch die Blätter des Zwergholunders sind mit ihren recht schmalen Blattfiedern anders geformt.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Für Heilbehandlungen werden die Beeren (Fructus Sambuci), Blüten (Sambuci Flos) und die Rinde (Cortex Sambuci) herangezogen. Die Blätter sollen aufgrund giftiger Bestandteile nicht oder höchstens äußerlich verwendet werden.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Blüten enthalten Glykoside, Tannine, Schleim, Pektine, ätherisches Öl, Vitamin C, Vitamin A, B, Gerbstoffe, die Mineralien Eisen und Zink, Spurenelemente sowie Pflanzenwirkstoffe wie Flavonoide und Polyphenole. Alle diese Inhaltsstoffe geben der Pflanze eine harn- und schweißtreibende, abführende, entzündungshemmende und antiseptische Wirkung. Die in Holunderblüten ebenfalls enthaltenen Antioxidantien wehren freie Radikale ab, neutralisieren diese und schützen den Körper vor Zellschädigungen.
Traditionell werden Holunderblüten als „Entgiftungsmittel“ genutzt, um das Immunsystem zu stärken, indem in den Lymphknoten enthaltene Giftstoffe durch Ausschwemmung abgebaut werden. In der Behandlung von fieberhaften Atemwegserkrankungen werden neben den aufbauenden und schweißtreibenden auch die schleimlösenden Eigenschaften der Holunderblüte in der Aufbereitung als Tee genutzt.
Die Früchte sind reich an Vitamin C und B sowie antioxidativen Anthocyanen, Flavonoiden und Polyphenolen. Organische Säuren, Gerbstoffe und ätherische Öle sind weitere Bestandteile der Beeren, die bei entzündlichen Erkrankungen wie Erkältung, Grippe, Harnwegsentzündungen helfen. Die Wirkstoff-Kombination unterstützt auch die Schleimlösung, lindert Schmerzen und bekämpft Bakterien und Pilze.
Holunder ist in der Naturheilkunde und Volksmedizin ein Allzweckmittel mit breitem Wirkungs-Spektrum. Dabei steht die Immun-Stärkung im Vordergrund, aber auch entzündliche Gelenkbeschwerden können gelindert werden. Die äußerliche Anwendung hilft bei Hauterkrankungen wie Ekzemen und Abszessen sowie Insektenstichen. Auch bei Nervenbeschwerden ist Holunder empfehlenswert.
Anwendung der Holunderblüten
Mit Ausnahme der Blüten sollten alle anderen Pflanzenteile abgekocht werden. Grund ist der Inhaltsstoff Sambunigrin, der kleine Mengen Blausäure abgibt, wodurch Magen-Darm-Probleme entstehen können. Die frischen Blüten eignen sich als Zutat zu Salaten und Kompott.
Beliebt sind auch heute noch die Hollerküchlein. Das sind kleine Pfannkuchen, bei denen die Blütendolden in den Teig getaucht und dann ausgebacken werden. Auch Sirup wird mit den Blüten aromatisiert oder man setzt die Blüten mit Honig, Wasser und Zitrone an.
Wenn man alles nach dem Abseihen in Flaschen füllt und diese eine Zeitlang in die Sonne stellt, beginnt die Flaschengärung und es entsteht Holundersekt. Die Beeren ergeben ein dunkles, aromatisches Gelee oder den beliebten Holundersaft, der reich an Vitaminen und Antioxidantien ist. Allerdings müssen die Beeren gekocht werden. Roh sind sie aufgrund eines enthaltenen Glykosids unbekömmlich bis leicht giftig. An altem Holunderholz wachsen im Winter die besonders in asiatischen Gerichten beliebten Judasohren, auch Mu-Err-Pilze genannt.
Die Kräutermedizin kennt Holunderblütentee, bekannter auch als Fliedertee, ebenfalls in der Anwendung zur Blutreinigung sowie als Tonikum oder Salbe zur Behandlung von Sommersprossen oder Hautunreinheiten.
Viele moderne Hautessenzen enthalten in ihrer Zusammensetzung noch Bestandteile von Holunderblüten. Andere Anwendungen zur Nutzung der entschlackenden Wirkung sind Leberkuren, die Behandlung von Pilzinfektionen, Rheuma, Zahnschmerzen oder Harnwegserkrankungen.
In Kombination mit Enzianwurzel, Eisenkraut, Schlüsselblume und Sauerampfer kommen Holunderblüten zur Hygiene der Nasennebenhöhlen und der Behandlung von Sinusitis zum Einsatz. Als Kompresse zur Anwendung bei Augenlid-Ekzemen reduziert die Blüte Entzündungen und verflüssigt die Infektion.
Die Holunderblüten werden im Juni und Juli geerntet, wenn mehr als zwei Drittel von ihnen geblüht haben. Dazu werden die ganzen Dolden abgeschnitten und gebündelt oder ausgebreitet getrocknet. Das Abrebbeln der getrockneten Blüten muss sehr vorsichtig erfolgen, damit die Wirkstoffe nicht durch die in den Blüten enthaltenen Fermente zerstört werden. Zur eigenen Herstellung werden mindestens 10 – 12 große Holunderblüten, 1 Zitrone, Ascorbinsäure, 800 g Zucker, eine Messerspitze Hefe und 1 Liter Wasser in einem Glas gemischt und für 3 – 4 Tage in die Sonne gestellt. Die Mischung wird abschließend gefiltert, in Flaschen abgefüllt und bis zur Verwendung kühl gestellt.
Bei Beachtung der vorgeschriebenen Dosierung sind bei Verwendung von Holunderblüten keine Nebenwirkungen zu verzeichnen, sodass die Droge (Sambuci Flos) ohne Einschränkungen auch als gesundheitsfördernder Tee ohne direkte medizinische Veranlassung genossen werden kann.
Zum Anlegen eines Vorrates können die Blüten bei 40° C einer Trocknung unterzogen werden. Vorher sollten die Blütenstände bei Zimmertemperatur ein paar Stunden lagern, damit Insekten das Weite suchen können.
Anwendung der Holunderbeeren
Die Beerenernte erfolgt von September bis in den Oktober hinein. Nach dem Abpflücken der Früchte von den Zweigen sollen sie mit etwas Wasser eine viertel Stunde abgekocht und durch ein Leintuch ausgepresst werden. Das Filtrat gieße man in Glasgefäße, die verschlossen im kochenden Wasserbad eine halbe Stunde sterilisiert werden. Zur Herstellung von Holunderbeeren-Sirup wird der Saft vor dem Sterilisieren mit Honig angereichert. Der Saft mit etwas Honig kann im Gärballon zu Wein verarbeitet werden.
Die getrocknete Rinde und die Wurzeln dienen zur Zubereitung von Tee, der als Abführ- und Brechmittel sowie zur Behandlung von Rheuma. Allerdings ist die Anwendung dieser Pflanzenteile wenig verbreitet, weil es leicht zu Überdosierungen kommen kann. Die Blätter können auch (ausschließlich) äußerlich bei Hämorrhoiden und Sonnenbrand lindernd wirken.
Fertig-Präparate
Dem Verbraucher steht heute ein großes Angebot an Holunder-Präparaten zur Verfügung. Erhältlich sind Trocken-Extrakte in loser Pulver-Form, verkapselt oder verpresst. Daneben gibt es Teemischungen, Pastillen und auch den fertigen Saft, Limonaden, Sirup und Marmeladen.
Homöopathie
Das homöopathische Mittel Sambucus nigra wird aus Blüten und Blättern bereitet. Es kommt zumeist als Urtinktur oder D3 bzw. D6 Dilutionen zur Stärkung der Abwehrkräfte geschwächter Kinder, gegen Schnupfen oder Asthma zur Anwendung. Globuli mit den Potenzen D4 bis D10 werden bei Erkrankungen der Atemwege, aber auch bei Hitzewallungen in den Wechseljahren verordnet.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.08.2022 aktualisiert.
Hopfen ist vor allem durch seine Verwendung beim Bierbrauen bekannt. Die grünen Fruchtzapfen der weiblichen Pflanze geben dem Bier den leicht bitteren und würzigen Geschmack.
Vorkommen
Die Stammform des Kulturhopfens (Echter Hopfen) stammt aus Eurasien, wo die wärmeliebende Pflanze auf nährstoffreichen Böden in Wäldern und Gebüschen wächst.
Merkmale
Nur die weiblichen Pflanze des Rankengewächses wird angebaut, weil nur sie die gelblich-grünen Scheinähren oder Hopfenzapfen hervorbringt. Die dreilappigem, gegenständig angeordneten Blätter haben einen gesägten Rand. Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae).
Der Hopfen ist eine ausdauernde, schnell wachsende Schlingpflanze, die bis zu zehn Meter hoch wird. Seit dem frühen Mittelalter wird er in Hopfengärten angebaut, wo er an Drähten hochwächst. Nach der Ernte im August und September sterben die verbliebenen oberirdischen Teile ab und im Frühjahr treibt der Wurzelstock wieder aus. Der Echte Hopfen darf nicht mit dem Zierhopfen verwechselt werden, der zu dekorativen Zwecken in Gärten angepflanzt wird.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Als Droge werden die getrockneten Hopfenzapfen (Lupuli flos,Strobili lupuli) und die darin enthaltenen Hopfendrüsen (Glandulae Lupuli, Lupulinum) verwendet. Die Hopfendrüsen befinden sich auf den Drüsenhaaren, die vom Blütenstand abgerebbelt werden.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Der Hopfenbitterstoff enthält mit Lupulon und Humulon die wichtigsten Wirkstoffe. Daneben sind noch Phenole, Gerbstoffe und ätherische Öle enthalten. Das Lupulin der Hopfendrüsen enthält zusätzlich noch Cholin.
Die Droge gilt als Beruhigungsmittel und durch die Bitterstoffe Humulon und Lupulon als Magen-Darm-Mittel. Diese Bitterstoffe wirken auch appetitanregend und antibakteriell.
Anwendung
Hopfen als Tee oder in fertigen Arzneimitteln wird bei Schlaflosigkeit und Einschlafstörungen, Unruhe und Spannungszuständen, Neurosen und Hysterie angewandt.
Außerdem regt er die Magensaftproduktion an, kann Prostatabeschwerden mildern, Krämpfe stillen und klimakterische Beschwerden lindern.
Bei äußerlichen Verletzungen und bei Ekzemen kann die antibakterielle Eigenschaft des Hopfens genutzt werden, indem man die Wunden mit starkem Tee öfters abwäscht.
Ein Teeaufguss aus Hopfen wird folgendermaßen hergestellt: 1 Teelöffel zerriebene Hopfenzapfen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, abgießen. Um wirklich ein reines Produkt für Tee zu erhalten, sollte der Hopfen nur in Apotheken oder Drogerien gekauft werden.
Hopfen-Weißdorn-Tee gegen leichte Niedergeschlagenheit und Einschlafstörungen: Je 20 g Hopfenzapfen und Weißdorn vermischen. 2 Teelöffel der Mischung mit ¼ l kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, abgießen und vor dem Schlafengehen trinken.
Fußbad gegen Wechseljahresbeschwerden: In zwei Fußwannen je drei Handvoll getrocknete Hopfenzapfen geben. Eine Wanne mit 38 Grad warmem Wasser füllen, die andere mit kaltem Wasser. Die Füße abwechselnd fünf Minuten in das warme und zehn Sekunden in das kalte Wasser stellen.
Hopfen-Gesichtslotion gegen müde, schlaffe Haut: 30 g Hopfenzapfen, 200 ml destilliertes Wasser, 40 ml Rosenwasser und 30 ml Alkohol (50 %). Den Hopfen 15 Minuten im Wasser kochen, zudecken und erkalten lassen. Durch ein Sieb filtern und den Pflanzenrückstand gut auspressen. Mit den anderen Zutaten in einer dunkle Flasche gut durchschütteln und kühl lagern. Nach der Gesichtsreinigung einen Wattebausch mit der Lotion befeuchten und die Haut sanft abreiben.
Homöopathie
In der Homöopathie werden nur die frischen Hopfenzapfen verwendet. Hergestellt wird daraus eine Urtinktur mit dem Arzneigehalt von 1/3 oder eine Lösung mit der Potenz D 1 oder D 2. Verwendung finden diese homöopathischen Mittel bei Schlaflosigkeit, gesteigerter Nervosität, gereizter Harnblase, Blasen bildende Hautentzündungen und bei Herpesbläschen.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisisert.
Der anspruchslose Huflattich ist ein weit verbreiteter Frühblüher, der vor allem bei Erkältungen empfehlenswert ist. Daher stammt die ebenso gültige Bezeichnung Brustlattich und auch der lateinische Name deutet auf die Wirkung hin (Tussis, lat.: Husten).
Andere regionale Namen der Pflanze sind Breit- und Eselslattich sowie Eselstappe, Fohlenfuß, Hufblatt, Latten, Lette, Zieglerblume, Ackerlatsche, Esels- oder Rosshuf und Kuhfladen. Humorvolle Menschen haben sich den Begriff „Wanderers Klopapier“ ausgedacht.
Vorkommen
Huflattich ist in in Eurasien und Afrika heimisch und durch menschliches Zutun als Neophyt heute weltweit verbreitet. Die Pflanze gedeiht optimal auf trockenen Böden warmer Standorte mit rohen Böden. Daher ist Huflattich oft an Wegen, Feldrändern und Schuttplätzen zu finden.
Merkmale
Der Geophyt treibt aus unterirdischen Ausläufern (Rhizomen) im Frühjahr zunächst die blühenden Sprosse aus. An den mit Schuppenblättern besetzten, bis zu 15 cm hohen Trieben erscheinen dann die endständigen Blütenstände des Korbblütlers (Compositae) mit gelben Zungenblüten.
Nach der Blütezeit erscheinen Sprosse mit derben, hufeisenförmigen Blättern, die unterseits weißlich behaart sind. Huflattich kann eventuell mit der ähnlichen und verwandten Pestwurz (Petasites officinalis) verwechselt werden, die allerdings deutlich größere, bis zu einem halben Meter im Querschnitt messende Blätter und rötlich-weißliche Blütenstände an bis zu 40 cm hohen Treiben aufweist.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Zur Anwendung kommen Blätter und Kraut (Farfarae herba), Blüten (Farfarae flos) und die Wurzel (Farfarae radix).
Inhaltsstoffe und Wirkung
Huflattich enthält Gerb-, Bitter- und Schleimstoffe sowie den präbiotischen Ballaststoff Inulin und antioxidative Flavonoide. Daneben liefert die Pflanze viel Vitamin C, Mineralien und Spurenelemente.
Die Wirkstoff-Kombination kann Fieber senken, Entzündungen lindern und Krämpfe lösen sowie Schleimbildungen mobilisieren. Daneben kann die Heilpflanze Blutungen stillen, weil sich das Gewebe zusammenzieht. Die schweißtreibende Wirkung hat einen entgiftenden Effekt.
Huflattich ist das phytomedizinische Mittel der Wahl bei allen Atemwegsbeschwerden wie Infekten und Asthma. Auch bei Halsschmerzen und Entzündungen des Zahnfleisches werden die Präparate empfohlen. Entzündliche Magen-Darm-Beschwerden können mit Huflattich ebenfalls gelindert werden. Die äußere Anwendung ist bei Ekzemen, Insektenstichen und Abszessen angezeigt.
Anwendung
Kraut und Blüten dienen zur Zubereitung des Tees aus 2 Teelöffeln getrockneter Rohdroge auf einem halben Liter kochendem Wasser. Die Tinktur wird aus 38-prozentigem Alkohol hergestellt, in dem die Rohdrogen vor dem Abseihen bis zu 6 Wochen ziehen müssen. Huflattich kann mit Spitzwegerich, Lungenkraut, Königskerze und Süßholz gemischt werden.
Zur äußerlichen Anwendung mit Umschlägen dient ein Sud aus einem halben Liter Wasser mit 2 Esslöffeln der Blätter. Die Mischung wird nur kurz aufgekocht.
Wegen des Gehalts an leberschädlichen Pyrrolizidinalkaloiden soll Huflattich nicht über mehrere Wochen angewendet werden. Generell abgeraten wird die Behandlung Schwangeren und Kindern.
Homöopathie
Homöopathische Präparate vom Huflattich sind bei Altershusten indiziert.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisiert.
Der Igelkopf wird oft auch als Sonnenhut bezeichnet, mit dem jedoch im Deutschen die nah verwandte Gattung Rudbeckia gemeint ist. Die Gattung Echinacea umfasst 9 Arten, von denen einige als Zierpflanzen unsere Gärten bereichern.
Bekannt und wissenschaftlich nachgewiesen ist auch die Wirkung der Korbblütler (Compositae) bei Erkältungen und weiteren Infektions-Krankheiten.
Medizinisch genutzt werden vor allem der Purpur-Igelkopf (Echinacea purpurea), der Blasse Igelkopf (Echinacea pallida) und der Schmalblättrige Igelkopf (Echinacea angustifolia).
Vorkommen
Alle Echinacea-Arten sind im mittleren und östlichen Nordamerika heimisch. Dort wachsen die Stauden auf steinigen und teils lehmigen Böden, vor allem in der Prärie.
Doch auch in lichte Wäldern und Gebüschgesellschaften dringen sie vor. Heute bewohnen die Igelköpfe alle Kontinente, weil sie durch die Kultivierung im Garten und auf Anbauflächen verbreitet wurden.
Merkmale
Die mehrjährigen Stauden mit unterirdischen Ausläufern werden bis zu 2 m hoch und bilden wechselständige, elliptisch-schmale Blätter aus. Der Blütenstand steht als endständiges, kegelartiges Blütenkörbchen an der Sprossspitze. Dort sind mittig die kleinen, gelben oder orangefarbenen Röhrenblüten inseriert, die von einem Kranz von violetten bis gelblichen Zungenblüten umgeben sind.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind vor allem das Kraut (Echinaceae purpureae/pallidae/angustifoliae herba), aber auch die Wurzeln (Echinaceae purpureae/pallidae/angustifoliae radix) im getrockneten oder frischen Zustand.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Der antibiotische und antivirale Wirkstoff Echinacosid gilt als die Leit-Substanz in der pharmazeutischen Analyse. Ebenfalls hemmend auf das Virus-Wachstum wirkt die Dicaffeoyl-Weinsäure (Cichoriensäure), die zusätzlich die Phagozytose durch Granulozyten und Makrophagen fördert.
Dieses “Zellfressen“ ist eine essenzielle Aktivität der weißen Blutkörperchen. In der Heilpflanze kommen auch Alkylamide vor, die gleichfalls in diese Richtung wirken und auch Fieber senken können.
Daneben ist in den Rohdrogen Pentadecadien enthalten, das in Tier-Experimenten das Wachstum von Krebszellen hemmen konnte. Wahrscheinlich wird dieser Effekt unterstützt durch Glykoproteine und Polysaccharide, die die Ausschüttung des Tumor-Nekrose-Faktors α fördern.
Aus diesen Wirkungen der im Igelkopf enthaltenen Verbindungen erklären sich die Immunstärkung und die Hemmung von Infektionen durch Echinacea-Präparate.
Anwendung
Echinacea kann als Tee, wirksamer durch alkoholische Auszüge, Tabletten, Sprays, Infusionen und Injektionen angewendet werden. Haupt-Indikationen sind Grippe und Erkältungskrankheiten mit Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Spezielle antibiotische Effekte sorgen für eine gute Wirksamkeit gegen Bakterien wie Listeria, tierische Einzeller wie Leishmania und den Pilz Candida albicans.
Linderung verschafft Echinacea auch bei Arthritis, entzündlichen Ekzemen wie Schuppenflechte (Psoriasis) sowie Hautwunden, gerade auch Verbrennungen, wenn Infektionen drohen oder schon vorhanden sind. Weitere Indikationen sind Abszesse, Furunkeln und Fisteln sowie Entzündungen der Prostata. Auch die Krebsbehandlung kann mit Echinacea unterstützt werden.
Homöopathie
Homöopathische Echinacea-Präparate dienen in den Potenzen D2, D6 und D12 zur Immunstärkung und zur Behandlung von Hautkrankheiten.
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Der Ingwer (Zingiber officinale) gehört zur Familie der Zingiberaceae (Ingwergewächse). Die Pflanze ist Droge und Nahrungsmittel gleichermaßen. Als Lebensmittel wird Ingwer vielfältig verwendet: Vor allem in asiatischen Gerichten wird er gerne als Gewürz eingesetzt. Kandiert, evtl. auch mit Schokolade überzogen, wird er zur erfrischenden Süßigkeit.
Oft wird die Knolle auch zur Herstellung von Getränken genutzt: Sei es zur Zubereitung von Tees oder Limonaden wie Ginger Ale und Ginger Beer, die heute, obwohl die Namen dies vermuten lassen, meist keinen Alkohol mehr enthalten. Kenner schätzen die Getränke ob ihrer süßen Schärfe pur oder als Grundlage für Cocktails.
Vorkommen
Man vermutet, dass der Ingwer auf den Pazifikinseln beheimatet war, der genaue Ursprung ist aber noch ungeklärt. Heute wird er in tropischen und subtropischen Regionen kultiviert. Die weltweit größten Exporteure sind Nigeria, Indien und China. Heute wird Ingwer auch in Deutschland angebaut.
Merkmale
Die krautige, vieljährige Pflanze wird zu anderthalb Meter hoch. Die gegenständig angeordneten, länglichen, glattrandigen Blätter weisen wie bei allen einkeimblättrigen Gewächsen eine parallele Nervatur auf. Die gelbgrünen Blüten mit bräunlich-violetten Anteilen ähneln mit ihren zweiseiten-symmetrischen Bau den Orchideenblüten. Die schuppigen, knollenförmigen, unterirdischen Ausläufe sind als Rhizome sprossbürtig und gehören nicht zur Wurzel.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
In der Pharmazie wird das Ingwerrhizom als Droge verwendet.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Die pharmakologisch bedeutsamen Inhaltsstoffe des Ingwers sind ätherische Öle, Scharfstoffe wie z. B. verschiedene Zingiberole, Zingiberene, Gingerole und Shogaole, Vitamin C und einige Spurenelemente.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirkt der Ingwer in mannigfaltiger Weise gesundheitsfördernd: Die Heilpflanze hat primär übelkeitshemmende, krampflösende, Mikroorganismen abtötende und die Verdauung fördernde Eigenschaften. Zudem wirkt sie zuverlässig gegen Schmerzen und Entzündungen.
Daher findet Ingwer vornehmlich bei Verdauungsbeschwerden seinen Einsatz. Er wird als wirksames Mittel zur Bekämpfung der sogenannten Reisekrankheit (Kinetose) und allgemein gegen Übelkeit eingesetzt. Auch gegen Appetitlosigkeit kann Ingwer helfen.
Die ätherischen Öle kommen bei Massagen von Patienten mit rheumatischen Beschwerden zum Einsatz. Gegen Rheuma wird Ingwer auch oral verordnet. Durch seine schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaft kann bei einigen Patienten fast die gleiche Wirkung wie bei der Behandlung mit Diclofenac beobachtet werden.
Da Ingwer auch schleimlösend wirkt, eignet er sich auch zur Therapie von Erkältungen, insbesondere solcher, die mit langanhaltendem, starkem Husten einhergehen.
Seinen den Kreislauf anregende, wärmende Wirkung macht ihn zu einem potentiellen Aphrodisiakum, d.h. zu einem die Libido steigernden Mittel.
Aufgrund seiner positiven Wirkung gegen verschiedene Mikroorganismen kann Ingwer auch als Präventivpräparat, z. B. vor Reisen in Länder, in denen Durchfallerkrankungen häufig sind, eingesetzt werden.
Auch zur Senkung von Infarktrisiken kann die Heilpflanze verwendet werden, da man ihr nachsagt, die Gefahr der Gerinnselbildung zu reduzieren.
Ingwer zählt zu den Drogen, die nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Veterinärmedizin zur Anwendung kommen.
Anwendung
Ingwer kann frisch gegessen oder aus getrocknetem oder frischen Stückchen las Tee eingenommen werden. Größere Stücke eignen sich zur Herstellung von Ingwerwasser, das kalt hergestellt wird und 24 Stunden ziehen muss. Geschnittene Rhizomen in 38-prozentigem Alkohol eingelegt, ergeben nach 6 Wochen eine Tinktur, die tropfenweise appliziert werden kann.
Ingwer-Gari besteht aus 100 g Rhizom-Stücken, die in 50 ml Reisessig und einem Esslöffel Honig und einer Prise Salz eingelegt werden.
Ingwer-Zimt-Salbe stelle man mit 50 Ingwer, 30 g Zimt und 100 ml Öl und etwas Lanolin. Die Mischung wird bei niedriger Temperatur eine halbe Stunde geköchelt. Vor dem Abkühlen hebe man noch etwas Bienenwachs unter und siebe die Mixtur durch.
Ingwer-Honig erhält man, wenn das in Scheiben geschnittene Rhizom mit Honig sachte erhitzt wird.
Homöopathie
In der Homöopathie wird Ingwer (Zingiber) in Form von Dilutionen, Tabletten und Globuli mit niedriger Potenz (bis max. D30) bei Verdauungsproblemen wie Durchfall und Übelkeit eingesetzt. Es spielt allerdings nur eine kleine Rolle.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisiert.
Johanniskraut ist seit vielen Jahren als Antidepressivum anerkannt. Auch bei kleinen Verletzungen kann die Heilpflanze helfen. Die anspruchslose Pflanze ist in Mitteleuropa weit verbreitet und leicht zu finden. Die Stauden blühen im Frühsommer auf, also um den Johannistag am 24. Juni.
Vorkommen
Die Heimat der Pflanze ist Europa mit dem westlichen Asien und Nordafrika. Neophytisch kommen die Stauden heute stellenweise auf allen Kontinenten vor.
Johanniskraut gedeiht auf praktisch allen Böden, kann sich jedoch auf nährstoffarmen, rohen, neutralen bis schwach alkalischem Untergrund am besten gegen andere Pflanzen durchsetzen. Typischer Biotop sind Schotterplätze und Bahndämme sowie Wiesen und lichte Wälder.
Merkmale
Die bis zu 1 m hohen, mehrjährigen Stauden sind zum Sprossende hin üppig verzweigt. Ungestielt und gegenständig angeordnet sitzen die bis 1,5 cm langen, länglich-ovalen Blätter am Stängel. Im Gegenlicht erkennt der Betrachter in der Blattspreite durchschimmernde Punkte, die die wirkstoffhaltigen Öldrüsen darstellen (daher „perforatum“). Die 1,5 cm großen, vier- bis fünfzähligen Blüten mit länglichen Kronblättern tragen vielzählige Büschel von Staubblättern. Die harte Kapselfrucht öffnet sich bei der Reifung und gibt so die Samen frei.
Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Medizinisch genutzt wird das Kraut (Hyperici herba), die Früchte (Hyperici fructus) und besonders die ölreichen Blüten (Hyperici flos). Erntezeit ist von Juni bis August.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Hauptwirkstoff ist das antidepressive Hyperforin, das die Wiederaufnahme einiger Neurotransmitter im synaptischen Spalt verhindert. Die Konzentration der Botenstoffe verbleibt dann auf höherem Niveau. Daneben liefert die Pflanze Wirkstoffe, die bei Verletzungen gute Dienste leisten. Johanniskrautöl kann die Heilung verletzter Nerven unterstützen. Dabei lindern diese Präparate auch Schmerzen. Dazu gehören entzündungshemmende und antioxidative Flavonoide, ätherische Öle sowie Gerb- und Bitterstoffe.
Anwendung
Aus einem Teelöffel des der Rohdroge wird mit kochendem Wasser ein Tee zubereitet, der eine Viertel Stunde ziehen muss. Aus dem Kraut kann mit 38-prozentigem Alkohol eine Tinktur hergestellt werden, die 6 Wochen ruhen sollte. Johanniskrautöl wird gewonnen, indem man die Blüten 6 Wochen in Pflanzenöl einlegt. Dieses Öl dient auch der äußerlichen Anwendung bei Durchblutungsstörungen und entzündlichen Hauterkrankungen.
Johanniskrautöl führt zu erhöhter Lichtempfindlichkeit der Haut. Während der Einnahme sollte starke Sonneneinstrahlung gemieden werden. Zu berücksichtigen ist auch, dass einige Medikamente schneller abgebaut und im Darm wieder ausgeschieden werden, wenn das Pflanzenöl appliziert wird.
Die Nebenwirkung betrifft leider den Hauptwirkstoff Hyperforin. Menschen, die weitere Medikamente einnehmen, sollten dann Johanniskraut-Präparate wählen, die Hyperforin nur in geringen Mengen enthalten.
Öl, Tinktur und Salben vom Johanniskraut sind auch als Fertig-Präparate erhältlich.
Homöopathie
Homöopathisch wird Hyperrcum perforatum bei Verletzungen und anderen Schädigungen der Nerven eingesetzt.
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Dieser Beitrag wurde am 01.06.2021 erstellt und letztmalig am 24.08.2024 aktualisiert.
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