Schwarzer Holunder

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Wirkung und Anwendung
Bei fiebrigen Erkältungskrankheiten unterstützt der wohlschmeckende Tee auDer Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist eine häufig vorkommende und weitverbreitete Pflanze von robustem Wuchs. Er ist praktisch überall zu finden, wo der Boden feucht und humusreich genug ist und wo man ihn gedeihen lässt. Im Frühjahr erfreut er uns mit seinen zart duftenden weißen Blütendolden, im Herbst werden die Vögel von den glänzend schwarzen Beeren angelockt. Ein „Hollerstrauch“ gehörte schon von alters her zu jedem Hausgrundstück. Er stand in dem Ruf, die Bewohner vor Schaden, vor Blitz, Feuer und bösen Geistern zu bewahren.

Tatsächlich wurden praktisch alle Pflanzenteile in der Volksmedizin und in der Küche verwendet. Beliebt sind auch heute noch die Hollerküchlein. Das sind kleine Pfannkuchen, bei denen die Blütendolden in den Teig getaucht und dann ausgebacken werden. Auch Sirup wird mit den Blüten aromatisiert oder man setzt die Blüten mit Zucker, Wasser und Zitrone an. Wenn man alles nach dem Abseihen in Flaschen füllt und diese eine Zeitlang in die Sonne stellt, beginnt die Flaschengärung und es entsteht Holundersekt. Die Beeren ergeben ein dunkles, aromatisches Gelee oder den beliebten Holundersaft, der reich an Vitaminen und Antioxidantien ist. Allerdings müssen die Beeren gekocht werden. Roh sind sie aufgrund eines enthaltenen Glykosids unbekömmlich bis leicht giftig. An altem Holunderholz wachsen im Winter die besonders in asiatischen Gerichten beliebten Judasohren, auch Mu Err-Pilze genannt.

In der Pflanzen- und Naturheilkunde wird Holunder hauptsächlich bei Erkältungskrankheiten und zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzts den Blüten die Schwitzkur. Mit seiner antibakteriellen und schleimlösenden Wirkung unterstützt er die Atemwege bei Husten und Nebenhöhlenentzündungen. Weil er stoffwechselanregend wirkt und die Arbeit der Nieren fördert, wird der Tee auch bei rheumatischen Beschwerden und Gicht eingesetzt.

Die Früchte enthalten reichlich Vitamin A, B und C, Gerbstoffe, die Mineralien Eisen und Zink, Spurenelemente sowie Pflanzenwirkstoffe wie Flavonoide und Polyphenole. Holundersaft wirkt sowohl vorbeugend als auch lindernd bei Erkältungskrankheiten. Seine Inhaltsstoffe schützen die Zellen vor oxidativem Stress und sie tragen dazu bei, dass Arterien und Herzkranzgefäße gesund bleiben.
Weniger gebräuchlich ist heute die Verwendung von Wurzel, Blättern und Rinde, denn diese können leicht überdosiert werden. Innerlich angewandt wirken sie abführend oder Brechreiz fördernd. Die Blätter können auch äußerlich bei Hämorrhoiden und Sonnenbrand lindernd wirken.

Die Homöopathie verwendet Sambucus nigra in der Regel als Globuli mit den Potenzen D4 bis D10 bei Erkrankungen der Atemwege, aber auch bei Hitzewallungen in den Wechseljahren.

Seetang

Unter Seetang wollen wir hier niedere Meerespflanzen aus der Gruppe der Braunalgen verstehen. Vor allem 3  Arten kennen wir vom Nord- und Ostseestrand als teils massenhafte Anstrandungen.

 

Vorkommen
Die hier beschriebenen Arten sind überwiegend im nördlichen und teils im südlichen Atlantik und deren Nebenmeeren verbreitet. Diese Seetang-Spezies gedeihen im Flachwasser der Gezeitenzone.

 

Merkmale
Der Pflanzenkörper wird in Abgrenzung zu höheren entwickelten Gewächsen als Thallus bezeichnet, der am Meeresboden mit einem Rhizoid befestigt ist. Die derben, zähen Pflanzen werden 10 bis 70 cm groß, wobei der Knotentang (Ascophyllum nodosum) mit seinen ovalen, gasgefüllten Schwimmkörpern der größte ist.

Die gesägten, länglich-lappigen Thalli kennzeichnen den Sägetang, (Fucus serratus) der im Gegensatz zu den 3 anderen hier genannten Arten keine Schwimmkörper innehat. Sehr ähnlich sieht auch der Blasentang (Fucus vesiculosus) aus, nur hat er rundliche Schwimmkörper und glattrandige Thalli. Diese 3 Spezies gehören zur Familie der Fucaceae.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Zur Anwendung kommen die an der Sonne getrockneten, zerstückelten frischen, zerstückelten Thalli. Die Braunalgen können ganzjährig geerntet werden.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Nährstoffreich ist Seetang durch seinen hohen Gehalt an Iod, Kalium, Brom und anderen Spurenelementen und weiteren Mineralien. Daneben sind die Thalli reich an Xanthophyllen, Schleimstoffen, Polyphenolen, Polysacchariden, Alginsäure, diversen Fetten, Beta-Carotin, Zeaxanthin und Mannitol sowie ätherischen Ölen. Die Wirkstoff-Kombination wirkt antibakteriell und hat sich bei entzündlichen Magen-Darm-Beschwerden bewährt.

 

Anwendung

Vor allem der Blasentang wird äußerlich mit Bädern angewendet bei Hauterkrankungen wie Psoriasis und Cellulitis. Die innere Applikation mit dem Tee aus der Rohdroge ist bei Iodmangel empfehlenswert, die sich beispielsweise in der Kropfbildung äußert. Die stark sättigende Wirkung dient zur Behandlung von Übergewicht. Kontraindiziert ist die Einnahme bei Iod-Allergie.

Die Lebensmittel-Industrie verwendet die extrahierte und konzentrierte Alginsäure als unbedenkliches Gelier- und Verdickungsmittel sowie als Emulgator (E 400 bis 405 ). Der Zusatzstoff ist besonders in Bio-Produkten enthalten.

 

Homöopathie

Homöopathische Präparate vom Blasentang in den Potenzen D1 bis D6 helfen bei Überfunktion der Schilddrüse sowie Blähungen und Obstipation.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 01.06.2021 aktualisiert.

Sellerie (Apium graveolens)

Das Gemüse wurde schon in der ägyptischen Antike und von der Traditionellen Chinesischen Medizin auch als Heilpflanze genutzt. Seit dem 17. Jahrhundert ist der pharmazeutische Wert des Gewächses auch in Europa bekannt. Dabei steht vor allem die Echte Sellerie (Apium graveolens) neben anderen Arten der Gattung Apium im Mittelpunkt.

 

Vorkommen
Die Echte Sellerie stammt aus Eurasien und Afrika. Im Verbreitungsgebiet ist die Pflanze nur endemisch auf versalzten Böden anzutreffen. Heute ist die Wildform nahezu ausgestorben.

 

Merkmale
Dem Doldenblütler (Umbelliferae) sieht man die Verwandtschaft zu Petersilie und Kümmel an. Die bis zu 1 m hohen ein- bis mehrjährigen Stauden tragen kräftige, dunkelgrüne, gelappte Blätter.

Die weißen, bis 1 cm großen Blüten stehen in Dolden zusammen. Die elliptischen grünen Früchte sind höchstens 2 mm lang.

Die heutigen Kulturformen sind vom Bau der Wildpflanze teils stark abgewandelt. So ist die Knollensellerie durch eine verdicktes Speicherorgan an der Sprossbasis gekennzeichnet, während die Staudensellerie stark verdickte Blattstiele bildet. Der wilden Sellerie am ähnlichsten ist die Schnittsellerie, die nur über kleine Knollen verfügt und deren Blätter als Gewürz dienen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdrogen sind fast alle oberirdischen Pflanzenteile wie Stängel und Knollen (Apii herba), Blätter mit Stielen (Apii folium) sowie die Früchte mit dem Samen (Apii fructus).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Sellerie ist reich an antioxidativen Wirkstoffen wie Vitamin C und A sowie Flavonoiden, Phenolsäuren, Furocumarinen, Phytosterinen und ätherische Ölen. Phthalid ist ein Wirkstoff, der die Muskulatur der Gefäße entspannt und so den Blutdruck senkt. Hinzu kommen Mineralstoffe, vor allem Kalium, sowie Spurenelemente.

Mit dieser Wirkstoff-Kombination ist Sellerie entzündungshemmend, antirheumatisch, herzstärkend, hustenstillend, appetitanregend und magenschützend, weil die Sekretion der Magensäure reduziert wird. Daneben kann die Heilpflanze zur Wundreinigung und Entwässerung angewendet werden.

 

Anwendung
Innerlich wird Sellerie bei Reizmagen gegen Sodbrennen und die Bildung von Magengeschwüren eingesetzt, auch wegen der basischen Bestandteile der Pflanze. Das Gemüse und Sellerietee stärken das Herzkreislauf-System und lindern Gicht  und Rheuma.

Den Tee bereite man aus 100 g Staudensellerie und 1 l Wasser. Nach kurzen Aufkochen soll der Tee 5 Minuten ziehen und kann nach dem Essen getrunken werden. Staudensellerie kann auch aus den frischen Blättern, Blattstielen und Stängeln zu Saft verarbeitet werden. Dazu eignen sich handelsübliche Saft-Pressen.

Zur Behandlung von Rheuma und zur Entwässerung dient der Aufguss oder der Absud aus den Selleriefrüchten. Nehmen Sie  25 g Früchte auf 1 l Wasser, lassen Sie es 20 Minuten köcheln und trinken Sie dreimal täglich 1 kleine Tasse.

Ein wenig Sellerieaufguss kann auch Suppen und Eintöpfen zugefügt werden.

 

Homöopathie
In der Homöopathie wird Apium graveolens gegen Harnverhaltung, Otorrhöe, Kopfschmerzen, Urtikaria und Nervosität angewendet.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.08.2021 aktualisiert.

Spirulina Algen – Fakten – Wirkung und Studien

Wussten Sie, dass Spirulina sowohl von der NASA als auch von der European Space Agency (ESA) als eines der Hauptnahrungsmittel für Langzeit-Raumfahrt-Missionen vorgesehen ist? Nein? Dann dürfte Sie die Fakten zu Spirulina überraschen.

Spirulina wird als mikroskopische Blau“alge“ bezeichnet, ist aber biologisch ein Cyanobakterium (cyano = blau). Es hat die Form einer Spirale und wächst und gedeiht in Meeres- und Süßwasser gleichermaßen. Das, was wir heute unter Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel kennen, wird von zwei Spezies von Cyanobakterien hergestellt: Arthrospira platensis und Arthrospira maxima.

Spirulina wird als mikroskopische Blau“alge“ bezeichnet, ist aber biologisch ein Cyanobakterium (cyano = blau). Es hat die Form einer Spirale und wächst und gedeiht in Meeres- und Süßwasser gleichermaßen. Das, was wir heute unter Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel kennen, wird von zwei Spezies von Cyanobakterien hergestellt: Arthrospira platensis und Arthrospira maxima.

Man nennt sie zwar „Algen“, sehr wahrscheinlich weil sie nur im Wasser leben können und zur Photosynthese fähig sind, was sie mit echten Algen gemeinsam haben, aber sie sind in keiner Weise mit den verschiedenen eukariotischen Algen verwandt. Obwohl Spirulina also ein Bakterium ist, wird aus historischen Gründen an der alten, aber wissenschaftlich nicht korrekten Namensgebung festgehalten.

Spirulina Inhaltsstoffe – Was ist drin?

Spirulina enthält ungewöhnlich viel Protein mit einem Trockengewicht zwischen 55 Prozent und 77 Prozent. Diese Proteine enthalten alle essentiellen Aminosäuren, die der menschliche Organismus benötigt. Methionin, Cystein und Lysin allerdings sind deutlich geringer konzentriert im Vergleich zum Proteingehalt von Fleisch, Eiern oder Milch. Spirulina-Protein ist aber andererseits deutlich höher einzustufen als die Proteine, die aus anderen Pflanzen stammen (Gemüse, Obst usw.).

Spirulina ist reich an essentiellen Fettsäuren wie Gamma-Linolensäure, Alpha-Linolensäure, Linolsäure, Stearidonsäure, Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) – EPA und DHA sind die elementaren Omega-3-Fettsäuren in Fischöl – und Arachidonsäure.

In Sachen Vitamine kann Spirulina einiges vorweisen: Vitamin B1, B2, B3, B6, B9 (Folsäure), B12, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin A und Vitamin E.

Ein kleiner „Schmutzfleck“ taucht allerdings beim Vitamin B12 auf, denn die Bioverfügbarkeit dieses Vitamins aus Spirulina für den menschlichen Organismus ist umstritten. Bei den Mineralien, die der Spirulina-Esser erwarten kann, tut sich ebenfalls ein reichhaltiges Programm auf: Kalium ist besonders reichhaltig vertreten, aber auch Kalzium, Chrom, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphor, Selen, Natrium und Zink sind ausreichend vorhanden.

Darüber hinaus enthält es eine Reihe von Pigmenten wie Chlorophyll-a, Xanthophyll, Beta-Carotin usw. Obwohl es nicht so viel Chlorophyll enthält wie Chlorella pyrenoidosa, ist sein Chlorophyll-Gehalt mehr als ausreichend.

Noch ein schwarzer Fleck: Da Spirulina alle essentiellen Aminosäuren enthält, enthält es auch Phenylalanin. Leute mit Phenylketonurie sind nicht in der Lage, diese Aminosäure zu verarbeiten, so dass dieses sich im Gehirn anreichern kann und zu Langzeitschäden führen kann. Von daher ist bei diesen Leuten ein Spirulina Einsatz mit Vorsicht zu genießen.

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Gesundheitliche und medizinische Aspekte

Es gibt einige in vitro Studien mit Spirulina, die zeigen konnten, dass Spirulina die HIV-Replikation in menschlichen T-Lymphozyten, periphären mononuklearen Blutzellen und Langerhanszellen unterbinden konnte(Ayehunie, S. et al. „Inhibition of HIV-1 Replication by an Aqueous Extract of Spirulina platensis (Arthrospira platensis).“ JAIDS: Journal of Acquired Immune Deficiency Syndromes & Human Retrovirology. 18, 1, May 1998: 7-12).

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2008 zeigte, dass Spirulina Eisen-chelatierende Eigenschaften besitzt. Hierbei wurden menschliche Neuroblastomzellen mit toxischen Konzentrationen von Eisen behandelt. Danach wurden sie mit Spirulina behandelt, was den durch das Eisen induzierten oxidativen Stress reduzierte (Barmejo-Bescós, P., Piñero-Estrada, E., &Villar del Fresno, A. (2008). „Neuroprotection by Spirulina platensis protean extract and phycocyanin against iron-induced toxicity in SH-SY5Y neuroblastoma cells“. Toxicology in Vitro 22 (6): 1496–1502).

Studien auf Tierbasis haben zeigen können, dass Spirulina in der Lage ist, Schädigungen am Herzen zu verhindern, die im Laufe einer Chemotherapie durch Doxorubicin hervorgerufen werden, ohne dabei die Wirksamkeit von Doxorubicin negativ zu beeinflussen (Khan, M., et al. „Protective effect of Spirulina against doxorubicin-induced cardiotoxicity.“ Phytotherapy Research. 2005 December;19(12):1030-7).

Spirulina reduziert auch die Schwere von Hirninfarkten und verbessert die Wiedererlangung von Beweglichkeit nach einem Schlaganfall (Wang, Y., et al. „Dietary supplementation with blueberries, spinach, or spirulina reduces ischemic brain damage.“ Experimental Neurology. May, 2005 ;193(1):75-84).

Es wirkt altersbedingtem Abbau von Gedächtnis- und Lernleistung entgegen (Gemma, C., et al. „Diets enriched in foods with high antioxidant activity reverse age-induced decreases in cerebellar beta-adrenergic function and increases in proinflammatory cytokines.“ Experimental Neurology. July 15, 2002; 22(14):6114-20)und verhindert und mildert die Symptome von einer allergischen Rhinitis (Chen, LL, et al. „Experimental study of spirulina platensis in treating allergic rhinitis in rats.“ 中南大学学报(医学版) = Journal of Central South University (Medical Sciences). Feb. 2005. 30(1):96-8).

Eine Studie über den Metabolismus bei Mäusen zeigte, dass Spirulina kaum einen Effekt auf den Metabolismus ausübt, was man für den menschlichen Metabolismus ebenso annehmen kann (Yin, J; Zuberi, A; Gao, Z; Liu, D; Liu, Z; Cefalu, WT; Ye, J (Jul 2008). „Effect of Shilianhua extract and its fractions on body weight of obese mice“. Metabolism: clinical and experimental 57 (7 Suppl 1): S47–51).

Diabetes Ratten dagegen profitierten von einer Spirulina-Einnahme, da deren abnormaler Kohlehydrat- und Lipidmetabolismus, verursacht durch exessive Fruktosekonzentrationen, durch Spirulina normalisiert wurde (Kulshreshtha, A., Zacharia, J., Jarouliya, U.,Bhadauriya, P., Prasad, G.B.K.S., & Bisen, P.S. (2008). „Spirulina in Health Care Management“. Current Pharmaceutical Biotechnology 9 (5): 400–405).

In Studien mit menschlichen Probanden oder Patienten konnte Spirulina ebenso bemerkenswerte Wirkungen demonstrieren. So erhöhte es das Körpergewicht und korrigierte die Anämie von HIV-infizierten und HIV-freien, unterernährten Kindern, was auf seine ausgezeichneten Nährstoffeigenschaften zurückzuführen ist (Simpore, J., et al. „Nutrition Rehabilitation of HIV-Infected and HIV-Negative Undernourished Children Utilizing Spirulina.“ Annals of Nutrition & Metabolism. 49, 2005: 373-380).

Spirulina ist effektiv bei der klinischen Verbesserung von Melanose und Keratose aufgrund von Arsenvergiftungen (Mir Misbahuddin, AZM Maidul Islam, Salamat Khandker, Ifthaker-Al-Mahmud, Nazrul Islam and Anjumanara. Efficacy of spirulina extract plus zinc in patients of chronic arsenic poisoning: a randomized placebo-controlled study. (Risk factors ). Journal of Toxicology: Clinical Toxicology. 44.2 (March 2006): p135(7)).

Eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigte, dass Spirulina vor einer allergischen Rhinitis schützen kann (Mao, TK, et al. „Effects of a Spirulina-based dietary supplement on cytokine production from allergic rhinitis patients.“ Journal of Medicinal Food. Spring 2005;8(1):27-30).

In einer neueren doppelblinden, Plazebo kontrollierten Studie von 2008 wurden 150 Patienten mit allergischer Rhinitis mit Spirulina versorgt. Es zeigte sich, dass Spirulina signifikant die Sekretion von pro-entzündlichem Interleukin-4 um 32 Prozent reduzierte. Die Patienten erfuhren dadurch eine Reduktion ihrer Symptomatik (Cingi, C., Conk-Dalay, M., Cakli, H., & Bal, C. (2008). „The effects of Spirulina on allergic rhinitis“. European Archives of Oto-Rhino-Larynology 265 (10): 1219–1223).

Desweiteren zeigte Spirulina eine Reduktion von Entzündungen bei Arthritis in geriatrischen Patienten durch die Stimulation der Sekretion von Interleukin-2, welches hilft, entzündliche Prozesse zu regulieren. Die gleiche Studie zeigte, dass Spirulina signifikant das LDL-zu-HDL-Verhältnis nach 4 Monaten Einnahme verbesserte. Demzufolge scheint Spirulina ein bedeutendes antioxidatives Potential zu besitzen, denn das Plasma dieser Patienten zeigte schon nach 16 Wochen einen deutlich erhöhten Antioxidans Status (Park, H.; Lee, Y.; Ryu, H.; Kim, M.; Chung, H.; Kim, W. (2008). „A randomized double-blind, placebo-controlled study to establish the effects of spirulina in elderly Koreans“. Annals of nutrition & metabolism 52 (4): 322–328).

Auch aus sportlicher Sicht scheint Spirulina einen gewissen Wert zu besitzen. Eine Studie von 2006 stellte fest, dass Kreatininkinase nach sportlicher Betätigung unter Spirulina deutlich herabgesetzt war, was ein Indikator für einen verringerten Muskelabbau ist. Die Ausdauer und Belastbarkeit veränderte sich zum Positiven. Als Grund für die Beobachtungen wurde das antioxidative Potential von Spirulina angegeben (Lu, H.K., Hsieh, C.C. Hsu, J.J., Yang, Y.K., & Chou, H.N. (2006). „Preventative effects of Spirulina platensis on skeletal muscle damage under exercise induced oxidative stress“. European Journal of Applied Physiology 98 (2): 220–226 und Maria Kalafati; Athanasios Z. Jamurtas; Michalis G. Nikolaidis; Vassilis Paschalis; Anastasios A. Theodorou; Giorgos K. Sakellariou; Yiannis Koutedakis; Dimitris Kouretas, Ergogenic and Antioxidant Effects of Spirulina Supplementation in Humans, Medicine and Science in Sports and Exercise®. 2010;42(1):142-151).

weitere Algen-Arten und Gattungen:

Afa Algen – Blasentang – Blaugrüne Algen – Chlorella Algen – Chlorella vulgaris – Chlorella Pyrenoidosa – Dunaliela salina – Kelp Algen – Klamath Algen – Kombu Algen – Nori Algen – Wakame Algen

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Storchschnabel (Geranium spec.)

Schon in mittelalterlichen Schriften wird eine Heilpflanze “Storchschnabel“ als “Ruprechtskraut“  erwähnt. Jedoch sind diese Zeugnisse unsicher, weil damals die nah verwandten Gattungen Geranium und Pelargonium nicht scharf abgegrenzt wurden.

Die Gattung Geranium kennen wir heute als prächtige Kulturzüchtungen für Garten und Balkon. Einige Wildarten gehören zu den Heilpflanzen wie der Stinkende Storchschnabel, auch Ruprechtskraut genannt (Geranium robertianum), der Wald-Strochschnabel (Geranium sylvaticum), der Blutrote Storchschnabel (Geranium sanguineum) und der Gefleckte Storchschnabel (Geranium maculatum)

 

Vorkommen
Diese 4 Arten sind ursprünglich in Eurasien beheimatet, auch wenn sie heute auf alle Kontinente verschleppt sind. Optimale Standorte sind nährstoffreiche Böden an Waldrändern und Wiesen. Der Stinkende Storchschnabel gedeiht auch auf rohen Böden in Unkrautfluren und sogar in Mauerspalten.

 

Merkmale
Die mehrjährigen Stauden werden bis 40 cm hoch und tragen geteilte oder tief eingeschnittene Blätter. Die rund 2 cm großen, fünfzähligen Blüten sind hell-violett gefärbt. Typisch und namensgebend ist die schmale, lang ausgezogene, spitze Öffnungsfrucht aller Geranium-Arten.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge ist das getrocknete oder frische Kraut (Geranii herba) sowie die Wurzeln (Geranii radix).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Inhaltsstoffe sind vor allem antioxidative und entzündungshemmende Flavonoide wie Quercetin, Hyperoid und das blutstillende Rutosid. Daneben enthält das Kraut antibiotische Gerbstoffe wie Geraniin, Isogeraniin und Galloylglucose. Hinzu kommen entwässernde, blutstillende, immunstärkende und verdauungsfördernde organische Säuren wie Zitronen- und Äpfelsäure sowie Ascorbinsäure (Vitamin C).

 

Anwendung
Zur inneren Anwendung bereite man einen Storchschnabel-Tee aus 1 Esslöffel getrocknetem Kraut, das in ½ l Wasser  aufgekocht wird und 15 Minuten ziehen muss. Nach dem Abseihen trinke man den Tee, wenn er abgekühlt ist.

Der Aufguss hilft bei Entzündungen der Harnwege und des gesamten Magen-Darm-Traktes, einschließlich des Mundraumes. Hilfe bietet der Tee auch bei Blutarmut, Immunschwäche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Ödemen.

Die Tinktur wird aus 300 g Kraut und Wurzeln, die in  ½ l 40%-igem Alkohol 1 Monat ziehen muss. Der Extrakt wird, wie auch der Frischsaft, äußerlich mit Umschlägen angewendet. Indikation sind stark blutende Wunden, Geschwüre und entzündliche Hauterscheinungen. Mit der Tinktur kann auch bei entzündetem Rachenraum gegurgelt werden.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate des Stinkenden Storchschnabels werden als Geranium robertianum HAB1 als Adstringens und gegen chronifizierte Entzündungen eingesetzt.

 

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Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.

Stranddistel (Eryngium maritimum)

Die an unseren Küsten selten gewordene Stranddistel zählt nicht wie andere “Distel“ genannte Pflanzen zu den Korbblütlern, sondern zu den Doldenblütlern (Umbelliferae).

 

Vorkommen
Die Stranddistel ist an den Küsten von Nord- und Ostsee, des Mittelmeeres und Schwarzen Meeres sowie Nordafrikas beheimatet. Die salztolerante Pflanze wächst optimal in Dünen.

 

Merkmale
Die robuste, bis 50 cm hohe, zwei- bis mehrjährige Staude trägt ungestielte, eingeschnittene, stachelige Blätter von blau-grüner Farbe. Ihre Pfahlwurzeln dringen bis zu 2 m in den Boden ein. Die rund 1 cm großen, violetten Blüten stehen in untypischen, kugeligen Dolden zusammen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die getrockneten Wurzeln (Eryngii maritimi  radix) sowie das frische Kraut (Eryngii maritimi  herba) in der Blüte zur Herstellung homöopathischer Präparate.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Inhaltsstoffe sind Schleimstoffe, Saponine und verschiedene Zucker. Die Stranddistel wirkt entzündungshemmend und stärkt Leber und Nieren.

 

Anwendung
Innerlich wird die Stranddistel traditionell bei Nieren-Koliken, Nierensteinen und Prostata-Vergrößerung sowie Polyurie und Blasenentzündung eingesetzt. Trinken Sie dreimal täglich 1 kleine Tasse Absud aus den getrockneten Wurzeln.

Äußerlich wird der Presssaft bei Insektenstichen appliziert.

 

Homöopathie
Homöopathische Mittel sind als Eryngium maritimum HAB34 erhältlich.

 

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Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.

Süßholz (Glycyrrhiza glabra)

Süßholz ist eine Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Papilionaceae) und daher mit Erbsen, Bohnen und Linsen verwandt. Allerdings sind es nicht die Hülsen, die zum Verzehr geeignet sind, sondern die Speicherwurzeln, aus denen Lakritz hergestellt wird.

Schon in der Antike war die Süßholzwurzel mit ihrer medizinischen Wirkung bekannt. So übernahmen die Griechen die Anwendung der  Heilpflanze von den Ägyptern.  Theophrastos von Eresos, der um 350 v. Chr. lebte, schätzte Lakritze als Heilmittel gegen Husten und als Durstlöscher. Es soll daher zur Standardausrüstung der römischen Soldaten gezählt haben.

In West- und Mitteleuropa wird die Lakritze Seit dem Mittelalter auch als Heilmittel angewandt. Tim Richardson weist in seiner Geschichte der Süßigkeiten daraufhin, dass auch französische und türkische Soldaten im Ersten Weltkrieg Lakritze im Marschgepäck hatten.

 

Vorkommen
Die Heimat der Pflanze ist Vorderasien und der Mittelmeerraum. Die mehrjährigen Stauden und lieben humöse, phosphatreiche Böden und volle Sonne.

 

Merkmale
Die krautartigen Stauden werden bis 1,5 m hoch und tragen geteilte, mit elliptischen Teilblättern bestückte Blätter. Die blattachselständige Infloreszenz ist eine Traube mit länglichen, rund 1 cm langen, bilateralsymmetrischen, violetten Blüten, die die für Schmetterlingsblütler typischen Hülsen hervorbringen.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Zur Verwendung kommen nur die Wurzeln (Glyzyrrhizae radix), die im Herbst geerntet, gewaschen und getrocknet werden.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Der wichtigste Inhaltsstoff ist Glycyrrhizin, eine Mischung aus Calcium- und Kaliumsalzen. Diese gibt der Lakritze den Geschmack und hat eine vielfache Süßkraft von Rohrzucker.  Glycyrrhizin  hemmt nach neuesten Erkenntnissen das Wachstum des Magenbakteriums Helicobacter pylori, welches eine chronische Gastritis verursachen kann. In Forschungen wird auch die antivirale Wirkung der Süßholzwurzel untersucht.  Des Weiteren sind ätherische Öle, Oxycumarine, Gerbstoffe, Phytonzide, Flavonoide, Isoflavone sowie das Glycosid Liquiritin in der Süßholzwurzel enthalten.

Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe wirkt die Süßholzwurzel schleimlösend und auswurffördernd und ist daher bei  Erkrankungen der oberen Atemwege  Husten und Katarrhen bestens zur Linderung und Heilung geeignet.

 

Anwendung

Das bekannteste Produkt aus der Wurzel ist Lakritze als Süßigkeit. Außerdem werden aus den getrockneten Süßholzwurzeln Tee, Sirup, Halspastillen und eine Tinktur für verschiedene gesundheitliche Beschwerden hergestellt.

Lakritze, in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz besser als „Bärendreck“ bekannt, ist eine Süßigkeit, die aus getrockneten Süßholzwurzeln hergestellt wird. Dazu wird der Süßholzextrakt mit Zuckersirup, Stärke, Mehl, Gelatine und anderen Zutaten vermischt und daraus die unterschiedlichsten Lakritzvariationen hergestellt.

Ihre schwarze Farbe erhält die Lakritze durch künstliche Verstärkung. Ein weiterer Bestandteil ist Ammoniumchlorid (Salmiak). Enthält die Lakritze mehr als 2 % davon, wird sie als Starklakritze bezeichnet und muss in Deutschland einen Hinweis auf der Verpackung haben.

Als Tinktur findet die Wurzel durch ihre entzündungshemmende und krampflösende Wirkung innerlich auch Anwendung als unterstützendes Heilmittel bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Ebenso bei Gicht, Rheuma und Blasensteinen, da sie eine harntreibende Wirkung hat.

Ganz ungefährlich scheint dieses Naschwerk nicht zu sein. Übermäßiger Lakritzgenuss könnte vor allem in der Schwangerschaft und Patienten mit Bluthochdruck schaden. Dafür scheint der Inhaltsstoff Glycyrrhizin verantwortlich zu sein. Er kann den Hormonstoffwechsel und den Mineralstoffhaushalt beeinflussen und so zu Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Wassereinlagerungen im Gewebe führen. Daher sollten Schwangere, Diabetiker und Herz-Kreislauf-Patienten nicht zu viel Lakritze zu sich nehmen.

Bisher gingen Wissenschaftler jedoch davon aus, dass man Unmengen an Lakritze zu sich nehmen müsse, um als gesunder Mensch einen Bluthochdruck zu entwickeln. Isländische Forscher fanden allerdings heraus, dass schon eine Handvoll davon pro Tag über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen genügt. Vor allem wenn, erbliche Faktoren, einseitige Ernährung und wenig Bewegung dazu kommen. Doch ganz verzichten muss man auf diese schwarze Süßigkeit nicht, denn wie bei Vielem gilt auch hier: Es kommt auf die Dosis an.

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.06.2021 aktualisiert.

Tahini hat viele gesundheitliche Vorzüge

Hergestellt wird Tahini aus gerösteten, gemahlenen Sesamkörnern. Damit haben wir eine reichhaltige Quelle für:

  • Vitamine und Minerale
  • ungesättigte Fettsäuren
  • antioxidative Lignane

Aufgrund des erdigen, leicht nussigen Geschmacks eignet sich Tahini so gut für viele (traditionelle) Hummus-Rezepte. Mit Zitronensaft und Salz gemischt entsteht zum Beispiel ein hervorragender Dip für rohes Gemüse. Wenn Sie stattdessen Olivenöl und Apfelessig nehmen, ergibt sich ein leckeres Salatdressing. Tarator heißt eine Sauce aus den Bestandteilen Tahini, Petersilie, Zitronensaft und Knoblauch. Diese passt besonders gut zu Gemüse und Geflügel.

Für Tahini wurden inzwischen über 70 pharmakologische Wirkungen wie schmerzlindernd, antioxidativ oder entzündungshemmend nachgewiesen. Von Sesamsamen wissen wir, dass sie den Appetit anregen und blutdruck- sowie lipidsenkende Eigenschaften haben, was sich positiv auf das Herz auswirkt. Eine Studie mit 20 Männern zeigte, dass schon der Verzehr von 50 Gramm Tahini zu einem deutlich messbaren Rückgang der Pulsfrequenz und des diastolischen Blutdrucks führt:

Überdies verbessert Tahini die Endothelfunktion, die als wichtiger Regulator für die Gefäßhomöostase gilt:

Frühere Arbeiten lieferten ähnliche Ergebnisse bezüglich einer Verbesserung der Endothelfunktion durch Sesamöl:

Tahini enthält unter anderem Eisen, Kalzium, Kalium, Phosphor und wichtige, hautfreundliche Antioxidantien wie Sesamolin und Sesamol sowie die Vitamine C, E und jene aus der B-Serie. Das darin enthaltene Sesamöl (über 50 Prozent) wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und antimykotisch:

Natürliche Antioxidantien verfügen über die intrinsische Fähigkeit, Lipidperoxidationen zu unterdrücken. Diese werden für Mutationen, Krebs und die Alterung der Zellen verantwortlich gemacht. Insofern eignen sich diese Substanzen zur Vorbeugung gegen sämtliche oxidative Schäden, Hauttumore und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So wurde Tahini ganz gezielt mit Blick auf traumatische Gliedmaßenverletzungen getestet mit dem Ergebnis, dass die Schmerzstärke und die Schmerzempfindlichkeit deutlich zurückgingen.

Gerade bei Arthrose im Knie hat sich die antioxidative, entzündungshemmende Wirkung von Sesam gut bewährt. Im Rahmen einer Studie erhielten 50 Betroffene neben ihrer sonstigen medizinischen Behandlung zwei Monate lang jeden Tag entweder 40 Gramm Sesamsamen oder die gleiche Menge Placebo-Pulver. Bei der Sesamgruppe war ein auffallender Rückzug der Entzündungsmarker zu beobachten:

In einer anderen Studie zum Thema Knie-Arthrose wurden die Wirkung von topischem Sesamöl mit jener von Diclofenac-Gel verglichen. Letzteres ist ein nichtsteroidales, entzündungshemmendes Medikament (NSAID). Dazu wurden die Patienten vier Wochen lang dreimal pro Tag behandelt mit dem Ergebnis, dass das Sesamöl dem Diclofenac in nichts nachsteht:

Um Sesamöl zu gewinnen, werden die Sesamsamen geröstet und gepresst. Was dabei übrig bleibt, wird als Sesamölkuchen (SOC) bezeichnet. Dieser ist noch reich an Sesaminolglucosid und Lignanen wie Sesamolin, Sesaminol und Sesamin. In Tierstudien war bereits aufgefallen, dass SOC vor kognitiven Beeinträchtigungen schützen kann. Wissenschaftler des koreanischen „Jeonbuk National University Hospital“ haben sich deshalb mit der Wirkung von Sesamölkuchenextrakt (SOCE) beschäftigt, wobei sie ihren Fokus auf die kognitiven Funktionen von Erwachsenen mit Gedächtnisstörungen richteten.

Nach zwölf Wochen der Verabreichung von SOCE sank bei den Teilnehmern der Amyloid-β-Spiegel. Dieser ist direkt verknüpft mit kognitiven Einschränkungen. Parallel dazu verbesserte sich die verbale Gedächtnisfähigkeit:

Patienten mit rheumatoider Arthritis erhielten im Rahmen einer anderen Studie sechs Wochen lang jeden Tag ein Sesamin-Ergänzungsmittel (200 Milligramm) beziehungsweise ein entsprechendes Placebo. Bei den Teilnehmern der Sesamin-Gruppe verbesserten sich die Entzündungsmarker und entsprechend nahmen auch die Schmerzen in den Gelenken ab:

Abschließend noch ein schönes Rezept für ein Salatdressing mit Tahini:

Zutaten:

  • circa 1/3 Tasse Tahini
  • eine entsaftete Zitrone
  • ein bis zwei Esslöffel Ahornsirup
  • eine Prise Meersalz
  • eine gehackte Knoblauchzehe
  • und Wasser

Zubereitung:

Alle Zutaten, ausgenommen das Wasser, miteinander vermischen und gut verrühren.
Das Wasser dann langsam hinzugeben, bis eine gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Nach dem Abschmecken kann das Dressing natürlich noch ganz nach Bedarf angepasst werden.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: pixabay.com – Gina_Janosch

Dieser Beitrag wurde am 26.04.2024 erstellt.

Teebaum (Melaleuca alternifolia)

Der Teebaum oder Cajeputbaum ist mit der eigentlichen Teepflanze (Schwarz-, Grüntee, Camellia sinseis) nicht verwandt, sondern gehört zu den Myrtengewächsen (Myrtaceae). Wegen seines Verbreitungsgebietes wird er auch Australischer Teebaum genannt.

 

Vorkommen
Die ursprüngliche Heimat des Teebaums ist Australien und wurde durch Kultivierung auch auf Malaysia und den Philippinen verbreitet. Der Baum gedeiht optimal auf schweren, schwach sauren Lehm- und granithaltigen Böden an frostfreien, feuchten Standorten.

 

Merkmale
Der Teebaum erreicht eine Höhe von bis zu 15 m. Schon von weitem schimmert die Borke des Baums silbrig-weiß. Daher auch der Name „Cajeput“, der „weißes Holz“ bedeutet.   Die Zweige tragen wechsel- oder gegenständig angeordnete, schmale, längliche und zugespitzte, immergrüne Blätter. Die etwa 1 cm langen weißlichen, radiärsymmetrischen Blüten tragen federartige Kronblätter und bilden dichte Blütenstände. Aus ihnen entstehen die harten länglichen Kapselfrüchte, die rund einen halben cm groß sind.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Das Teebaumöl oder Cajeputöl  wird aus den Blättern und den frischen Zweigen des Baumes  mit Hilfe von Wasserdampfdestillation gewonnen.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung

Teebaumöl riecht etwas milder als das Eukalyptusöl und enthält hauptsächlich Eucalyptol sowie weitere Alkohole und Aldehyde. Die Präparate wirken entzündungshemmend, schleimlösend, antibakteriell und schmerzlindernd. Eine Besonderheit des Cajeputöls sind Verbindungen, die dem weiblichen Sexualhormon Östrogen sehr ähnlich sind und auch ähnlich wirken.

 

Anwendung

Äußerlich angewandt hilft das Öl beispielsweise bei Hautbeschwerden wie Akne und Hautentzündungen. Schuppenflechte und Schmerzen der Haut sind weitere Einsatzgebiete. Überhaupt lindert das Cajeputöl vielerlei Schmerzen, so auch Zahn- und Ohrenschmerzen.

Inhalationen mit dem Öl des Cajeputbaums vertreiben Erkältungen und sind auch bei chronischen Atemwegserkrankungen zu empfehlen. Schleim- und krampflösende Eigenschaften helfen, den Husten zu besiegen und unterstützen Patienten bei Entzündungen der Stirn- und Nasennebenhöhlen.

Die schmerzlindernde und leicht erwärmende Eigenschaft des Cajeputöls ist hilfreich bei Massagen gegen verspannte und schmerzende Muskeln. Weitere Einsatzgebiete sind Arthritis, Neuralgien und Hexenschuss. Selbst gegen Rheuma helfen die Wirkstoffe des Cajeputbaums. Hier sind Einreibungen und Wickel zu empfehlen.

Innerlich eingenommen hilft das Öl unter anderem bei Blasen- und Harnröhrenentzündung sowie bei Magenkrämpfen und Darmproblemen. Die Applikation erfolgt mit 2 bis 5 Tropfen pro Glas Wasser, das dreimal am Tag getrunken werden soll.

Frauen in den Wechseljahren können das Öl zur allgemeinen Stärkung innerlich einnehmen, eine Einreibung der Kopfhaut kann bei Haarausfall helfen.

Frisch und fruchtig ist der Duft, den die Cajeputessenz hinterlässt, wird sie in einer Duftlampe verwendet. Er soll die Abwehrkräfte stärken und gleichzeitig anregend und klärend auf Geist und Gemüt wirken.

Nicht geeignet ist das Cajeputöl für Babys, Kleinkinder und Schwangere.

 

Homöopathie

Homöopathische Präparate von  Melaleuca alternifolia sind in verschiedenen Potenzen als Globuli erhältlich. (Keine Indikationen gefunden)

 

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.06.2021 aktualisiert.

Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)

Die Teufelskralle wird in Südafrika schon lange als Heilpflanze genutzt. In Europa erkannte man ihre Wirkung bei Gelenkerkrankungen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Heute kommt die Heilpflanze nicht nur in der Therapie des Menschen, sondern auch in der Tierheilkunde zum Einsatz.

Der Name der Teufelskralle bezieht sich auf die verholzten Früchte, die mit verzweigten, dornigen Fortsätzen bestückt sind. Begrifflich verwechselt werden kann das afrikanische Sesamgewächs (Pedaliaceae) mit den eurasischen Teufelskrallen (Phyteuma), die allerdings zu den Glockenblumengewächsen (Campanulaceae) zählen. Deren Name leitet sich von der Blütenform ab.

 

Vorkommen
Die Heimat der Teufelskralle sind die Savannen des südlichen Afrikas mit Verbreitungsschwerpunkt in Namibia. Versuche, die Pflanze außerhalb dieser Region zu kultivieren sind fehlgeschlagen.

 

Merkmale
Die mehrjährige Staude mit kriechenden Trieben ist durch gegenständige, tief gelappte, distelähnliche Blätter gekennzeichnet. Eine Anpassung an trockene Standorte stellt die bis 1 m tief in den Boden eindringende Pfahlwurzel dar, die Wurzelknollen bildet. Die  rund 7 cm langen, glockenförmigen Blüten sind violett gefärbt. Zum Zwecke der Tierverbreitung bilden die rund 6 cm großen Früchte hakenartigen Anhänge aus, die an Felltieren gut hängen bleiben.

 

Verwendete Pflanzenteile (Rohdrogen)
Rohdroge sind die geschnittenen und getrockneten Wurzeln (Harpagophyti radix) sowie die Wurzelknollen (Harpagophyti tubera).

 

Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Wirkstoffe der Teufelskralle besitzen eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Dazu zählen Triterpene, Phenylpropanoide, Zimtsäure, Chlorogensäure, Flavonoide und Bitterstoffe. Die wichtigste Verbindung ist jedoch das  Harpagosid. Weiterhin beinhaltet die Teufelskralle ungesättigte Fettsäuren, durch deren längerfristiger regelmäßige Einnahme eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel entsteht.

 

Anwendung
Die Knollen können bis zu 600 Gramm wiegen und werden nach der Trocknung zu Pulver vermahlen, das sich im Anschluss zu Kapseln oder Salben weiter verarbeiten lässt. In diesen 3 Formen sind die Medikamente hierzulande erhältlich.

In der alternativen Therapie findet die Teufelskralle hauptsächlich zur Behandlung rheumatischer Beschwerden sowie Verschleißerscheinungen in den Gelenken Anwendung. Verschiedene wissenschaftliche Studien haben nämlich erwiesen, dass die Entstehung und der Verlauf dieser Erkrankungen mit der individuellen Ernährung und der Funktionsfähigkeit des Stoffwechsels in einem wichtigen Zusammenhang stehen.

Die bereits benannten Wirkstoffe sorgen für Veränderungen in der Eiweißumwandlung und verhindern die Übersäuerung der Gelenke, die wiederum für den vorzeitigen Knorpelabbau und den Knochenabbau sorgen. Wenngleich sich die chronischen Gelenkerkrankungen bisher nicht vollständig heilen lassen, spüren die Betroffenen häufig eine deutliche Linderung der Beschwerden.

Gleichzeitig können konventionelle Medikamente aus der Schulmedizin eingespart werden, die langfristig starke Nebenwirkungen auslösen können.

Allerdings dauert es einige Wochen, bis die innerlich verwendeten Präparate wirken. Der Stoffwechsel benötigt eine gewisse Zeit, bis er sich umstellt. Besonders effektiv wirken die Präparate, wenn gleichzeitig eine Ernährungsumstellung auf basische Lebensmittel vorgenommen wird. Schwangere sowie Menschen mit Magen-Darm-Problemen sollten allerdings auf die Anwendung verzichten oder zuvor den behandelnden Arzt fragen.

Salben, die als Inhaltsstoff die Teufelskralle enthalten, dienen der äußeren Anwendung. Bei Verspannungen können Massagen einen lindernden Effekt bringen. Auf überwärmte Gelenke sowie in Entzündungsstadien dürfen die betroffenen Bereiche jedoch nicht massiert werden, da es ansonsten zu einer weiteren Reizung des Gewebes sowie zur Verschlimmerung des gesundheitlichen Zustandes kommt. Die Angaben des Herstellers zur Dosierung sollten eingehalten werden.

 

Homöopathie
Homöopathische Präparate von Harpagophytum werden meist in den  Potenzen D6 und D12 bei Gicht, Arthrose, Rheuma und Rückenleiden sowie bei  Verdauungs-Problemen verwendet.

 

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Dieser Beitrag wurde im April 2021 erstellt und am 09.09.2021 letztmalig aktualisiert.