Algen sind ein Phänomen: uralt, wandlungsfähig, biologisch faszinierend. Und doch – der Begriff „Alge“ ist so unpräzise wie kaum ein anderer in der Biologie.
Wer heute von „den Algen“ spricht, fasst rund 80.000 bekannte Arten zusammen – vom mikroskopischen Einzeller bis zum 50 Meter langen Riesentang. Gemeinsam ist ihnen nur eines: Sie betreiben Photosynthese. Alles andere trennt sie mehr, als es verbindet.
Was man über Algen wirklich wissen muss
Taxonomisch gehören „Algen“ keiner einheitlichen Gruppe an.
Einige sind eukaryontisch, also mit Zellkern – etwa die Süßwasseralge Chlorella vulgaris.
Andere, wie Spirulina, sind prokaryontisch – genauer: Cyanobakterien. Sie besitzen keinen Zellkern und zählen streng genommen zu den Bakterien, auch wenn sie Photosynthese betreiben und pflanzlich wirken.
Diese Unterscheidung ist nicht akademisch, sondern entscheidend: Denn die biochemische Ausstattung und die Wirkung auf den Menschen unterscheiden sich fundamental.
Trotzdem landen beide in der gleichen Dose – unter der Aufschrift „Algenpulver“.
Vom Sushi bis zum Superfood – Algen als Lebensmittel
In Asien gehören Algen seit Jahrhunderten zur täglichen Ernährung: als Nori, Kombu, Wakame oder Agar-Agar.
Sie liefern Jod, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe – und ersetzen dort, was in westlicher Ernährung oft fehlt: bioaktive Mikronährstoffe aus dem Meer.
Auch Europa entdeckt Algen langsam wieder. In Wales gibt es „Laver Bread“, in Frankreich Meeresalgen-Salate – und in der Naturheilkunde finden Mikroalgen wie Chlorella und Spirulina immer mehr Anhänger.
Doch nicht jede Alge ist gesund. Manche enthalten zu viel Jod, andere nehmen Schwermetalle oder Mikroplastik aus dem Wasser auf. Der entscheidende Unterschied liegt also in Art, Herkunft und Verarbeitung.
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Chlorella – der grüne Zellreiniger
Chlorella vulgaris ist eine Süßwasseralge und einer der ältesten Organismen der Erde. Ihr Name verrät ihr Prinzip: „Chloros“ – grün.
Denn sie enthält mehr Chlorophyll als jedes andere bekannte Lebensmittel. Und das ist weit mehr als nur Pflanzenfarbe.
Chlorophyll ist chemisch fast identisch mit Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Das erklärt, warum Chlorella in Studien den Blutaufbau und die Sauerstoffversorgung verbessert. Darüber hinaus bindet sie durch ihre Zellwandstruktur Schwermetalle, Dioxine und PCB – eine Eigenschaft, die sie in der Umweltmedizin so wertvoll macht.
Doch diese Wirkung entfaltet sich nur, wenn die Zellwände mechanisch aufgebrochen wurden. Intakte Zellwände sind für die Verdauung unzugänglich, aufgebrochene hingegen setzen ihre Inhaltsstoffe frei – und binden gleichzeitig Toxine im Darm.
Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen:
- Rund 60 % Protein – mehr als jedes Fleisch.
- Chlorophyll, Magnesium, Eisen, Zink und die Bausteine des Glutathions (Glycin, Cystein, Glutaminsäure).
- Stimuliert die SOD-Produktion und unterstützt so den zellulären Antioxidationsschutz.
- Fördert Regeneration, Immunbalance und Wundheilung.
Neuere Beobachtungen deuten zudem darauf hin, dass Chlorella mit dem Mitochondrienstoffwechsel interagiert – also dort wirkt, wo Energie entsteht und Alterung beginnt.
Spirulina – der blaue Zellaktivator
Spirulina platensis ist, streng genommen, keine Alge, sondern ein Cyanobakterium. Sie besitzt keine Zellwand aus Zellulose und ist daher leichter verdaulich. Ihr Pigment Phycocyanin färbt sie blaugrün – und genau dieses Pigment ist biochemisch außergewöhnlich.
Phycocyanin wirkt doppelt:
In gesunden Zellen beschleunigt es den Elektronentransport in den Mitochondrien – mehr Energie, mehr ATP, mehr Leistungsfähigkeit.
In entarteten oder seneszenten Zellen hingegen aktiviert es Apoptose-Signale über Cytochrom C – also den programmierten Zelltod.
Kurz gesagt: Spirulina stärkt die Guten und eliminiert die Schlechten.
Zusätzlich liefert Spirulina:
- Bis zu 70 % hochwertiges Protein mit allen acht essenziellen Aminosäuren.
- Die höchste natürliche Konzentration an Superoxid-Dismutase (SOD) – dem Enzym, das freie Radikale neutralisiert.
- Mangan als Cofaktor von SOD – unverzichtbar, um oxidativen Stress in Energie umzuwandeln, statt in Zellschäden.
- Beta-Carotin, B-Vitamine und Spurenelemente, die die Mitochondrienmembran stabilisieren.
Die Wirkung auf die Zellatmung ist messbar: bessere Sauerstoffnutzung, geringere Entzündung, klarerer Kopf, stabilere Haut.
Man könnte sagen: Spirulina ist die natürliche Vorstufe eines mitochondrialen Therapeutikums – ohne Nebenwirkungen.
Die gemeinsame Biochemie: Antioxidativer Zellschutz und Mitochondrienpflege
Das, was Spirulina und Chlorella wirklich verbindet, geht weit über Vitamine oder Spurenelemente hinaus. Es ist ihr zellbiochemischer Code – ein fein abgestimmtes Netzwerk aus Enzymen, Cofaktoren und Pigmenten, das tief in die mitochondriale Energiebildung eingreift.
Beide Mikroalgen wirken wie biologische Reparaturtrupps in einem System, das unter Dauerstress steht: unsere Zellen.
SOD – die erste Verteidigungslinie
Im Mittelpunkt steht die Superoxid-Dismutase (SOD), ein Enzym, das freie Radikale abfängt, bevor sie Schäden anrichten.
Genauer: Es wandelt das gefährlich reaktive Superoxid-Anion (O₂⁻) in Wasserstoffperoxid (H₂O₂) um. Diese Reaktion ist lebenswichtig – und sie entscheidet darüber, ob eine Zelle jung und vital bleibt oder in den oxidativen Abbau übergeht.
Die meisten Menschen wissen nicht, dass der Körper SOD nur bis etwa zum 30. Lebensjahr in nennenswerter Menge produziert. Danach fällt die Aktivität rapide ab. Mitochondrien beginnen zu lecken, freie Radikale entweichen, Zellmembranen oxidieren.
Spirulina enthält die höchste natürliche Konzentration an SOD, die je in einem Lebensmittel gemessen wurde.
Damit liefert sie exakt das, was der alternde Organismus verliert – eine Art molekulare Feuerwehr, die dort löscht, wo die Entzündung entsteht.
Mangan – der unscheinbare Dirigent
Doch ohne Mangan funktioniert SOD nicht. Dieses Spurenelement ist der Cofaktor des mitochondrialen Enzyms Mn-SOD (SOD2) – und bestimmt, ob aus der Reaktion Schutz oder Schaden wird.
Fehlt Mangan, greift SOD stattdessen Eisen als Ersatz. Das führt zu Fenton-Reaktionen und produziert Hydroxyl-Radikale – die aggressivsten Oxidantien überhaupt. Mit anderen Worten: ohne Mangan wird der Schutz zum Angriff.
Algen (insbesondere Spirulina) enthalten Mangan in idealer bioverfügbarer Form. Das ist kein Zufall, sondern evolutionäre Logik: Diese Organismen mussten Milliarden Jahre in einer sauerstoffreichen, radikalbelasteten Umgebung überleben. Ihre Enzymausstattung ist perfektionierter Oxidationsschutz.
Glutathion – der Zellreiniger
SOD allein reicht aber auch nicht. Das entstehende Wasserstoffperoxid muss weiter abgebaut werden, sonst schädigt es DNA, Proteine und Lipidmembranen. Hier kommt Glutathion (GSH) ins Spiel – das „Master-Antioxidans“ der Zelle. Es verwandelt H₂O₂ in harmloses Wasser und sorgt dafür, dass Redox-Gleichgewichte stabil bleiben.
Chlorella enthält die drei zentralen Aminosäuren, aus denen Glutathion im Körper gebildet wird: Glycin, Cystein und Glutaminsäure. Damit liefert sie nicht nur Schutzstoffe, sondern die Baumaterialien für die endogene Antioxidationskaskade.
Ein Nebeneffekt: Glutathion neutralisiert auch Umweltgifte, Schwermetalle und organische Lösungsmittel – und entlastet dadurch die Leber.
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Chlorophyll – das grüne Hämoglobin
Chlorophyll ist chemisch fast identisch mit Hämoglobin. Einziger Unterschied: Im Zentrum sitzt Magnesium statt Eisen.
Diese strukturelle Verwandtschaft erklärt, warum Chlorophyll die Blutbildung, Sauerstoffversorgung und Regeneration unterstützt.
Darüber hinaus wirkt Chlorophyll chelatbildend – es bindet toxische Metalle und unterstützt die Entgiftung über den Stuhl. Es verbessert die Sauerstoffnutzung im Gewebe, reguliert den pH-Wert und fördert die Bildung neuer Mitochondrien. In Kombination mit SOD und Glutathion entsteht so ein durchgehender Schutzkreislauf: vom Sauerstofftransport bis zur Neutralisierung reaktiver Sauerstoffspezies.
Phycocyanin – der intelligente Blauton
Das blaue Pigment Phycocyanin (nur in Spirulina) ist biochemisch einzigartig. Es wirkt nicht nur antioxidativ, sondern differenziert zwischen gesunden und geschädigten Zellen. In vitalen Zellen erhöht es die Elektronentransportgeschwindigkeit – mehr ATP, mehr Energie, weniger oxidativer Stau.
In seneszenten oder entarteten Zellen hingegen stößt es über Cytochrom-C-Signale den programmierten Zelltod an.
Das ist exakt der Mechanismus, den moderne Onkologen mit Substanzen wie Methylenblau oder Apoptose-Induktoren nachahmen wollen – nur dass Spirulina ihn seit drei Milliarden Jahren beherrscht.
Die Quintessenz: Ein geschlossener Regelkreis der Regeneration
SOD, Mangan, Glutathion, Chlorophyll und Phycocyanin greifen ineinander wie Zahnräder.
Sie bilden ein autarkes System der Selbstregulation:
- SOD entschärft Superoxide.
- Mangan stabilisiert die Reaktion und schützt vor Fehlreaktionen.
- Glutathion beseitigt die Zwischenprodukte.
- Chlorophyll fördert Sauerstofftransport und Zellneubildung.
- Phycocyanin reguliert Energie und eliminiert fehlerhafte Zellen.
Das Ergebnis: Weniger oxidative Last, funktionierende Mitochondrien, bessere Regeneration – und damit ein messbarer Effekt auf Alterung, Energie und Zellklarheit.
In dieser Kombination existiert in der Natur kein zweites Lebensmittel, das auf so vielen Ebenen gleichzeitig eingreift: antioxidativ, entgiftend, regenerativ und zellsteuernd.
Darum nennen viele Biochemiker Spirulina und Chlorella heute zu Recht „primitiv“ nur im evolutionären Sinn – funktional aber genial.
Qualität und Verarbeitung – der Knackpunkt
Algen sind biologische „Schwämme“. Was sie aus dem Wasser aufnehmen, landet später im Menschen.
Darum ist die Herkunft entscheidend. Sauberes Quellwasser, niedrige Temperaturen und kontrollierte Kultivierung sind Pflicht.
Worauf zu achten ist:
- Keine Hochtemperaturtrocknung (zerstört SOD, Enzyme, Pigmente).
- Keine Meeresalgen, wenn das Wasser belastet ist.
- Mechanisch geöffnete Zellwände bei Chlorella.
- Laborgeprüfte Reinheit (ohne Schwermetalle, Mikroplastik, Pestizide).
- Natürlicher Umweltstress in der Zucht – er erhöht die Bildung antioxidativer Enzyme.
Dosierung & Anwendung
Für den Einstieg:
- Chlorella: 10–30 Tabletten à 250 mg pro Tag, ideal abends oder nach Belastung.
- Spirulina: 5–10 g täglich (Pulver oder Presslinge), morgens oder vor sportlicher Aktivität.
Viele kombinieren beide: Spirulina morgens zur Aktivierung, Chlorella abends zur Reinigung.
Das ist kein Dogma, sondern Praxis: Energie tagsüber, Entgiftung nachts.
Fazit: Urenergie für moderne Zellen
Algen sind keine Modeerscheinung und kein „Wundermittel“.
Aber sie gehören zu den ursprünglichsten Lebensformen der Erde – und liefern genau jene Moleküle, die unser Körper im Alter verliert.
Superoxid-Dismutase, Chlorophyll, Phycocyanin, Mangan – das ist Zellmedizin in Reinform.
Wer Spirulina und Chlorella versteht, versteht das Prinzip der Gesundheit: Reinigung, Energie, Regeneration.
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Beitragsbild: iStock – 000003731224